Aktuelle Lage und Aussichten
Auf die Idylle des Winterstarts letzte Woche folgten allzu schnell ein Temperatursprung in die andere Richtung und Plusgrade im Hochgebirge. Zwischen 23. und 24. November stiegen die Temperaturen beispielsweise an der Wetterstation am Pitztaler Gletscher um mehr als 15°C. Ausschlaggebend für dieses Wechselbad der Gefühle und Temperaturen war ein markantes Tief über dem Atlantik, an dessen Vorderseite warme Luftmassen in die Alpen transportiert wurden. Eingebettet in eine kräftige Westströmung hat sich as steuernde Tief mittlerweile Richtung Skandinavien bewegt. Am gestrigen Dienstag hat noch ein kleiner Tiefausläufer die Nordalpen gestreift und die Temperaturen wieder auf ein etwas winterlicheres Niveau gedrückt.
Für den morgigen Donnerstag (28.11.) kündigt sich eine Kaltfront mit etwas Schnee am Alpennordhang an. Die Mengen bleiben allseits überschaubar, die Schneefallgrenze sinkt voraussichtlich bis in höhere Tallagen. Aus Westen rückt dann ein kräftiges Hochdruckgebiet nach. Die Modelle vermuten allerdings, dass sich ein Tiefdrucktropfen aus der großräumigen Strömung löst und über den östlichen Ostalpen hängen bleibt. Damit ergibt sich Richtung Wochenende ein unter Umständen recht kräftiger West-Ost Gradient im Wettercharakter. Im Westen wird es nach der Front am Donnerstag schnell wieder sonnig und auch die Temperaturen dürften rasch steigen. Je weiter im Osten, desto länger bleibt es wolkig mit ein paar Schneeflocken in Nordstaulagen. Südlich des Alpenhauptkamms setzt Nordföhn ein mit sonnigerem, relativ kalten Wetter.
Sebastian stellt noch fest: Interessant ist die weitere Entwicklung des Systems. Es mildert sich im Kerndruck ab, erreicht aber in einer Zugbahn östlich der Alpen bis zum Wochenende die Adria. Dort kann sich dieses System, angeheizt und angefeuchtet vom noch recht warmen Meer, am Leben halten und wird dem Balkan, dem Peloponnes und schließlich auch der Türkei erhebliche Niederschläge bringen.
Ab dem Begin der nächsten Woche wird die Prognose deutlich unsicherer. Tendenziell kommt dann wieder Schwung ins Wettergeschehen. In der Glaskugel sieht es zur Zeit eher nach wechselhaftem Westwetter aus und weniger nach ausgeprägten Kaltluftvorstößen.