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Wetterblog

WetterBlog 18/2014 | Winterliches Aprilwetter

Im sommerlichen März...

von Lea Hartl 11.03.2014
Nach einer Woche mit stabilem Hochdruck und Temperaturen an die 20 °C kündigt sich für das Wochenende kühleres, wechselhaftes Nordwestwetter an. Ob nennenswert Schnee zusammenkommt, oder doch nur nennenswert Wind, ist jedoch noch unklar.

 

Nach einer Woche mit stabilem Hochdruck und Temperaturen an die 20 °C kündigt sich für das Wochenende kühleres, wechselhaftes Nordwestwetter an. Ob nennenswert Schnee zusammenkommt, oder doch nur nennenswert Wind, ist jedoch noch unklar.


                        Powder im Schatten, Firn in der Sonne.

Aktuelle Situation

Die vergangenen Tage waren geprägt von warmen, sonnigen Tagen und kalten, klaren Nächten. Während tagsüber Jogger in T-shirts und kurzen Hosen durch die Stadt rennen, fallen die Temperaturen nachts vielerorts noch unter den Gefrierpunkt. Die Tagesamplituden erreichen zur Zeit gern mal bis zu 20 Grad, besonders in den Tälern, wo das zu erwärmende Luftvolumen kleiner ist, als über der Ebene. Im deutschen Flachland wurden schon Tageshöchstwerte von 20°C und mehr erreicht. Durch die anhaltende Trockenheit und das warme Wetter steigt in manchen Gebieten Ostdeutschlands die Waldbrandgefahr.

 

Auch die ungewöhnliche Phänologie dieses Winters wurde bereits viel besprochen. Phänologie ist das Sich-befassen mit periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen in der Natur im Jahresverlauf und damit ein beliebtes Gesprächsthema im örtlichen Schrebergartenverein, beziehungsweise ein guter Ersatz für das leidige Smalltalk Thema Wetter-als-solches. Anstatt mit Zufallssesselliftbekanntschaften diese Art von Unterhaltung zu führen:

 

Kann man dieses Jahr das Eis auch sehr gut brechen mit „die Krokusse bei mir im Garten haben schon Mitte Januar geblüht!“, oder „unglaublich wie die Haselkätzchen schon austreiben!“, oder sogar: „als ich neulich im Wald Bärlauch ernten war, habe ich schon balzende Säbelschnäbler gesehen!“.

 

Der DWD hat das in dieser Grafik höchst wissenschaftlich aufgeschlüsselt und festgestellt, dass „das Ergrünen des Dauergrünlands“ aktuell zwei Wochen früher vonstatten geht, als sonst. (Höchst wissenschaftlich heißt, dass man eine Grafik erst nach mindestens einer halben Stunden intensiven Studiums versteht.)

 

Aussichten

Der geradezu sommerliche Frühling neigt sich einem zumindest vorübergehenden Ende zu. Am Samstag gewinnt der Langwellentrog über Osteuropa auch im Alpenraum an Einfluss und wir geraten an seiner Rückseite in eine Nord bis Nordwestströmung. Bei hohen Windgeschwindigkeiten (!) wird es ab Samstagmittag im Norden zunehmend nass, während das Wetter im Süden bei Nordföhn noch etwas länger halten dürfte. Die weitere Entwicklung ist noch ungewiss. Wie nachhaltig der Wintereinbruch wird, hängt von der Lage es Azorenhochs ab und davon, ob es ihm gelingt eine Atlantikblockade zu errichten. Mit dem T-Shir- Wetter ist es zumindest in den Bergen aber ab dem Wochenende erstmal vorbei.

 

Der WetterBlog empfiehlt bei der nächsten Liftfahrt unbedingt die potentiellen Auswirkungen des späten Wintereinbruchs auf das ergrünende Grünland anzusprechen.

 

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