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Wetterblog

WetterBlog 5 2025/26 | Nach dem Schnee ist vor dem Schnee

Erstmal kein Nachschub in Sicht

03.12.2025
Lea Hartl
Wie bereits letzte Woche von den Kollegen prophezeit, bleibt mir diese Woche zum meteorologischen Winteranfang nur das Ankündigen einer zähen, Schnee-unfreundlichen Wetterlage. Wir werden uns bis auf Weiteres mit dem begnügen müssen, was vom ersten Schnee der Saison übrig ist und was die Schneekanonen noch produzieren.

Aktuelle Lage und Aussichten 

Die Weichen für unser Wetter werden derzeit irgendwo zwischen einem massiven Kaltluftausbruch über dem Nordosten des Amerikanischen Kontinents und dem Kontinentalhoch über Osteuropa und Russland gestellt. Die weit nach Süden ausgreifenden, sehr kalten Luftmassen über Kanada regen die atlantische Tiefdruckentwicklung an und ein Frontensystem nach dem anderen wird von der zunehmend zonalen (West-Ost ausgerichteten) Strömung Richtung Europa transportiert. Im Osten wartet der Keil des Kontinentalhochs, der die Strömung blockiert. Die Tiefdrucksysteme können also nicht ungehindert in den Alpenraum durchrauschen, sondern müssen nach Norden oder Süden ausweichen und Fronten werden entsprechend abgelenkt. 

Dank dieser Kombination hat sich eine moderate Südwestströmung über dem Alpenbogen eingestellt. Es wird milder und im Norden leicht föhnig. Südlich des Alpenhauptkamms kommen in den Westalpen bis morgen (Donnerstag) Abend wohl ein paar Schneeflocken zusammen, im Osten eher nicht. Die weiteren Aussichten sind diffus langweilig – an der Gesamtsituation ändert sich wenig und der Wettercharakter bleibt bis auf Weiteres mild und großteils trocken, ist dabei aber auch nicht so richtig sonnig. In Bodennähe werden sich je nach Föhneinfluss mitunter zähe Inversionen bilden können. Tendenz: Fußkalt und höhenmild.

Geeignete Aussichten also für frühwinterliches Techniktraining auf beschneiten Pisten. Die Bedingungen im Gelände werden sich wohl erstmal nicht verbessern. 

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November Rückblick

Die Kollegen haben letzte Woche eine Vorlage geliefert. Daher werfen wir kurz einen Blick auf das vergangene Novemberwetter. Ich zitiere den WB vom 26.11.: “Der November ist im Moment noch nicht endgültig einzuordnen – die nächsten Tage werden entscheiden, wo er im Ranking landet.” Was den Schnee angeht, können wir uns am letzten PowderAlarm orientieren. Die Kerngebiete des Alarms sind zur Zeit überdurchschnittlich versorgt, weiter im Osten und Süden sieht es weniger üppig aus. 

Die Novembertemperaturen im Alpenraum (Schweiz, Österreich) waren insgesamt relativ nah am Mittel der Referenzperiode 1991-2020, also “normal” bezogen auf die jüngere Vergangenheit. Verglichen mit der Periode 1961-1990 war der November “zu warm”. Oft ist schon vor Ende des Monats einigermaßen absehbar, wo man etwa in der Klimastatistik landet. Die ungewöhnlich tiefen Temperaturen (wieder bezogen auf die aktuelle Referenzperiode - früher war natürlich alles ganz anders und viel kälter) letzte Woche haben das Monatsranking trotz des vielfach sehr milden Novemberstarts in die Nähe von “normal” gedrückt. 

Lawinenreport startet in die Saison

Der Lagebericht für Tirol, Südtirol und Trentino (“Euregio Lawinenreport”) erscheint seit Ende letzter Woche wieder täglich. Sowohl der “Lawinenreport” als auch das SLF berichten von Schwachschichten im Altschnee, besonders in größeren Höhen und vergletschertem Gelände. Der Oktoberschnee auf den Gletschern hatte viel Zeit, um sich aufbauend umzuwandeln und bildet nun ein ungünstiges Fundament. Besonders eindrücklich war das letzte Woche am Stubaier Gletscher zu erkennen (Fotos z.B. im Lawinenreport Blog).

Der Lawinenreport meldet zudem, dass zur neuen Saison ein “Schulterschluss” mit dem LWD Kärnten vollführt wurde. Das bedeutet, dass nun auch Kärnten in der großen Karte auf der Startseite erscheint. Der Euregio Report (inkl. Kärnten) und das SLF verwenden die gleichen Textbausteine für die Warntexte. Der dadurch relativ homogene Sprachgebrauch erleichtert standardisierte Übersetzungen in zahlreiche Sprachen und es wird laufend an verbesserten Darstellungen von Berichten in Grenznähe gearbeitet.  Außerdem neu beim Lawinenreport: Mikro-Regionen in Osttirol und Benachrichtigungen per WhatsApp sind wieder möglich

Wir gratulieren zu diesem Schulterschluss und freuen uns auf einen grenzübergreifenden, mehrsprachigen und vor allem schneereichen Winter!

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