An einem klaren Novembermorgen sah ich die verschneiten Gebirge hinter Downtown Los Angeles, und beschloss, meine Saison in den naheliegenden Skigebieten rund um Mount Baldy, Mountain High und Big Bear zu eröffnen. Die Anfahrt, welche je nach Gebiet zwischen 30 und 90 Minuten dauert, führt entweder durch die spektakuläre Mojave Wüste, oder die flachen Gegenden rund um San Bernardino, bevor man nach kurzer Zeit ins Gebirge gelangt.
Nur die wenigsten wissen, dass Los Angeles von drei Gebirgszügen (San Gabriel, San Jacinto und San Bernardino) umgeben ist – welche allesamt weit über 3.000m aus der Wüste herausragen. Nach meinen ersten Herbstschwüngen schweifte mein Blick auf die Berge in meiner Umgebung und es wurde mir klar, dass Freeriden hier nicht nur ein exotisches Hobby, sondern ein Sport auf Weltklasse-Niveau sein könnte.
Kurz darauf entdeckte ich Andy Lewicky's ‚Sierra Descents' Website. Andy ist ein ‚zugereister' Skifahrer aus Flagstaff, Arizona, der seit Jahren eine Handvoll Skitourengeher, Bergsteiger und Freerider in Los Angeles versammelt, um die relativ unerforschten Gebiete zu besteigen und zu befahren. Sein Film ‚Couloir To Nowhere', eine Doku über eine Erstbefahrung vom Mount Iron, unweit der Strände von Venice Beach, wurde sogar für das internationale Berg & Abenteuer Film Festival in Graz ausgewählt:
Nach meiner ersten Saison in Los Angeles, etlichen Besteigungen in den San Gabriels, sowie traumhaften Abfahrten mit Blicken weit über Downtown L.A. und den Pazifik wurde mir klar, dass Skifahren hier etwas ganz besonderes ist. Am Morgen eine Skitour gehen und dann mit dem Surfboard über Malibus Pazifikwellen zum Sonnenuntergang gleiten ist locker möglich. Die Mischung aus Sonne, Strand, und schneeweißen Gebirgen im Hintergrund ist atemberaubend und kann jedem Freerider nur empfohlen werden.