Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
TourenTipps

Freeridetour der Woche: Fruttstock | Steintalrinne

von Totti Lingott 24.03.2013
Letzte Woche sind wir nach einer Freeride-Abfahrt im Freeride-Gebiet Disentis über den Oberalpstock auf die Cavardiras Hütte gestiegen. Diesmal gibt es das Sahnestück der Tour: Die Steintalrinne vom Fruttstock hinunter ins Maderanertal.

Letzte Woche sind wir nach einer Freeride-Abfahrt im Skigebiet Disentis über den Oberalpstock auf die Cavardiras Hütte gestiegen. Diesmal gibt es das Sahnestück der Tour: Die Steintalrinne vom Fruttstock hinunter ins Maderanertal. Vorher stehen allerdings noch die kurze Genussabfahrt von der Hütte ins obere Brunnital und der Aufstieg auf den Fruttstock (2838 m) an.


                        Nachdem Wettervorhersage (Bestes Bergwetter und keine Wolken!) für den ersten Tag sich überhaupt nicht erfüllt hatte, waren wir umso froher über die wolkenlose, morgendliche Stimmung.

Abfahrt ins Brunnital und Aufstieg auf den Fruttstock

Früh morgens auf einer Hütte abseits allen Trubels aufzuwachen, ist an für sich schon einiges wert. Wenn dann auch noch der Mond über dem Piz Ault steht und selbiger von der aufgehenden Sonne rot gefärbt unter blauem Himmel liegt, muss man sich fast schon mal kneifen, um sich bewusst zu machen, dass man nicht noch träumt. Die Bedingungen waren wirklich perfekt: Bluebird und gut konservierter Pulverschnee. Kein Wunder, dass wir bei der morgendlichen Abfahrt nicht wirklich widerstehen konnten und weit mehr Höhenmeter zurück legten als geplant. Normalerweise reicht es bis ca. 2300 m ins obere Brunnital abzufahren (ca. 350 Höhenmeter von der Hütte). Hier werden die Felle für den Aufstieg zum Fruttstock angelegt. Wir gingen über Schwarztallücke und Südwestflanke auf den Fruttstockgipfel. Allerdings kann man bei sicheren Bedingungen und rechtzeitigem Start auch über Schafläger direkt zum Einstieg in die Steintalrinne aufsteigen (Achtung: Südexposition). Der Fruttstock lädt nicht unbedingt als klassischer Aussichtsgipfel ein, dennoch entschädigt der Ausblick hinüber zu den Oberälplern (Oberalpstock und Chli Oberälpler) und der Tiefblick hinunter ins Maderanertal für jeden Aufstiegsmeter.

Nicht endende Abfahrt durch die Steintalrinne und das Maderanertal

Die Einfahrt zur Rinne erfordert einen sehr guten Orientierungssinn und ist mitunter beim Aufstieg durch Schafläger etwas einfacher zu finden. Der Weg auf dem Kamm vom Gipfel Richtung Nordosten ist sehr exponiert, oft verwächtet und man sollte wegen der südlichen Ausrichtung auch hier rechtzeitig dran sein. Nach dem langen Aufstieg in der Sonne verabschieden wir uns am Einstieg zur Steintalrinne erstmal für längere Zeit von deren wärmenden Strahlen. Die Rinne zwängt sich kerzengerade für fast 800 Höhenmeter zwischen steilen Felswänden gen Tal. Erst zum Schluss, als sich das Steintal schon etwas weitet, macht sie einen Bogen nach links. Wer einmal diesen Weitblick gesehen hat, weiß ganz genau, dass es die richtige Rinne ist. Die ersten knapp 70 Höhenmeter sind wirklich sehr steil (45-50°) und mit Felsen durchsetzt. Meistens ist hier ein flüssiges Fahren nicht möglich. Bei uns herrschten außerordentlich gute Bedingungen und im oberen Teil hatten wir sogar den besseren Schnee. Danach stellt die Rinne bei durchschnittlich 40° keine großen skitechnischen Schwierigkeiten mehr, aber durch die Länge und die Steilheit zu beiden Seiten beeindruckt die Abfahrt trotzdem nicht weniger. Oft sind die Hänge am Ende der Rinne (Spitzplangge) mit bestem Pulver bestückt. Jedoch sollte man sich nicht verleiten lassen bis nach Frutt (1542 m) abzufahren, denn sonst muss man nochmals die Felle aufkleben und ca. 50 m aufsteigen. Nur so kann man durch den Riggwald – dem Sommerweg folgend – ein Felsband unterhalb von Frutt umgehen. Erst ab den Unteren Libplanggen kommt die Nachmittagssonne wieder zuVorschein und man gelangt zum Winterweg. Dem Straßenverlauf folgend fährt man über Stössi zur Golzeren-Bahn-Talstation. Von dort geht es mit dem Postbus nach Amsteg und von dort in den Bus nach Göschenen. Hier muss man umsteigen in den Zug nach Andermatt, um mit der Zermatt-Gotthard-Bahn wieder zum Ausgangspunkt nach Disentis zu gelangen.

Informationen

Schwierigkeit (5-stufige Skala): *****
Durchschnittliche und Maximale Steilheit: 40°/ca. 45-50° (nur auf die Rinne bezogen)
Exposition: N
Höhenmeter Start und Ziel: 2838 m (Fruttstock) | 832 m (Golzeren Talstation)
Höhenmeter bergauf und bergab: 550 m | 2000 m
Dauer: ca. 4-5 Stunden (bis zur Golzeren Talstation)
Beste Jahreszeit: Januar bis März
Adressen: Bergbahnen Disentis 3000
Topografische Karten: Landeskarte Swiss-Topo, 1212 Amsteg, 1:25000; Landeskarte Swiss-Topo (Skitouren), 256 Disentis, 1:50000

Fotogalerie

Ähnliche Artikel

Kommentare

TourenTipps
presented by