Aktuelle Lage und Aussichten
Späte Kaltlufteinbrüche im April sind grundsätzlich nichts weiter ungewöhnliches. Häufig ist der spätwinterliche Spuk schon wieder verschwunden, bevor man ihn überhaupt so richtig registriert, ganz im Sinne des sprichwörtlichen Aprilwetters. Die aktuelle Situation ist verhältnismäßig hartnäckig und grade der Schnee in sehr tiefen Lagen ist durchaus bemerkenswert (kurzzeitig geschlossene Schneedecke beispielsweise in Schleswig-Holstein). Wer sich denkt: „So kalt war es Ende April doch noch überhaupt gar nie!", der sei daran erinnert, dass wir es nicht erst seit dem vergangenen Winter häufig mit Temperaturen zu tun haben, die deutlich über dem langjährigen Mittel liegen. Das verzerrt dann unter Umständen die Wahrnehmung, wenn es plötzlich doch mal wieder etwas frischer wird.
In der vergangenen Nacht sorgte ein Kaltfront in den Alpen verbreitet für ganz beachtliche Neuschneemengen, wobei sich der Niederschlagsschwerpunkt im Laufe des Tages von Nordwest nach Südost (hier mischt noch ein kleines Adriatief mit, so dass es heute auch in den Julischen Alpen und benachbarten Gebieten nochmal spannend wird) verlagert und es von Westen her zunehmend aufklart. Das wetterbestimmende Tief mit Kern im Bereich von Dänemark verlagert sich langsam in Richtung Schweden, dementsprechend nimmt sein Einfluss auf die Alpen in den nächsten Tagen ab. Nach einer wohl teils klaren und damit sehr kalten (Balkonpflanzen eventuell rein holen!) Nacht auf Donnerstag, wird es milder, bleibt aber zumindest am Alpennordhang eher unbeständig und schaueranfällig. Am Freitag dreht die Anströmung auf SW, es wird einigermaßen sonnig bei wenig Wind. Ähnlich sieht der Samstag aus, während sich für Sonntag die nächste Kaltfront ankündigt, allerdings bei etwas höheren Temperaturen. Das wechselhafte Wetter geht also erstmal weiter, die Temperaturen steigen aber langsam wieder.