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Materialtests

Materialtest | Atomic Hawx Ultra XTD 115 W GW

Der abfahrtsorientierte Freerideskischuh für schmale Füße

von Klara Stang 02.03.2024
Ein wahrer Allrounder für all diejenigen, die gerne Touren gehen, aber bei der Abfahrt keine Kompromisse eingehen möchten.

Der erste Eindruck

Den Skischuh habe ich seit meiner Skischuhberatung bei Sport Conrad im Blick. Mein erster Eindruck war: endlich ein Schuh, der eng sitzt! Und im selben Atemzug: endlich ein Schuh, in den ich ohne Qualen rein- und rauskomme. Die Haptik und Optik haben mir zugesagt, wobei das für mich nicht wirklich von Relevanz ist. Der Schuh wiegt 1,615 g je Boot (bei Größe 24.5) und liegt damit im Durchschnitt der aktuellen Freerideschuhe. Er wird als All-Mountain- und Freeride-Touring-Boot mit hartem Flex angepriesen, sozusagen die Ein-Schuh-Lösung für alle Freeriderinnen und Freerider, die den Schuh sowohl auf Skitour als auch im Skigebiet nutzen wollen. Der erste Eindruck bestätigt den harten Flex und die enge Passform.

Testerin & Testbedingungen

Ich bin 167 cm groß, wiege ca. 50 Kilo und stehe im Winter mittlerweile am liebsten auf zwei Brettern, aber auch das Snowboarden bereitet mir größte Freude. Ich gehe gerne Touren, was auch die Präferenz zu den Skiern in mir hat wachsen lassen. Die Abfahrt steht dabei im Mittelpunkt, weswegen meine Ausstattung abfahrtsorientiert ist. Aktuell fahre ich einen Line Pandora 110 in 170 cm mit einer Shift 13.

Die Wintersaison verbringe ich in Japan. Der Schuh kam vor Japan an ein paar Tagen in den Alpen bei eher eisigen Verhältnissen zur Verwendung und hier bei eher weichen und fluffigen Bedingungen.  Mit dem sich langsam anbahnenden Frühling wird jedoch auch hier häufiger auf härterem Untergrund gefahren.

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Testbericht

Wie schon beschrieben, ist der Atomic Hawx Ultra XTD ein für schmale Füße gemachter Schuh. Die letzten drei Jahre bin ich den Tecnica Cochise 115 W DYN GW gefahren, der auch als schmaler Schuh angepriesen wird, mir jedoch nach wenigen Fahrten direkt zu breit wurde. Auch der Hawx Ultra hat sich über die Saison etwas geweitet, jedoch sitzt er noch immer eng und es gibt für mich noch mehrere Optionen, den Schuh enger zu stellen. Sowohl der Powerstrap als auch die Schnallen sind verstellbar, um so die optimale Passform für den eigenen Fuß zu garantieren. Und wenn wir schon bei der Passform sind: Ich habe den Schuh sehr eng gekauft, sprich die ersten Tage war er noch etwas ungemütlich und ich hatte leichte Druckstellen und Blasen nach den Touren. Nach diesen ersten Tagen hatte ich aber nie wieder Probleme und sie haben sich tatsächlich sehr gut an meinem Fuß angepasst. Meine Füße sind minimal unterschiedlich lang. Der Innenschuh des Hawx bietet die Möglichkeit, die Zunge durch einen Klettverschluss in der Länge und Risthöhe anzupassen. So konnte hierauf eingegangen werden und beide Schuhe passen nun gut. Ich hatte Bedenken, dass sich der Klettverschluss beim Ein- und Aussteigen aus dem Schuh lösen könnte, da ich hierfür die Lasche der Zunge meist stark ziehe, um das Hineinschlüpfen zu erleichtern; aber bisher ist er nie aufgegangen. Allgemein finde ich das Anziehen der Skischuhe um einiges angenehmer als bei anderen Modellen. Woran das genau liegt, konnte ich bisher nicht festmachen, aber trotzdem freue ich mich darüber. Anzumerken ist, dass ich in meinen Skischuhen immer eigene Einlegesohlen habe. Diese habe ich direkt zu Beginn gegen die Atomic Originalsohlen getauscht.

Die ersten 20 Tage Testphase wurde bei mir schon weit überschritten und ich bin noch immer sehr zufrieden. Der Flex hält, was er verspricht; der Innenschuh hat sich gut meinem Fuß angepasst. Das Fahrgefühl ist durch den guten und engen Halt präzise. Druckstellen haben sich bisher keine nennenswerten gebildet. Sowohl von der Abfahrtsperformance als auch von der Aufstiegsfunktion bin ich überzeugt. Ich bin mit dem Hawx aktuell mehr Touren gegangen als ich Lift-unterstützt Freeriden war. Das Umstellen ist, wie bei fast allen aktuellen Schuhen auf dem Markt, schnell und einfach und der Schuh ist, soweit mir bekannt, mit allen GripWalk, MN, MNC und Pin-Bindungen kompatibel.

Die kleinen zusätzlichen Bügel über den oberen Schnallen und das Einrasten der Schnallen im geöffneten Gehmodus sind praktisch, da sie zusammen dafür sorgen, dass die Schnallen beim Gehen an ihrem vorgesehenen Platz bleiben. So wird aus dem engen Abfahrtsschuh ein bequemer Aufstiegsschuh. Die Rück-Transformierung geschieht genauso schnell und einfach. Der Walk-Mode ist mir bisher manchmal leicht angefroren, ein paar Mal mit dem Stock nachzuhelfen hat das Problem jedoch fix gelöst und der Bügel ist wieder eingerastet. Der externe Walk-Mode macht das Einfrieren allgemein jedoch weniger wahrscheinlich und in dem Fall, dass es doch passiert, leichter zu beheben.

Nach all den positiven Eigenschaften habe ich allerdings doch noch etwas zu bemängeln: Der Skischuh hält meiner Meinung nach weniger warm als Modelle anderer Hersteller. Kalte Füße sind für mich nichts Neues, sondern ein wiederkehrendes Problem. Mit dem Hawx hat sich das jedoch nochmals verstärkt. Das kann auch an den kalten Bedingungen in Japan liegen oder daran, dass ich den Schuh sehr eng trage, trotzdem war es auffallend. Meine Lösung hierzu sind Heizsocken. Die habe ich an langen Tagen, an denen ich befürchte, es könnte besonders kalt werden, nun immer dabei. Eventuell wird ihnen auch noch ein GotW gewidmet. An der Stelle lohnt es sich noch hervorzuheben, dass der Hawx Innenschuh seit der letzten Generation stark überarbeitet und verbessert wurde. Zum einen wurde die Klettverschlusslasche für die verstellbare Zunge hinzugefügt, zum anderen wurde die Achilles Flex Zone in den Liner integriert (auf dem Vergleichsfoto in Rot gut sichtbar), welcher den Gehkomfort beim Aufstieg verbessert und wie ein Walk-Mode im Innenschuh angesehen werden kann. Ein weiteres neues Feature des Liners sind die Laschen für Schnürsenkel, was die Passform nochmals verbessert. Passende Schnürsenkel werden jedoch nicht mitgeliefert. Es gibt die Option, Spoiler am Innenschuh anzubringen.

FAZIT

Alles in allem bin ich mit dem Atomic Hawx Ultra XTD 115 W GW überaus zufrieden. Als abfahrtsorientierte Freeriderin und Tourengeherin ist er für mich aktuell der Skischuh der Wahl, besonders beim Reisen, wenn ich mich für einen Schuh entscheiden muss. Er hält, was er verspricht, sitzt eng und bietet somit eine gute Abfahrtsperformance. Der Walk-Mode ist bequem und einfach umzustellen, auch mit angezogenen Fäustlingen. Bisher hat sich der Innenschuh so weit geweitet, dass er nun perfekt passt. Ich habe die Möglichkeit, sowohl die Schnallen als auch den Powerstrap nochmals enger zu stellen, falls der Schuh sich im Laufe der Zeit mehr weiten sollte; sprich, er wird mir noch eine gute Weile erhalten bleiben. Der Innenschuh erscheint mir etwas dünner bzw. weniger wärmedämmend als bei anderen Herstellern. Das ist für mich aber kein Grund, einen anderen Schuh zu wählen, sondern die Socken anzupassen.

VOR- & NACHTEILE

+ steifer Flex: 115

+ sehr eng & weitet sich bisher kaum (selbst wenn er sich weitet, gibt es genügend Spielraum, um den Schuh wieder enger zu stellen: Powerstrap und Schnallen können angepasst werden)

+ nach dem ersten Einfahren bequem und passt sich dem Fuß gut an

+ gute Kraftübertragung

+ einfaches Umstellen in Walk-Mode und zurück (auch mit angezogenen Handschuhen möglich)

+ angenehmer Walk-Mode

+ Verstellbare Zunge für optimale Anpassung an die Fußform

- Der Innenschuh erscheint etwas dünner im Material und man bekommt schneller kalte Füße

- Nicht gerade günstig

INFORMATIONEN

Schuh-Bindungs-Kompatibilität: Gripwalk, MNC, PIN, MN

Flex: Hart

Geschlecht: Damen

Terrain: All Mountain

Gewicht (g) / Schuhgröße: 1,615 / 24-24.5

UVP: 679,99 Euro

Hier geht es zur Website von Atomic mit weiteren Informationen. Hier kannst du die verschiedenen Modelle bei unserem Partnershop Sport Conrad kaufen.

Die Skischuhe wurden PowderGuide vom Hersteller für den Testzeitraum kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wie wir testen, erfahrt Ihr in unserem Test-Statement.

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