Alle Tourenbindungen, auch Pin-Bindungen unterliegen der ISO 13992 Norm. Allerdings scheitern die meisten Pin-Bindungen an der TÜV-Zertifizierung, außer Dynafit TLT Radical, Fritschi Vipec 12 und Marker KingPin, was unterschiedliche Gründe hat. Die „normalen“ Pin-Bindungen haben keinen einstellbaren DIN-Wert in den Vorderbacken und auch keinen regulierbaren Anpressdruck, was das Auslöseverhalten stark beeinträchtigt. Die Auslösung im Abfahrtsmodus wird ausschließlich über den Hinterbacken reguliert und teilt sich in vertikale und laterale Auslösung auf. Die vertikale Auslösung wird durch die Kraft bestimmt, welche benötigt wird, um die Fersenzapfen auseinanderzudrücken. Bei der lateralen Auslösung geht es um die Kraft welche zur Rotation des gesamten Hinterbackens führt. Damit sich der Schuh auch aus den Pins löst, muss die Federspannung des Pin-Mechanismus überwunden werden.
Da der Widerstand am Vorderbacken meist nicht einstellbar ist und die Angst vor Fehlauslösung dort durchaus berechtigt ist, neigen einige WintersportlerInnen bei anspruchsvollen Passagen dazu ihre Vorderbacken zu verriegeln, was von den HerstellerInnen nicht vorgesehen ist. Das Verriegeln führt dazu, dass sich diese gar nicht mehr öffnen lassen und der Schuh im Falle eines Sturzes über die Pins mit dem Ski verbunden bleibt. Das birgt natürlich ein Sicherheitsrisiko und kann zu schweren Verletzungen führen. Zudem hatten die meisten Pin-Bindungen keinen dynamischen Längenausgleich, was sich inzwischen aber bei fast allen abfahrtorientierten Pin-Bindungen durchgesetzt hat und das Auslöseverhalten stark verbessert.
Wichtig ist auch den Z-Wert richtig einzustellen, welcher sich aus einer Kombination aus Fahrkönnen, Gewicht und der oben genannten Ski, Schuh und Bindungskombination ergibt. Es ist wichtig darauf zu achten den Z-Wert nicht zu niedrig und auch nicht zu hoch einzustellen und sich am besten (falls man sich unsicher ist) von einem Profi beraten zu lassen.