Graupel ist eine kugelförmige Form von Niederschlag. Er entsteht bei Temperaturen um die 0°C bzw. leichten Minusgraden, wenn in der Wolke Wassertropfen an Schneekristalle anklumpen. Die Kügelchen können bis zu 5mm groß werden. Bei einer Korngröße unter 0,1 Zentimentern spricht man von Grieseln. Typischerweise treten Graupelschauer im Spätwinter und Frühling bei gewitterartigen Schauern auf.
Solang Graupel wie auch Oberflächenreif nicht überschneit oder von Treibschnee überdeckt werden, stellen sie kein Problem dar. Wenn aber doch, ist höchste Vorsicht geboten! Man bezeichnet Graupel nicht umsonst als Schwachschicht, die wie ein Kugellager agiert. Zwar stimmt der Kugellagerverlgeich konzeptionel nicht ganz, denn das Schneebrett geht ab, weil die schwach verbundene Graupelschicht bricht, nicht weil es auf den Graupelkörnern abrutscht. Aber das Sclagwort "Kugellager" verdeutlicht die Gefahr auch für all jene, die sich nicht im Detail mit verschiedenen Brucharten auseinander setzen.
Zudem ist eingeschneiter Graupel eines der schwer erkennbarsten Gefahrenmuster, da man es nur mit dem Blick in die Schneedecke sehen kann. Aber auch das ist schwierig, denn ein paar Meter weiter links, rechts, oben oder unten kann die Schicht bereits nicht mehr vorhanden sein, oder eben schon.
Zum Glück lagert sich Graupel meist nur kleinräumig in Vertiefungen, Mulden usw. ab. Über eine zusammenhängende, große Fläche findet man eine solche Schwachsicht selten vor. Weiters treten diese Ereignisse vorrangig im Frühjahr auf, wo die Temperaturen und Strahlung intensiv genug sind, damit eine schnelle Setzung und Verbindung mit der Graupelschicht passiert, was wiederum zu einer rascher Beruhigung der Lawinensituation führt. Somit stellt eingeschneiter Graupel meist nur ein paar Tage ein Problem dar.
Um eine etwaige Gefahr durch eine vorhandene Graupelschicht zu erkennen, braucht es eine sehr intensive und genaue Wetterbeobachtung sowie meteorologisches Grundwissen.