Aktuelle Lage und Aussichten
Tiefdruck im Bereich von Grönland pumpt aktuell im Nordostatlantik warme Luft gen Norden, wodurch sich das Azorenhoch etwas aufwölben kann. Strömungsabwärts (bei uns) kommt es zu einer ausgleichenden Bewegung - die an sich kräftige Westströmung verwellt und deutlich kältere Luft aus Norden kann einfließen. In Kombination mit einer in ein Tiefdruckgebiet mit Kern über Südskandinavien eingebetteten Kaltfront präsentiert sich das Wetter heute somit ziemlich winterlich. Während in den Westalpen vor allem der Alpennordhang profitiert, ist es im Osten umgekehrt. Hier dürfte der Bereich Dolomiten bis Karnische Alpen bezüglich Neuschnee am besten aussteigen - näheres dazu im aktuellen PowderAlarm. Diese etwas eigenwillige Niederschlagsverteilung entsteht, weil der Trogausläufer, der auch die Front im Gepäck hat, es bis ins Mittelmeer schafft. Dort kommt es zu extra Tiefdruckentwicklung und es ergibt sich eine Südwestanströmung, die im SLO/AT/IT Dreiländereck Staueffekte produziert.
Der morgige Donnerstag wird verbreitet ziemlich kalt, wie es sich für Januar gehört. Die kurzen Hosen können wieder im Schrank verstaut werden. Im Süden ist es bei Nordföhn verbreitet sonnig, bei kräftigem Wind (Nordföhn). Im Norden hängen noch länger Restwolken. Freitag und Samstag sehen ebenfalls relativ ruhig und kalt aus, allerdings mit einigen Wolken und vielleicht ein paar Schneeschauern, die von W nach O durchziehen. Am Sonntag naht die nächste Störung und es wird unbeständiger, vermutlich mit Neuschnee vorallem im Nordwesten
Ab Sonntag nehmen die Unsicherheiten in den Prognosen zu. Die Tendenz für nächste Woche ist für die Westalpen nicht sehr neuschneefreundlich, im Osten ist es etwas komplizierter. Es formiert sich voraussichtlich ein großes Hochdruckgebiet mit Kern westlich von Frankreich. Die Alpen liegen in diesem Szenario teils richtig im Hoch (Westen) und teils nur in den Randbereichen des Hochs, wo es bei nördlicher Anströmung eher kühl und unbeständig wird (Osten). Tropenhitze wie zuletzt ist erstmal nicht zu erwarten.