Wie man zum Hardbooter wird
Dieser Splittie of the Week ist kein für oder wider, kein wir oder die, kein friss oder stirb und keine Positionierung. Das machen andere auf YouTube. Dieser Artikel kann aber jenen, die sich für das Thema interessieren und mit dem Wechsel liebäugeln einfach einen guten Impuls bieten. Denn alles beginnt beim Schuh.
Zwar plädiere ich klar für harte bis sehr harte Systeme, da sie einfach im Aufstieg und in der Abfahrt die nötige Performance für alpines Gelände mit sich bringen, aber ein solides Softboot-Setup bringt euch genauso rauf und runter wie ein Hardboot-Setup. Am Ende ist es Geschmackssache. Bleibt euch treu, folgt eurem Bauchgefühl und zerdenkt es nicht.
Unsere gesammelten Argumente sowie eigentlich alle technischen Dinge, die man beim Aufbau eines Harboots-Setups für sein Splitboard beachten sollte, könnt ihr in der PowderGuide Mediathek hier nachlesen. Auch wenn der Artikel bereits etwas älter ist, bleiben die Inhalte, auch die Produkte und deren Namen weiterhin gültig. Viel ist in diesem Segment nicht passiert.
Wir vier AutorInnen schreiben in diesem großen Überblicksartikel, dass wir alle unsere Schuhe zunächst modifiziert haben. Das mag abschrecken! Und ja, nach dem Schuh steht noch einiges an neuem Material auf der Liste.
Ich bin den gleichen Weg bereits gegangen und habe am Ende dann den Wechsel vom super harten Splitboardboot (K2 Aspect) mit steifer Bindung (Spark Surge) hin zum Hardboot-Setup ebenfalls als Aufstieg in ein neues Level empfunden. Aber es ist umstritten und ich verstehe jeden, der den Weg nicht gehen möchte.
Ich persönlich habe ca. vor 10 Jahren zum ersten Mal einen Splitboarder mit Hardboots in freier Wildbahn gesehen. Ich bin einige Meter im Aufstieg hinter ihm gelaufen und war so angetan von der Leichtigkeit seines Gehens, dass ich mir im Moment selbst bereits sicher war. Das wollte ich genauso so haben. Er trug die Dynafit TLT6. Als ich nach Hause kam, habe ich mich noch am Abend ans Recherchieren gemacht und festgestellt, dass die Teile knapp 700 Euro kosten und in den Foren standen Dinge wie: "Gehmechanismus rausbrechen", "mit Lochbohrer am Schaft für mehr Flex sorgen", "Vorderzunge abschneiden", etc.; kurzum: man sollte den Schuh zerstören. Dafür hatte ich nicht genug Kleingeld.
Erst mit dem Atomic Backland, den man nach Herzenslust auseinanderschrauben und experimentieren, aber ihn jederzeit wieder in Originalzustand zurückbauen konnte, habe ich mich getraut. Aber nicht jeder traut sich überhaupt an einem so teuren Schuh auch nur rumzuschrauben. Also, geht das Ganze etwas risikoärmer, also von der Stange, bzw. auch einfach dank des mittlerweile riesigen Angebots an gebrauchten Tourenskischuhen?
JA, das geht!