Der Schneesport abseits der Pisten boomt. Auch im kommenden Winter werden wieder viele Tourengänger und Freerider unterwegs sein. Gibt es deshalb immer mehr Lawinenopfer? Um diese Frage beantworten zu können, wertete das SLF die tödlichen Lawinenunfälle aus, deren Angaben seit 1936 alle in der Schadenlawinendatenbank des Instituts archiviert werden.
Markant weniger Opfer im gesicherten Gelände
In den 80 Jahren seit 1936/37 starben in den Schweizer Alpen und im Jura fast 2000 Personen in mehr als 1000 Lawinen. In gesicherten Gebieten – Strassen und Bahnschienen, Siedlungen und Skipisten – ging die Opferzahl in den letzten Jahrzehnten signifikant zurück. Starben dort Ende der 40er-Jahre im 15-jährigen Durchschnitt noch 15 Personen pro Jahr in Lawinen, waren es 2010 weniger als 1 Person pro Jahr. Die meisten dieser Lawinen lösten sich spontan, und fast die Hälfte der Opfer auf Verkehrswegen und Skipisten waren Arbeitsunfälle. Grosse Investitionen in Lawinenverbauungen, bessere Gefahrenkarten, erfolgreiche Sperrungen, Evakuationen oder künstliche Lawinenauslösungen dürften massgeblich dazu beigetragen haben, dass heute in gesicherten Gebieten viel weniger Menschen in Lawinen sterben als früher.