Erster Eindruck
Mit Freude habe ich das Paket ausgepackt und erstmal das Brett und die Verbindungen in Augenschein genommen. Die ganze Konstruktion macht einen sinnigen und durchdachten Eindruck. Keine großen Schnörkel, dafür bewährte Teile neu zusammen gestellt wie zum Beispiel die Plum WOM Haken mit speziellem Mittelpart adaptiert auf 3- bzw. 4-Teiler. Im Paket kommt das Splitboard mit allen nötigen Verbindern, Fellen von Pomoca und Harscheisen von Plum sowie einem kleinen Plastik Eiskratzer. Zum Starten in den Schnee wird also nur noch eine Bindung auf Voile-Basis (Slider) gebraucht - entweder eine Softboot-Bindung oder Dynafit Toepieces und Hebelbindung, wie bpsw. die Spark DynoHD. Für Plum Bindungen gibt es einen speziellen Adapter.
Board
Das Board hat laut Hersteller einen directional Taper Shape mit mittlerem Flex, nachgemessen finde ich etwa 1,3 cm Taper und den Flex eher auf der härteren Seite von "mittel". Das Brett hat einen Camber zwischen den Füßen und einen kleinen Rocker an der Nose. Die Bindungslöcher sind mit Setback von einigen Zentimetern platziert. Nose und Tail sind durch Aluminium Einsätze geschützt. Die zwei Skiteile haben innenliegende, durchgehende Stahlkanten. Das Topsheet ist lackiert und glatt, um Schnee weniger Haftmöglichkeiten zu bieten. Im zusammengebautem Zustand gibt es am rechten Ski eine kleine Spalte, trotzdem kann die Verarbeitung im großen und ganzen als ordentlich bezeichnet werden.
Die Fellaufhängung ist gut gelungen. Vorne gibt es ein Loch für einen Z-Haken, hinten einen einfachen Schlitz für ein Gummiband. Mir gefällt vorallem, dass das Brett komplett montiert sein kann, um die Felle auf- bzw. abzuziehen. Am Gipfel baue ich erst das Brett zusammen, lege es mit Fellen nach oben auf den Boden und ziehe bequem die Felle ab, ohne die Angst, ein Skiteil im Sturm zu verlieren. Der Fellzuschnitt ist exakt, die Kontur könnte nur etwas weniger der Biegung an der Nose folgen. So sammelt sich etwas Schnee, aber auch nicht mehr als bei anderen Ski bzw. Splitboardfellen. Um welche Pomoca-Felle es sich handelt (Mohair oder Mix), kann ich nicht sagen. Die Felle kommen mit Aufbewahrungsbeutel.
Slider-Pucks
Salomon hat das Premiere mit eigenen Slider-Pucks ausgestattet. Diese lassen sich in einem Winkel von -26 bis 26 Grad verstellen. Auch ohne Einstell-Schablone geht dies ohne Probleme. Es lassen sich nicht alle Stances einstellen, sondern nur im Abstand der Löcher alle 2,5 cm. Leider sind die Pucks parallel zum Snowboard, und nicht jeweils 3° nach innen geneigt (canted). Im Vergleich zu einem Zwei-Teiler gibts es mehr Schrauben, die sich lockern können. Ein Schraubenzieher gehört sicherheitshalber mit auf jede längere Tour.
Gewicht
Laut Salomon hat das Splitboard einen Balsaholzkern und ist mit Carbonfasern aufgebaut. Gefühlt kommt es mir trotzdem recht schwer vor, wahrscheinlich wegen der doppelten Stahlkanten und auch wegen den Verbindern. Abfahrtsbereit wiegt das Board 5200g (mit DynoHD Bindung), im Aufstieg kommen pro Ski 1950g (mit Fellen) auf die Waage.
Nun noch eine unschöne Nachricht: Bei meinem Testbrett sind die Löcher, in die die Pucks geschraubt werden, zu nah beieinander, sodass der Abstand der Pucks nicht der Länge der Slider bzw. Spark Bindungen entspricht und die Bindung 2mm Spiel hat (siehe Bild). Am bestem im Laden kurz den Abstand der Pucks messen, Sollwert bei Voile/Spark ist 19,4cm. Ich habe einen Abstandshalter an der Bindung befestigt - das funktioniert besser als erwartet. Ausserdem habe ich schon die canted custom pucks von Wildschnee daheim, damit ist das Problem bei meinem Brett gelöst. Salomon hat uns versichert, dass das einen Garantiefall darstellt und normalwerweise nicht vorkommt.