Die kommende Großwetterlage (meist sonnig, kalt, kein Neuschnee) wird uns voraussichtlich eine Weile erhalten bleiben, Omega sei Dank. Die Flachlandregionen, die unter dem ungewohnten Wintereinbruch der letzten Tage eher gelitten haben, dürfen sich jetzt auf schönes Winterwetter freuen. Und auch in den Alpen wird der bräunliche Saharastaub vor der längeren Sonnenphase nochmal zumindest mit ein bisschen Neuschnee überzuckert.
Kälteperiode: Aufbauende Umwandlung
Die kantigen Schichten im mittleren Bereich der Schneedecke, die uns derzeit in vielen Regionen Probleme bereiten und die im SchneeGestöber schon mehrfach besprochen wurden, haben sich in einer kalten, trockenen Periode Mitte Januar gebildet. Man kann davon ausgehen, dass sich auch diesmal die Schneeoberfläche verbreitet aufbauend umwandeln wird und sollten Ullr und Frau Holle uns dann irgendwann wieder Nachschub bescheren, wird es neuerlich kritisch. Auch die bereits existierenden Schwachschichten werden sich leider nicht einfach in Luft auflösen.
Der WetterBlog hatte in letzter Zeit immer wieder mit Skitourenpartnern und -partnerinnen das Gespprächsthema: Was müsste passieren, damit wir aus der Altschneeproblematik wieder raus kommen? Es gibt keine besonders vielversprechenden Antworten. "Kaputt regnen" funktioniert vielleicht in tiefen Lagen ganz gut, weiter oben dann aber nicht mehr so, und überhaupt wäre ja nicht nur selektiv eine Schwachschicht kaputt, würde es bis zum Gipfel in ausreichender Menge schütten. Aufs Frühjahr und einen richtig soliden Firndeckel warten, ist die klassische, recht verlässliche Geduldsprobe. Angesichts der nahenden Kälte werfen wir noch folgende, in diesem Fall völlig unrealistische Option in den Raum: Aufbauende Umwandlung der gesamten Schneedecke. Auch das ist möglich und wo kein Brett, da keine Lawine, auch wenn die Schneedecke aus einer einzigen Schwachschicht besteht. In trockenen, sehr kalten Regionen findet man diese Art von Schneedecke durchaus häufiger. In den wechselhaften Alpen nur sehr selten, meistens im Frühwinter bei wenig Schnee nach langer Kälte. Besonders gut zu fahren ist das nicht und meistens hat es dann auch kaum Schnee, also warten wir vielleicht doch besser auf den Frühling...