Martin: Wann und von wem wurde das Projekt ins Leben gerufen?
Rosi: Ich wurde von einem ähnlichen Projekt, den „Boobiebrettler“, die das Thema Geschlechtergleichheit schon seit längerer Zeit sehr erfolgreich in der Skateszene etablieren, inspiriert und habe deshalb den „peanutbutter.club“ gestartet. Momentan mache ich die organisatorischen Dinge noch alleine und meine Sponsoren unterstützen mich dabei. Um Hilfe bin ich natürlich immer froh.
Martin: Wie denkst du, wird das Projekt wahrgenommen? Habt ihr Zulauf?
Rosi: Ich habe das Gefühl, es kommt gut an und unsere gemeinsamen Sessions sind immer gut besucht. Im Herbst hatten wir ein Repair&Care Event bei „SpurArt“. In ihrer Skiwerkstatt in Innsbruck konnten wir Frauen gemeinsam unsere Ski für den Winter bereit machen. Außerdem haben wir im Winter einen Lawinenkurs angeboten, um auch abseits vom Snowpark präsent zu sein. All diese Events waren gut besucht. Beim Lawinenkurs hat man gemerkt, dass das Thema Sicherheit beim Freeriden für viele Mädels eine große Rolle spielt.
Es gibt mittlerweile eine kleine Stammcrew, doch wir sind immer offen für neue Gesichter! Gerade wenn man erst mit dem Fahren im Park angefangen hat, berichten viele davon, wie sehr die Gruppe dabei hilft, sich gegenseitig zu stärken und den Kopf frei zu bekommen.
Martin: Neben dem „peanutbutter.club“ hast du noch ein anderes Girls-only Projekt ins Leben gerufen. Was genau steckt hinter „Bucket Clips“: Wie kam es zu der Idee?
Rosi: Ursprünglich hatten wir in Kooperation mit „Newschoolers“ ein anderes Filmprojekt geplant, allerdings kam leider etwas dazwischen. Durch die Inspiration des Snowboardfilms „Uninvited“, in dem ausschließlich Frauen zu sehen sind und der von Frauen produziert wurde, kamen wir auf die Idee, ein solches Projekt auch für Skifahrerinnen auf die Beine zu stellen. Leider gab es bis dahin noch keinen Independent Girls-only Skifilm und so sammelten wir Clips von uns und welche, die uns zugeschickt wurden. Daraus schnitten wir einen Film, in dem jedes Mädel seine eigene Plattform bekommt. Im Endeffekt war ich wirklich super zufrieden mit dem Endergebnis und fand die Einsendungen echt cool!
Martin: Warum denkst du, ist es wichtig, solche Projekte auch im Video-Format zu organisieren?
Rosi: Ich denke, es ist ein gutes Mittel, um die Vielfalt des Freeskiing zu zeigen. Als außenstehende Person könnte man vermuten, Frauen würden hauptsächlich an Competitions wie Weltcups oder Olympia teilnehmen. Tatsächlich sind die Wettkämpfe aber nur ein Teil der Szene, auch in anderen Bereichen wie Urban Skiing oder Freeriden gibt es Frauen, die es wirklich drauf haben und das sollte man auf jeden Fall zeigen. Die Videoform eignet sich dafür am besten.
Martin: Wie war es, die Clips zu sammeln und Mädels zu finden, die mitmachen?
Rosi: Wir haben dieses und letztes Jahr Mädels angeschrieben und gefragt, ob sie etwas schicken wollen und Filmaufnahmen von sich haben. Außerdem haben wir letzten Winter mit der Unterstützung von „Newschoolers“ einen Open Call gestartet, aus dem ein zweiter Teil entstanden ist.