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WetterBlog 13 2020/21 | Der Winter kehrt zurück

Kalte, sonnige Tage nach etwas Neuschnee

von Lea Hartl 10.02.2021
Nach dem interessanten Kontrast aus Sahara-Feeling in den Alpen und Schneechaos im norddeutschen Flachland bahnt sich die Kälte nun ihren Weg nach Süden. Das kommende Wochenende wird sehr kalt bei viel Sonnenschein. Schnee gibt es heute und morgen hier und da noch ein bisschen, die kommende Kältephase bleibt dann großteils trocken.

Aktuelle Lage und Aussichten

Der sehr warme, sehr Sahara-staubige Wetterabschnitt ist vorbei, aber noch immer liegen die Alpen in einer Südanströmung. Am heutigen Mittwoch schneit es im Südstau bis etwa an den Hauptkamm. Im Norden ist es bei etwas Föhn zunächst noch trocken, aber bis zum Abend fängt es auch hier an, mäßig ergiebig zu schneien. Der Donnerstag beginnt im Norden noch trüb, im Süden ist es vermutlich schon von der Früh weg sonnig. Nach und nach lockert es dann auch in den Nordalpen auf. Aus Norden erreichen uns zunehmend kältere Luftmassen, die uns in den nächsten Tagen bei viel Sonnenschein begleiten werden. Am Freitag gibt es aus heutiger Sicht vor allem in den Westalpen nochmal einige Wolken, bevor das Wochenende überall strahlend sonnig wird.

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Sonnenschein ist schön, aber meteorologisch nicht allzu spannend. Das interessante an der bevorstehenden Wetterlage sind die tiefen Temperaturen: Fangen wir im Atlantik an, wo das Wetter ja bekanntlich meist her kommt. Ein großes Tiefdruckgebiet etabliert sich südlich von Island und pumpt warme Luft nach Norden. Über den Britischen Inseln und Skandinavien baut sich in den nächsten Tagen mit Hilfe dieses „Antriebs“ ein weit nach Norden reichendes Hoch auf, das dann beidseits von Tiefdruckgebieten flankiert wird und die Westdrift blockiert (Omega). An der Ostseite des Hochs fließt in der bekannten Wellenbewegung zunehmend kalte Luft aus polaren Breiten nach Süden. Die Alpen geraten dabei zunächst in eine nördliche Anströmung, zum Wochenende „kippt“ das Hoch etwas nach Osten und sehr frostige, kontinentale Luftmassen aus NO gelangen zu uns. Je weiter im Osten, desto kälter wird es – das kommende Wochenende könnte je nach Region das kälteste des bisherigen Winters werden. In den Westalpen bleibt es milder.

Die kommende Großwetterlage (meist sonnig, kalt, kein Neuschnee) wird uns voraussichtlich eine Weile erhalten bleiben, Omega sei Dank. Die Flachlandregionen, die unter dem ungewohnten Wintereinbruch der letzten Tage eher gelitten haben, dürfen sich jetzt auf schönes Winterwetter freuen. Und auch in den Alpen wird der bräunliche Saharastaub vor der längeren Sonnenphase nochmal zumindest mit ein bisschen Neuschnee überzuckert.

Kälteperiode: Aufbauende Umwandlung

Die kantigen Schichten im mittleren Bereich der Schneedecke, die uns derzeit in vielen Regionen Probleme bereiten und die im SchneeGestöber schon mehrfach besprochen wurden, haben sich in einer kalten, trockenen Periode Mitte Januar gebildet. Man kann davon ausgehen, dass sich auch diesmal die Schneeoberfläche verbreitet aufbauend umwandeln wird und sollten Ullr und Frau Holle uns dann irgendwann wieder Nachschub bescheren, wird es neuerlich kritisch. Auch die bereits existierenden Schwachschichten werden sich leider nicht einfach in Luft auflösen.

Der WetterBlog hatte in letzter Zeit immer wieder mit Skitourenpartnern und -partnerinnen das Gespprächsthema: Was müsste passieren, damit wir aus der Altschneeproblematik wieder raus kommen? Es gibt keine besonders vielversprechenden Antworten. "Kaputt regnen" funktioniert vielleicht in tiefen Lagen ganz gut, weiter oben dann aber nicht mehr so, und überhaupt wäre ja nicht nur selektiv eine Schwachschicht kaputt, würde es bis zum Gipfel in ausreichender Menge schütten. Aufs Frühjahr und einen richtig soliden Firndeckel warten, ist die klassische, recht verlässliche Geduldsprobe. Angesichts der nahenden Kälte werfen wir noch folgende, in diesem Fall völlig unrealistische Option in den Raum: Aufbauende Umwandlung der gesamten Schneedecke. Auch das ist möglich und wo kein Brett, da keine Lawine, auch wenn die Schneedecke aus einer einzigen Schwachschicht besteht. In trockenen, sehr kalten Regionen findet man diese Art von Schneedecke durchaus häufiger. In den wechselhaften Alpen nur sehr selten, meistens im Frühwinter bei wenig Schnee nach langer Kälte. Besonders gut zu fahren ist das nicht und meistens hat es dann auch kaum Schnee, also warten wir vielleicht doch besser auf den Frühling...

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