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Wetterblog

WetterBlog 24 2016/17| Aprilwetter

Woher kommt das Aprilwetter?

von Lea Hartl 11.04.2017
Das Wetter macht auch dieses Jahr beim gefühlten Trend „Badewetter an Weihnachten, Schnee an Ostern" mit und präsentiert sich für das Osterwochenende allgemein „aprilig". Warum ist es im April häufig so unbeständig?

Aussichten

Zwischen der gestrigen und der morgigen Störung dominiert am heutigen Mittwoch großteils Zwischenhocheinfluss. Im gesamten Alpenraum wird der Sonnenschein kaum getrübt, nur im Osten ist immer wieder mit einigen hohen Wolken zu rechnen. Morgen (Donnerstag) erreicht eine Kaltfront aus Nordwesten die nördlichen Ostalpen und bringt dichtere Wolken und verbreitete Schauer. Im Süden bleibt es wetterbegünstiger, aber auch hier nimmt die Schauerneigung zu. Der Freitag wird überall wieder aufgelockerter, aber noch immer mit Potential für den ein oder anderen Schauer bei wechselnder Bewölkung. Das Osterwochende sieht aus heutiger Sicht ziemlich trüb, nass und verhältnismäßig kühl aus. Dieser Trend dürfte sich bis in die nächste Woche hinein fortsetzen.

Der April macht was er will.

Oder besser gesagt: Der April macht, was großräumige, einstrahlungsbedingte Temperaturunterschiede wollen. Im Frühjahr gewinnt die Sonne mit zunehmendem Sonnenstand an Kraft und erwärmt die, über den Winter abgekühlten, Land- und Wassermassen der mittleren und hohen Breiten. Land und Wasser erwärmen sich aber nicht gleich schnell. Wasser hat eine hohe spezifische Wärmekapazität und braucht daher mehr Energie, um sich gleich viel aufzuwärmen wie beispielsweise Sand. Die spezifische Wärmekapazität von Wasser ist 4.128 Joul pro Kilogramm und Kelvin, das heißt man braucht 4.128 Joul um ein Kilo Wasser um ein Grad zu erwärmen. Das ist etwa fünf mal so viel wie man für Sand bräuchte. Wenn nun also die Frühlingssonne auf die Ozeane und Kontinente scheint, erwärmen sich letztere recht zügig, währende erstere hinter her hinken.

Typische Großwetterlagen für Aprilwetter wie man es sich vorstellt, sind „Trog Mitteleuropa"  und „zyklonale Nordlage"  - beides Wetterlagen, bei denen polare Luftmassen über das Nordmeer nach Mitteleuropa gelangen, wie auch bei der fürs Wochenende vorhergesagten Nordwestlage.

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Die polare Luft reichert sich auf dem Weg übers Meer mit Feuchtigkeit und ist, da ja aus dem hohen Norden kommend, noch recht kalt. Wenn sie das Festland erreicht, ist es dort am Boden durch die bereits frühlingshaft starke Sonneneinstrahlung und wegen der Geschichte mit der spezifischen Wärmekapazität (man hat das ja alles auch irgendwann mal in der Schule gelernt) deutlich wärmer als noch über dem Meer. Es entsteht ein starker, vertikaler Temperaturgradient: Am Boden hat es vielleicht schon 10 oder gar 20 Grad, in der mittleren Troposphäre aber macht sich die frostige Polarluft breit. Eine solche Schichtung ist sehr labil und begünstigt kräftige Schauer und Gewitter mit allem, was dazu gehört (Graupel, Starkregen,...). Zwischen den Schauern lockert es immer wieder auf (Konvektion) und während man in der Früh noch Ostereier im Schneetreiben gesucht hat, scheint am Nachmittag dann doch plötzlich die Sonne.

Im Winter reicht die Kraft der Sonne nicht aus, um den Boden ausreichend aufzuheizen und im Sommer sind Vorstöße polarer Kaltluft seltener, daher ist diese besondere Art von wechselhaftem Wetter vor allem dem Frühjahr vorbehalten. Konvektive Schauer und Hitzegewitter, wie wir sie vom Sommer kennen, sind oft dynamisch (durch eine spezielle Wetterlage) bedingt und nicht rein thermisch (Kalt-Warm-Gegensatz), wie das typische Aprilwetter.

WetterBlog geht in die Sommerpause

Der WetterBlog ist reif für die Insel bzw. die einsame Berghütte und eigentlich schon im Urlaub, daher wird hiermit die Sommerpause eingeläutet. Die Skisaison ist natürlich noch lange nicht vorbei und falls noch mal irgendwas besonders interessantes passiert, meldet sich der WB natürlich. Ansonsten geht es im Herbst wieder weiter, wenn ein neuer Winter anläuft.

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