Wie in vielen Ländern sind Bars und Cafés geschlossen, der Ausgang beschränkt auf 18 Uhr und anstatt Ski Alpin ist Langlauf en Vogue. Ganz anders in Italien. Dort haben seit dem 11 Februar die Lifte wieder geöffnet. Eine bizarre Situation. Während die Italiener auf der Südseite des Mount Blanc Massiv mit der Skyway Gondel auf den Punta Helbronner fahren können, bleibt den Franzosen auf der Nordseite der Zustieg über die Aiguille du Midi verwehrt. Europa, wo führt uns das nur hin? - Ein Grund, uns den länderübergreifenden Ski- und Tourenbetrieb genauer anzusehen!
Wir fahren also im Sammeltaxi durch den Montblanc Tunnel von Chamonix ins Aosta-Tal nach Entrèves. Dort wollen wir die Skyway Gondel zum Punta Helbronner nehmen, um dann den Glacier du Géant zu queren und über den Glacier Rond hinter nach Chamonix abzufahren. Bei der Abfahrt mit dem Taxi sind wir leicht nervös, was sich als unbegründet erweist. Die Französische Grenzstation bei Einfahrt des Tunnels ist unbesetzt. Gleiches Bild stellt sich auch der Italienischen Seite dar. Wir bezahlen das Taxi und gehen zu Gondel, für die wir eine Passage online gebucht haben.
Anstatt des erwarteten Trubels teilen wir uns die Gondel mit fünf weiteren Passagieren, einem Bergführer mit Klienten und 2 Sonntagsausflügler, für die wir noch ein Erinnerungsphoto schießen sollen. Es ist recht skurril. Am Helbronner treffen wir dann doch auf weitere Skifahrer. Die meisten von ihnen sind Speedrider und Paraglider, die sich das Southface hinunterstürzen. Es sind wenige, die an diesem Sonntag unterwegs sind, hatten wir doch mit einem größeren Ansturm gerechnet.
Der Schnee ist nach den letzten 2 Wochen ohne Niederschlag recht hart gepresst. Damit hatten wir gerechnet. An vielen Stellen kommt noch der gelbe Saharasand, den der mächtige Föhnsturm mit sich brachte, zum Vorschein. Nach einem Espresso im Skyview Restaurant brechen wir auf Richtung Aiguille du Midi. La dolce vita - wie haben wir es vermisst.