In weiten Teilen der Alpen gibt es inzwischen eine satte Schneedecke, oft sogar bis in die Tallagen. Gleichzeitig liest man immer häufiger über einbrechende Dächer. Meist sind große Hallen oder Bergstadel betroffen, teilweise aber auch Wohnhäuser, wie aktuell in Osttirol der Fall.
Was muss ein Dach aushalten? – Die Normen am Beispiel Österreich
Abhängig vom Standort des Gebäudes, also der Seehöhe und der Region, muss ein Dach in Österreich zwischen 84 und 1080 Kilogramm pro Quadratmeter Schneelast tragen können.
Die Werte werden durch die ÖNORM EN 1991-1-3 geregelt, die zuletzt 2006 überarbeitet wurde. Neben der Klimazone ist auch die Seehöhe ausschlaggebend, wobei eine fixe Formel bis zu 1.500m angewandt wird – darüber gelten dann andere Regeln.
Die niedrigste Last gilt dabei für die pannonische Tiefebene – die Klimazone im äußersten Osten Österreichs mit den Bundesländern Burgenland und Wien.
Mehr als das Zehnfache, also eine gute Tonne Schnee pro Quadratmeter, müssen hingegen die Dächer von St. Christoph am Arlberg oder Obertilliach in Osttirol aushalten können. Bei einer gut gesetzten Altschneedecke rechnet man mit einer Dichte von etwa 300 bis teilweise 400 kg pro Kubikmeter. Das heißt, am Arlbergpass wird es erst bei einer ca. drei Meter mächtigen, gesetzten Schneedecke notwendig, das Dach abzuschaufeln.
Wie werden die Werte festgelegt?
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik mit ihren jahrzehntelangen Messreihen aus allen erdenklichen Orten Österreichs stellt die wichtigste Institution in Sachen Schneelast-Knowhow in Österreich dar. Die ZAMG betreibt regelmäßige Schneelastmessungen in mehreren Orten Österreichs und gibt Empfehlungen, sobald Dächer abgeschaufelt werden sollten.