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WetterBlog 11 2019/20 | Wintergrüße

Schnee und Kälte, zumindest kurzfristig

von Lea Hartl 29.01.2020
Der PowderAlarm hat es bereits vermeldet und wer in den Nordalpen aus dem Fenster schaut, merkt es auch: Seit langem mal wieder Regen oder sogar Schnee statt Sonne und Hochnebel! Eine schöne Abwechslung, die wir einer Kaltfront aus Nordwesten zu verdanken haben.

Aktuelle Lage

Ein mächtiger Tiefdruckkomplex westlich der Britischen Inseln schickt seine Fronten zu uns und die schaffen es auch ausreichend weit nach Süden, um in den Alpen für Stauniederschlag zu sorgen. Das steuernde Tief saugt polare Luftmassen an, die sich zwar über dem Atlantik erwärmen, bevor sie bei uns eintreffen, aber trotzdem deutlich kälter sind, als die warme Luftmasse des Dauerhochs der letzten Wochen. Falls es sich in den Tallagen seit Einsetzen des Niederschlags wärmer anfühlt als zuvor: Wind und Niederschlag der Kaltfront haben die Kaltluftseen der Inversion ausgeräumt. In der Höhe hat die Kaltfront kühlere Temperaturen gebracht, aber es kann durchaus sein, dass es je nach Standort in Bodennähe deutlich wärmer geworden ist – man spricht in von einer „maskierten“ Kaltfront.

Die aktuelle Front hat neben Schnee auch viel Wind im Gepäck und bringt zudem eine deutliche Labilisierung der atmosphärischen Schichtung, was hier und da Graupelschauer zur Folge haben kann. Viel Neuschnee, viel Wind und eine häufig aufbauend umgewandelte Altschneedecke ergeben zusammen eine sehr kritische Lawinensituation. Im Westen Tirols und Teilen der Schweiz und Frankreichs wird heute Lawinenwarnstufe 4 ausgegeben.

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Aussichten

Im Laufe des heutigen Tages hält der Schneefall in den Staulagen noch an. Gegen Abend lässt er von Westen her nach. Der Donnerstag beginnt im Osten tendenziell noch trüb, wird dann aber freundlicher und im Westen dürfte es schon in der Früh sonnig sein. Es fließt mildere Luft ein und die Temperaturen steigen wieder. In den Westalpen nähert sich am Abend bzw. in der Nacht auf Freitag die nächste Störung, diesmal eine Warmfront. Man muss wohl mit Regen bis auf um die 2000m rechnen. In den Ostalpen ist das genauso, der Niederschlag setzt nur etwas später ein. Am Freitag ist es dann im Westen schon wieder weitgehend sonnig, im Osten dauert auch das wiederum etwas länger und es klart erst im Laufe des Tages auf. Es wird noch wärmer mit Nullgradgrenze voraussichtlich deutlich jenseits der 2000m. Im Süden bleibt es die ganze Zeit trocken, bis auf ein paar Schneeflocke heute in Hauptkammnähe.

Das Wochenende und der Beginn der kommenden Woche sehen aus heutiger Sicht ähnlich wechselhaft aus: Warm, immer wieder ziehen Wolken durch, aus Nordwesten ab und zu ein wenig Niederschlag.

Glaskugel

Der schon vom Orakel erwähnte Hoffnungsschimmer zur Mitte der nächsten Woche existiert nach wie vor und sieht wie folgt aus: Mit einem Kaltluftausbruch über der Osthälfte des Amerikanischen Kontinents kommt es stromabwärts im Atlantik zu Warmluftadvektion und das Azorenhoch wölbt sich deutlich nach Norden auf. Östlich davon könnte dann wiederum kalte Polarluft nach Süden in Richtung Alpen fließen. Das wäre ein Ende der überwiegend zonalen Großwetterlage und eine potentiell nachhaltigere Umstellung auf winterliche Bedingungen. Winterfreunde sollten die Daumen drücken!

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