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WetterBlog 20 2023/24 | Aprilsommer & kurzer Wintereinbruch

Sommerliches Aprilwetter

von Lea Hartl 10.04.2024
Das Wetter lässt sich momentan folgendermaßen zusammenfassen: Vor dem Sommer ist nach dem Sommer ist vor dem Sommer und zwischendurch schneits nochmal. Momentan sind wir in einer “es schneit nochmal” Phase. Morgen wird es dann schon wieder eher sommerlich.

Aktuelle Lage und Aussichten

Die sommerlich heiße und wüstenstaubige Südwestlage wurde von einem kleinen Kaltlufttropfen beendet, der die Temperaturen wieder auf ein relativ normales Niveau befördert hat. Lange dauert diese kühlere Intermezzo aber nicht - die Hochdrückbrücke zwischen europäischer Atlantikküste und Osteuropa schließt sich, der Kaltlufttropfen wird Richtung Nordafrika abgedrängt und ab morgen ist die Sonne wieder da. 

Die Neuschneemengen, die der kleine und kurzlebige Kaltlufttropfen mitbringt, sind teils durchaus interessant. Heute (Mittwoch, 10.4.) Morgen zeigen Stationen am Tiroler Hauptkamm rund 25-30cm Neuschnee an und im Laufe des Tages sollte noch ein bisschen was dazu kommen. Die Geosphere gab dazu gestern eine “Neuschneewarnung” heraus und auch die PowderGuide Neuschneekarte ist heute erstaunlich bunt, wenn man an die Temperaturen der letzten Tage denkt.

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Nennenswert geschneit hat es bzw. sollte es heute noch vor allem in Tirol - ein ungewöhnlicher “Hotspot”. Für Details empfehlen wir die PowderGuide Karten und SNOWGRID bei der Geosphere (oben in der Leiste “Differenz Gesamtschnee” auswählen). Der morgige Donnerstag wird sonnig und könnte in den höheren Lagen am Hauptkamm recht nett werden. Für Freitag und das Wochenende kündigt sich ebenfalls viel Sonne an, sowie Temperaturen, die sich dann auch wieder für Baggerseebesuche u.ä. eignen. Anfang kommender Woche geht es wieder abrupt abwärts auf der April-Achterbahn mit weiteren Chancen auf Neuschnee in den Bergen und Gefahr für Obstblüte und Co.

Aprilrekorde, nochmal Saharastaub

Die Hitze der letzten Tage war bemerkenswert, auch wenn der Meteoschweiz Blog zu Recht von einer “Shifting Baseline” der gefühlten Normalität schreibt. In Österreich gab es in der Steiermark einen neuen Rekord für das früheste Datum mit über 30°C und viele andere Regionen im gesamten Alpenraum lagen nur knapp unter der 30°C Marke. Etwa 20% der Wetterstationen in Österreich haben in den letzten Tagen neue Aprilrekorde aufgestellt. Solche Rekorde fallen wenn dann meist Ende des Monats und nicht schon gleich in den ersten Apriltagen. In der Schweiz gab es ebenfalls mehrere neue Aprilrekorde, vor allem in höheren Lagen.

Auch Saharastaub beschäftigt uns in letzter Zeit gefühlt häufig. Statistisch ist das nicht sehr ungewöhnlich, allerdings greift hier vielleicht der umgekehrte Effekt wie bei den Temperaturen: Wir sind den Staub nicht gewöhnt, daher fällt er uns auf. Die überdurchschnittlichen Temperaturen sind - gefühlt - normal geworden, daher empfinden wir ein paar noch wärmere Tage als gar nicht so besonders. Eine kürzlich erschienene Studie zur Häufigkeit von Saharastaubevents stellt fest, das 2020-2022 tatsächlich besonders oft Staub nach Westeuropa (die Study Area umfasst vor allem Spanien und Frankreich) transportiert wurde. Der Staubtransport hängt sowohl mit recht kleinskaligen Prozessen in den Wüstengegenden zusammen als auch mit der großräumigeren Wetterlage. Es muss Staub vorhanden sein, er muss nach oben gewirbelt werden und dann muss die Strömung in den höheren atmosphärischen Schichten den Staub zu uns bringen. Die Studie erläutert, welche Hoch- und Tiefdruckkonstellationen dafür geeignet sind und die Häufung in den Jahren 2020-22 verursacht haben. Ein Zusammenhang mit dem Klimawandel ist nicht klar ersichtlich, dafür ist die Zeitreihe nicht lang genug und die Entwicklung der Wetterlagen zu uneindeutig. Eine kurze Zusammenfassung gibt es hier. Der DWD hat ein paar anschauliche Grafiken zum Thema, in denen vor allem deutlich wird, wie undeutlich mögliche Trends sein können.

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