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WetterBlog 8 2020/21 | Wenig Wetteraction, 2020 sehr warm

Vorerst keine wesentlichen Wetteränderungen

von Lea Hartl 06.01.2021
Noch immer hat sich an der großräumigen Konstellation von Hoch- und Tiefdruckzentren wenig verändert. Die atlantische Strömung ist durch ein kräftiges Hoch blockiert und über Russland findet sich das kontinentale Gegenstück dazu. Der Tiefdruckkomplex, der uns in den Alpen seit geraumer Zeit beschäftigt, kommt weder vorwärts, noch kann er von neuen Tiefs aus Westen abgelöst werden.

Aktuelle Lage und Aussichten

Das über dem Alpenraum herum dümpelnde Tief war in den letzten Tagen durch eine Hochdruckbrücke von der Hauptströmung abgeschnitten, so dass auch keine weitere Kaltluft zugeführt werden konnte. Stattdessen entwickelte sich dadurch eine leichte Südostströmung (Tief dreht gegen den Uhrzeigersinn, Hoch im Uhrzeigersinn). Im Süden gab es dadurch erneut ergiebigen Niederschlag, wie vom Orakel verkündet. Die Südostströmung schwächelte gestern schon – die Hochdruckbrücke wird abgebaut und unser Tiefsumpf findet heute wieder etwas Anschluss an die kälteren Luftmassen im Norden. Diese fließen heute zu uns, vereinen sich mit mini-Tief Ahmet im Nordosten und gemeinsam staut sich das Ganze an den Nordalpen. Im Vergleich zu den Vortagen ist es damit ein bisschen kälter und deutlich wolkiger. Verbreitet schneit es bis in tiefe Lagen, allerdings nicht viel.

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Der Mini-Nordstau ist dann auch schnell wieder vorbei. Morgen scheint abseits der Staulagen schon morgens die Sonne und auch am Alpennordrand dürften sich die Wolken bis zum Mittag verzogen haben. Dabei bleibt es kalt und die paar Zentimeter Neuschnee von heute werden die Nordalpen zumindest hübsch verzieren. Auch der Freitag dürfte ein ruhiger, sonniger, kalter Wintertag werden. Etwas schwungvoller wird es zum Wochenende. Es wird bewölkter – im Westen mehr als im Osten – und am Alpensüdhang setzt wieder Niederschlag ein. Nach einem erneuten Südstau in der Liga letzten Wochen sieht es derzeit allerdings nicht aus und die Prognose ist allgemein noch eher unsicher. Nach und nach wird die Atlantikblockade etwas angekratzt und in der kommenden Woche gibt es zumindest Chancen auf eine Umstellung der Gesamtsituation und mehr Atlantikeinfluss aus Nordwesten. Derzeit würde ich mir davon schneemäßig für die Nordalpen noch nicht viel erwarten, aber immerhin sieht die Lage in der Glaskugel nicht mehr ganz so eingefahren aus.

2020 in der Klimastatistik

Zum neuen Jahr darf ein Blick zurück auf das alte Jahr natürlich nicht fehlen. Kurz zusammengefasst: Es war sehr, sehr warm. Die globale Auswertung der WMO ist noch nicht endgültig fertig – das neue Jahr ist schließlich erst knapp eine Woche alt – aber es sieht so aus, als landet 2020 auf dem zweiten Platz des globalen Temperaturrankings, vor 2019 und nach 2016 . In Deutschland war 2020 ebenfalls das zweitwärmste Jahr der Messgeschichte, knapp hinter dem Rekordhalter 2018. Die letzte Dekade war insgesamt sehr warm, in Deutschland waren die vier wärmsten Jahre seit 1881 laut DWD Auswertung 2018, 2020, 2014 und 2019. In Österreich sieht es ähnlich aus, hier war 2020 wohl das fünftwärmste Jahr der Messgeschichte. Betrachtet man nur die Bergregionen Österreichs, hat 2020 sogar einen neuen Zeitreihenrekord aufgestellt. In der Schweiz liegt 2020 etwa gleich auf mit dem bisherigen Rekordjahr 2018.

Man darf gespannt sein, was das neue Jahr bringt! Es wäre schon eine ziemliche Überraschung, wenn 2021 neue Kälterekorde aufstellt, aber abwechslungsreiches Wetter gibt es bestimmt - früher oder später...

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