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Materialtests

Kurztest | Atomic Maverick 115 CTI

Vielseitiger Ski mit Bigmountain-Qualität

von Sebastian Siep 16.03.2024
PowderGuide-Partner Atomic hat uns den neuen Maverick Freerideski zum Testen zur Verfügung gestellt. Dies ist der Kurztest des Maverick 115 CTI, dem Flaggschiffmodell, das auch auf der Freeride World Tour schon erprobt wurde.

Tester und Testbedingungen

Der Tester ist 195 cm groß und wiegt etwa 100 kg. Er bevorzugt kräftige Richtungsänderungen in engeren Steillagen und langgezogene Schwünge mit Tempo in weichem Schnee. Seine Skihaltung ist eher zentral, mit geschlossenen Füßen, neigt jedoch gelegentlich zu leichtem Backseat, um auf wechselnden Schnee reagieren zu können. Vor allem Varianten- und Freerideabfahrten, die bevorzugt mit Liftunterstützung erreicht werden können, stehen auf seiner Agenda. Skitouren startet er oft direkt vom Lift aus, auf der Suche nach schönen Abfahrten oder wenn im Gebiet nichts mehr zu holen ist. Dafür bevorzugt er Ski mit langem Seitenzug, die mindestens Körperlänge haben und zentral montiert werden können. Ski mit etwa 110 mm unter dem Fuß, moderatem Rocker und ausgewogenem Taper an flachen Tips haben sich hier bewährt. Für die richtig tiefen Tage im Wald kommen dann deutlich breitere Schwimmhilfen zum Einsatz.

Der Atomic Maverick 115 CTI wurde im Januar für einige Tage getestet, glücklicherweise direkt nach einem Schneefall. Die Testbedingungen reichten von gesetztem Powder über pappige Triebschneereste und Schmelz- oder Windkruste bis hin zu Slushparty im warmen offenen Wald sowie ausgeblasenem Nordculoir-Schnee.

Der Ski wurde in 193 cm geliefert, was für den Tester noch annehmbar lang ist. Er wurde mit einer Atomic Shift Bindung gefahren, die mit einem Dalbello Cabrio Free kombiniert wurde. Der Ski hat einen langen Powderrocker. Die Squaretips sind belagseitig abgewinkelt. In der Mitte hat der Ski eine traditionelle Verspannung und abschließend ein leicht gerockertes Squaretail.

Das Design gefällt, die Grafik zeigt die düstere Stimmung in den Bergen, wenn ein neuer Dump aufzieht.

Materialtests
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Testbericht

Was sich sehr schnell zeigt, ist der massive Pop des Skis. Man springt wirklich problemlos überall ab, da das kräftige Tail einen immer wieder sorglos auffängt, ohne sich zu sehr aufzuladen, was zu Kontrollverlusten führen könnte. Der Auftrieb ist, typisch für einen 115er Ski, mehr als ausreichend und man hat nie das Gefühl, sich nach einem Turn erst mit viel Geschwindigkeit ausbuddeln zu müssen. Seine Bigmountain-Gene zeigen sich vor allem durch die hohe Stabilität bei Landungen, aber auch beim Fahren von anspruchsvollerem Schnee wie leicht angefrorener Schmelz- oder Windkruste oder in verspurtem Altpowder. Die Kante ist bemerkenswert griffig und ermöglicht es, gutmütig über die Schaufel zu fahren und in den meisten Schneearten bei hohem Tempo stoisch dahinzubrettern.

Der Ski ist erstaunlich leicht, was sich positiv auf die Energiereserven auswirkt, besonders bei mehrtägigen Sessions mit Skitouren und Bootpacking-Etappen. Das geringe Gewicht erleichtert zudem das Herumkraxeln in technisch anspruchsvollem Gelände. Umsteigen und kleine Sidestepeinlagen sind mühelos, und es gelingt schnell, sich wieder auf den Sweetspot einzustellen, wenn sich die Schneebedingungen ändern. Das schafft viel Vertrauen.

Im leichten Deckel ist er souverän und man kann nach wie vor beliebig den Richtungswechsel einleiten. Im massiveren Winddeckel, den wir in gefüllten Culoirs vorfanden, blieb er spurtreu und neigte nicht zum Verschneiden. Seine Driftfähigkeit rundet in schwierigen Situationen die Performance gelungen ab. Bevor man im Deckel Anstalten macht hängenzubleiben oder manövrierunfähig zu werden, ist man in der Lage, mit deutlichem Impuls querzustellen. Der Ski hat genug Reserven, um einen hier nicht im Stich zu lassen. Es fühlt sich bei hartem Schnee im Vergleich zu anderen vergleichbaren Ski tatsächlich weniger wie ein 115er an, was den Ski sehr vielseitig macht.

Man bemerkt den großen Ski erst weit unter Cruisertempo. Generell beschleunigt er zunächst eher träge, auch im Schritttempo ist die Kurveneinleitung noch wenig agil. Ich hatte den Eindruck, er bremst vor allem in langsameren flachen Stücken, zum Beispiel in Traversen, was aber eventuell auch gewichtsabhängig ist. Vermutlich drücke ich den Ski bereits statisch mehr durch. Dies ist wahrscheinlich auf einen etwas weicheren Bereich unterhalb der Bindung zurückzuführen, was für die etwas leichteren FahrerInnen zu einem gutmütigeren Fahrverhalten führt. Nimmt man ein bisschen Fahrt auf, stellt sich schnell eine langanhaltende Comfortzone ein. Jenseits des persönlichen Sicherheitsempfindens wird man dann von einer Performance-Zone bei mutigen Manövern sehr gut unterstützt.

Der Ski wirkte nie zu lang, schon fast schade, dass so viel des tollen Gehölzes in den so ausgeprägten Rocker gesteckt wurde. Sonst wären womöglich auch sehr klassische Schwünge über die Schaufel auf dem Hardpack drin. Die Tips sind optisch Geschmacksache, aber sehr funktional.

Fazit

Bis dato ist der Ski ein toller Ski, der unauffällig verlässlich, vor allem bei Drops, seine Bigmountainqualität ohne großen Aufwand des Fahrers, zur Verfügung stellt. Es fehlen noch Erfahrungen mit frühlingstypischen Bedingungen wie gefrorenen Powderresten, die bei hohem Tempo im aufgetauten Zustand bewältigt werden müssen, sowie langen Abfahrten durch ausgefahrene, bucklige Varianten. Allerdings sind die bisherigen Qualitäten des Atomic Maverick 115 CTI vielversprechend.

Vor- & Nachteile

+Pop

+Auftrieb

+Sehr spurstabil mit Tempo

+Leicht

-etwas träge bei geringem Tempo

Informationen

UVP €859,99

  • Längen: 177, 185, 193

  • Taillierung: 139,5|115|128,5, 140,5|115|129,5, 141,5|115|130,5

  • Radius: 17m, 18m, 19m

  • Direktionaler Shape

  • Hochglanz-Topsheet

  • Powder Rocker 30/50/20

  • Kantenwinkel seitlich: 87°

  • Kantenwinkel belagseitig: 1,3°

Hier geht es zur Website von Atomic mit weiteren Informationen. Hier könnt ihr Atomic Ski bei unserem Partnershop SportConrad erwerben.

Der Ski wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt ihr in unserem Test-Statement.

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