Der Dachstein (2994m), der höchster Berg der Steiermark, der natürlich auch in der Landeshymne vorkommt, und seine steirischen Talorte Ramsau und Schladming sind noch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Auch die Tauplitz kann nicht nur stolz von sich behaupten, zu den traditionsreichsten, größeren Skigebieten Österreichs zu zählen, sondern genießt auch außerhalb Österreichs einen gewissen Bekanntheitsgrad.
Dann aber beginnt der nicht-touristische Nebel das Land und die Berge zu umhüllen und zumindest aus der Entfernung betrachtet scheint eine "Skiwüste" zu herrschen. Dem ist nicht ganz so. Im Gegenteil ist doch die Steiermark eine Wiege des alpinen Skilaufs - zumindest in den österreichischen Alpen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren es zwei Steirer, der Grazer Fabrikdirektor Max Kleinoschegg und der Hotelier Toni Schruf aus Mürzzuschlag, die mit Skiern erstmals im Jahr 1892 einen "echten" alpinen Berg, das Stuhleck mit 1782m bestiegen haben. Folgerichtig entwickelte sich auch in unmittelbarer Nähe das erste "mondäne" Skizentrum Österreichs, der Retortenort Semmering, der im frühen 20. Jahrhundert die Reichen und Schönen der k.u.k. Monarchie auch im Winter in die Berge lockte.
Es war naheliegend, dass sich der Skilauf in der Steiermark ausgehend von diesem Innovationszentrum rasch in die anderen Gebirgsgruppen ausbreitete. Selbst hochalpine, auf den ersten Blick abweisende Bergmassive wie der Hochschwab (2277m) waren bald begehrte Ziele der frühen Skibergsteiger. Die gute verkehrliche Anbindung der steirischen Haupttäler mit ihren städtischen Zentren, die aufgrund ihrer Industrialisierung früh einen Eisenbahnanschluss aufwiesen, waren die natürlichen Hot Spots dieser Entwicklung.
Aber diesmal wollen wir dem Alpenostrand Adé sagen und uns den "richtigen" Berggruppen in den Zentralalpen zuwenden. Hier finden sich im sogenannten Palten-Liesing-Tal die zwei uralten Städtchen Rottenmann (681m) und Trieben (708m), die zwar nur ungefähr 15 km voneinander entfernt sind, aber jeweils durchaus eigene Tourenskigebiete in ihrem Hinterland aufweisen.