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Wetterblog

WetterBlog 8 2021/22 | Warten auf den Regen

Frühling im Winter

von Lea Hartl 29.12.2021
Viel haben wir dem Orakel und seinem aktuellen RegenAlarm heute nicht hinzu zu fügen. Das Wetter ist im Alpenraum nicht besonders erfreulich, wenn auch durchaus spektakulär hinsichtlich der Temperaturen. Ab Donnerstag Nachmittag wird es weniger nass, aber dafür noch wärmer. Abkühlung gibt es voraussichtlich Anfang nächster Woche.

Aktuelle Lage und Aussichten

Wir liegen in einer Westanströmung, die kräftigen Wind und Niederschlag bringt. Am heutigen Mittwoch zieht eine Warmfront über die Alpen, siehe dazu den Powder bzw. RegenAlarm. Am Alpennordhang wird es sehr stürmisch und ungemütlich, bei sehr hoher Schneefallgrenze. Es herrscht verbreitet große Lawinengefahr - im Westen schon ab den Morgenstunden, weiter östlich mit markantem Anstieg im Tagesverlauf. In tiefen und mittleren Lagen ist Nassschnee das Hauptproblem, in größeren Höhen ist auch mit trockenen Lawinen zu rechnen. In Summe also ein guter Tag, um zuhause zu bleiben, oder meinetwegen im Regen auf der Piste so zu tun als wäre es es Mai. Der Süden ist wetterbegünstigt, was in diesem Fall einfach “trockener” bedeutet.

Hinter der Front folgt der Warmsektor und im Anschluss ein kräftiges Hochdruckgebiet, dass sich am morgigen Donnerstag von Westen nach Osten ausbreitet. Mit dem Hoch wird es nochmal ein Stück wärmer. Vor allem in den Ostalpen bleibt es vermutlich relativ windig, was die Frühlingsgefühle zu Silvester möglicherweise etwas stört. Ab Montag wird es dann hoffentlich wieder etwas winterlicher. Die Glaskugel für nächste Woche verkündet derzeit eine Umstellung zunächst auf Nordwest am Montag, dann auf Nord. Wir drücken die Daumen, dass es so eintrifft.

Der diese Saison schon gewohnte Blick auf die Schneehöhe am Pitztaler Gletscher zeigt, dass am Stationsstandort nach der langen Schönwetterphase nun unterdurchschnittlich viel Schnee liegt, da sich die letzten Schneefälle stark gesetzt haben und eine Weile nichts dazu gekommen ist. In dieser Höhe dürfte es beim heutigen Niederschlagsereignis schneien, aber ob wir damit wieder über die Mittelwertskurve kommen, bleibt abzuwarten.

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Wetterkapriolen auch anderswo

Wenn wir die Karten im Bild oben betrachten, fällt einerseits unsere Misere in den Alpen auf, andererseits ist auch die Situation an der Westküste der USA zurzeit durchaus spannend. Im Nordwestpazifik sitzt ein markantes Hoch, was dafür sorgt, dass die Strömung stark verwellt und fast der gesamten Westküste einen Kaltluftausbruch mit massig Niederschlag bringt. Auf Social Media kann man Schneerekorde in Tahoe und staubenden Powder in Washington bewundern. Auch im Südosten Alaskas ist es ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit. Ketchikan etwa erlebte ein für dortige Verhältnisse extrem kaltes Weihnachtswochende. Der Ort liegt direkt am Meer, üblicherweise herrscht hier ein gemäßigtes (wenn auch regnerisches) maritimes Klima.

Ganz anders dagegen im sonst eisigen Fairbanks im kontinentalen Interior Alaska. Hier hatte es vor zwei Wochen noch deutlich unter -30 Grad, was ziemlich normal ist. Nun wird aber warme Pazifikluft aus Süden bis weit ins Landesinnere gepumpt. Der anfängliche Schneesturm wurde schnell zu Regen. Der wiederum wurde zu einer massiven Eisschicht auf Straßen und sonstigen Oberflächen. Schneefahrbahn im Winter ist üblich, es wird ein bisschen Split gestreut aber kein Salz. Normalerweise bleibt der Schnee bis zum Frühjahr trocken und griffig, da es so kalt ist, dass er auch tagsüber nicht antaut. Regen mitten im Winter, und dann noch so viel, ist für den Verkehr allerdings eine mittlere Katastrophe, da Räumdienste nicht darauf ausgelegt sind und auch die Schnee und Kälte erprobten AutofahrerInnen “warmen Winter” mit Eis und nassem Schnee nicht gewohnt sind.

Schwer zu sagen, ob Regen ohne kalten Boden da nicht doch vorzuziehen ist. Vor Glatteis braucht man bei 15 Grad an Silvester immerhin keine Angst zu haben…

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