Anfang März beginnt aus meteorologischer Sicht der Frühling, was wir, wie auch diverse Wetterdienste, zum Anlass nehmen ein paar statistische Eckdaten zu betrachten. Ansonsten: Ein Gruß aus der Wüste macht den Schnee gelb.
Zweitwärmster Winter der Messgeschichte
In Österreich war der Winter 2013/14 der zweitwärmste der 247 jährigen Messgeschichte. Wärmer war bisher nur 2006/07. Bezüglich Niederschlag war der extreme Nord-Süd Gegensatz in diesem Winter charakteristisch, wobei die Temperaturen auch im Süden über dem langjährigen Mittel lagen. Österreichweit war es um 2.7°C wärmer als im Durchschnitt, in Osttirol und Oberkärnten trotz Schneemassen noch um 2.1°C. Der kälteste bewohnte Ort in Österreich war diesen Winter St. Jakob im Defereggental. Dort lag das Wintertemperaturmittel dieses Jahr mit -4.8°C nicht ganz zwei Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Im südlichen Flachland sind die Schneemengen trotz des sehr feuchten Winters unterdurchschnittlich, da ein Großteil des Niederschlags als Regen fiel.
Statistisch ungewöhnlich waren auch die vielen Tage mit starkem Südföhn: am Patscherkofel gab es beispielsweise 29 Tage mit Windspitzen über 100 km/h. Föhn bedingte Sperrtage in der Hauptsaison ärgern auch die Skigebiete. In diesem Artikel kann man nachlesen, wie man im Stubaital das Problem lösen möchte, in dem man mehr Lifte baut.
Saharastaub
Passend zum allgemein warmen Winter wurden Teile der Südalpen und der Hauptkamm letzte Woche mit einer Schicht Saharastaub überzogen. Im Norden war der Staub eher in der Luft zu sehen und rieselte dann in München auf Straßen und Autos. Das ist nicht allzu ungewöhnlich, aber nach Ansicht des WetterBlogs trotzdem interessant. Mineralstaub, der vom Wind aufgewirbelt wird und bei passenden Wetterlage in großen Höhen über weite Strecken transportiert wird, ist die größte Aerosolquelle auf der Nordhemisphäre. Laut DWD werden pro Jahr um die 1,8 Milliarden Tonnen (!) Wüstenstaub durch die Gegend geblasen. Etwa zwei Drittel des Staubs stammt aus der Sahara. Saharastaub ist unter anderem für das Amazonas Gebiet und die Ozeane ein wichtiger Dünger. Bei uns ruft er höchstens ein wenig Verwunderung hervor, weil er den Himmel milchig erscheinen lässt oder eben den Schnee gelb. Der Staub hat direkte Auswirkungen auf das Klima, da er Sonnenlicht absorbiert und streut und die Strahlungsverhältnisse entsprechend verändern kann. Er beeinflusst unter Umständen auch die Wolken und Niederschlagsbildung.
Um den Staub zu uns zu schaffen, braucht man einen langwelligen Höhentrog, der eine großräumige Südströmung verursacht und Sandstürme in der Sahara, die den Staub aufwirbeln und nach oben transportieren, von wo aus er dann in Richtung Norden startet.
Aussichten
Nach ein paar gradientschwachen Tagen mit großteils tollen Schneebedingungen (natürlich nur dort wo welcher liegt), dürfte es ab morgen langsam wieder unbeständiger werden. Am Freitag und am Wochenende kommt es immer wieder zu etwas Niederschlag mit Schwerpunkt am Alpensüdhang. Im Norden teils aufgelockert föhnig, teils bewölkt.