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WetterBlog 8 2024/25 | Neues Jahr, neues Wetter

Wetterumschwung voraus

von Lea Hartl 01.01.2025
Prost Neujahr! Die weihnachtliche Hochdruckphase neigt sich dem Ende zu und 2025 bringt einen Wetterumschwung - wird auch langsam Zeit! Mit eine Kaltfront gibt es ab morgen etwas Abwechslung und sogar ein bisschen Niederschlag. Die Aussichten für die kommende Woche sind noch sehr unsicher. Je nach Laune des Azorenhochs reichen die Optionen von mildem Westwetter bis zu einem Atlantikblock mit Kaltluftausbruch über Mitteleuropa.

Aktuelle Lage: Höhenmild & fußkalt

Seit dem letzten PowderAlarm herrscht ungetrübter Sonnenschein, sofern man nicht unter der stellenweise hartnäckigen Nebeldecke sitzt. Die Luftmasse in der Höhe ist sehr mild und entsprechend fühlte sich manch PG-ler auf Skitour schon “wie im April”. Neben den Temperaturen trugen auch die maue Schneelage in den Ostalpen und zunehmend ausapernde Südseiten zum wenig winterlichen Feeling in den höheren Lagen bei. In den Tälern dagegen wachsen dank der zähen Inversion glitzernde Reifkristalle und die Temperaturen bleiben frostig. Die warme Luft weiter oben liegt wie ein Deckel auf den Seen aus kalter Luft, die in den Tallagen gefangen sind. 

Ebenfalls in der Inversion gefangen ist sämtlicher Dreck, der sich in der Luft ansammelt. Die Luftqualität wurde in den letzten Tagen zunehmend schlechter und die Silvesternacht mit Feuerwerksfeinstaub ließ die Luftverschmutzung wie gewohnt nochmal deutlich nach oben ausschlagen. TalbewohnerInnen können froh sein, dass die kalte, braun-gelbe Luftsuppe am morgigen Donnerstag voraussichtlich ausgeräumt wird. 

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Aussichten: maskierte Kaltfront, dann unsicher

Das Ausräumen übernimmt eine Kaltfront, die sich für Donnerstag ankündigt. Schon heute (Mittwoch) dreht der Wind zunehmend auf Süd und in manchen Föhnstrichen geht es der Inversion schon dadurch an den Kragen. Morgen gegen Mittag dürfte die Front dann den Alpennordhang erreichen. Starker Wind aus grob westlichen Richtungen mit am Nachmittag einsetzendem Niederschlag beenden die Hochdruckphase dann endgültig. Die Schneefallgrenze liegt vermutlich irgendwo zwischen 1000 und 1500 m und die Mengen bleiben unter Alarmniveau. Südlich des Hauptkamms gehen die Mengen gegen Null, die wandertaugliche Schneelage beispielsweise in Südtirol dürfte also erhalten bleiben. 

Die Kaltfront ist “maskiert”, weil die Temperaturen zumindest in vielen Tallagen mit Durchgang der Front steigen werden. Üblicherweise bringen Kaltfronten kältere Luft. In höheren Lagen, wo es derzeit ja sehr warm ist, ist das auch diesmal der Fall, aber in den Tälern wird es durch Auflösung der Inversion und Durchmischung der Luftschichten erstmal wärmer. Die Kaltfront ist also nicht überall anhand einer Temperaturabnahme erkennbar und somit “maskiert”. 

Am Freitag zieht die Front ab und es wird wieder recht sonnig. Auch am Samstag dürfte es großteils freundlich werden bei deutlich kälteren Temperaturen als zuletzt. Anschließend steht die nächste Front ins Haus, allerdings werden die Prognosen ab Sonntag deutlich unsicherer. Für nächste Woche sind sich die Modelle noch sehr uneinig. 

Zwei Optionen in der Glaskugel

Die zentrale Frage ist, wie sich das Azorenhoch entwickelt. Kann es sich aufwölben, eine Brücke zum Hochdruck über Grönland schlagen und dadurch die Westdrift blockieren (Option 1)? Oder wird der Keil des Azorenhochs von der atlantischen Frontalzone überfahren und die Brücke nach Grönland unterbrochen (Option 2)? Bei Option 1 wäre der Weg frei für polare Kaltluft, die östlich des großen Hochdruckgebiets auf direktestem Weg nach Mitteleuropa rutschen könnte. Das würde tiefe Temperaturen und - mit ein bisschen Glück - auch schönen Nordstau bringen. Option 2 hingegen steht für eher mildes, potentiell stürmisches Westwetter. Die Bilder unten zeigen exemplarische Läufe für nächsten Dienstag in drei verschiedenen Wettermodellen. GFS tendiert derzeit zu Option 2, ICON (bekannt aus dem PG-Wetter) zu Option 1, ECMWF ist irgendwo dazwischen.

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