Die Schichten (von unten beginnend):
Hellblau
Bodennah befindet sich ein Stock aus Schwimmschnee (Tiefenreif). Die aufbauende Umwandlung war hier stark im Gange, wodurch sich kleine und größere Becherkristalle bilden konnten. Mit einer Größe von 1 - 2 Millimetern sind die Kristalle bereits zu Bechern heran gewachsen. Die untere Schicht am Boden ist mit einer Härte von 1-2 (zwischen Faust und vier Fingern) etwas härter als die dünne Schicht darüber mit Härte 1 (Faust).
Die Optik: Bereits beim Graben bzw. Ausstechen sieht man, dass diese Schicht aus anderen Kristallen besteht als die darüber liegende. Sie ist glasig und nicht weiß wie beispielsweise Neuschnee. Die Kristalle sehen größer und lockerer aus und man sieht den Übergang zu den Schichten darüber schon rein farblich sehr gut. Typisch für Schwimmschneekristalle sind die becherförmige Form und die einzelnen, gut sichtbaren Facetten. Facetten sind einzelne dünne Linien, die Schicht für Schicht auf den Kristall angefroren sind. So entsteht nach und nach die Becherform.
Fühlen und Hören: Holt man sich eine Handvoll Kristalle aus der Schneeschicht heraus und schubst sie locker auf der Handfläche herum, hört man ein Rieseln wie bei Zucker. Fasst man sie an oder stochert etwas mit dem Bleistift (wie ich es bevorzuge) in den Kristallen herum, merkt man wie hart sie sind. Drückt man drauf, brechen sie.
Die bodennahen Schichten stammen von den Schneefällen Anfang Dezember. Darauf folgte eine Schönwetterphase mit klaren Nächten und kalten Temperaturen, während der sich die Schneedecke aufbauend umwandelte.
Violett
Eine Schmelzkruste, deren Kristalle zum Teil noch erkennbar aufbauend umgewandelt sind. Diese Kristalle sind allerdings nicht locker sondern haben durch die Kruste eine Härte von 3 (mit einem Finger durchdringbar).
Die Optik: Glasig, fest. Wenn man die lockeren Schichten darunter und darüber etwas weg wischt, bleibt die Kruste stehen und sieht aus wie ein Holzbrett in der Schneedecke.
Fühlen und Hören: Rieseln und knirschen beim Zerbrechen oder Zerbröseln. Die Kruste ist hart und man sofort spürt sie sofort, wenn man mit den Fingern durch das Profil fährt.
Diese Kruste entstand durch den Regen am 21./22.12.20. Während des Schneefalles stieg die Temperatur stark an und der Schnee ging in Regen über, wobei sich die Regengrenze damals auf ca. 2400m einpendelte. Durch den dabei entstandenen Temperaturunterschied sowie die Befeuchtung der Schneeoberfläche bildete sich die Kruste. In Folge leistete die aufbauende Umwandlung gute Arbeit, wodurch die Schwachschichten darunter und darüber gebildet wurden. Klassisches Gm4 Problem (kalt auf warm, warm auf kalt) .