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Abenteuer & Reisen

Silverton Catskiing

Roadtrip Colorado | Vierter Stopp: Silverton

von Martin Hesse 04.04.2010
Telluride und Silverton trennen Luftlinie gerade mal zehn Meilen von einander. Mit dem Auto muss man jedoch auf dem San Juan Skyway das gesamte Bergmassiv umrunden.
Blaulicht blinkte hinter uns als wir die Passstraße Richtung Ridgeway hinunter fuhren.


In künstlich schlechten Englisch erklärten wir dem Sheriff, dass wir doch lediglich den anderen Autos gefolgt seien. Doch selbst dies half nicht. Freundlich bestand er weiterhin darauf, dass wir rund 5 Meilen pro Stunde zu schnell unterwegs gewesen waren. Als Ersttäter ist im Staate Colorado jedoch nur eine Verwarnung, keine Strafe, fällig.

Telluride und Silverton trennen Luftlinie gerade mal zehn Meilen von einander. Mit dem Auto muss man jedoch auf dem San Juan Skyway das gesamte Bergmassiv umrunden. Blaulicht blinkte hinter uns als wir die Passstraße Richtung Ridgeway hinunter fuhren.

In künstlich schlechten Englisch erklärten wir dem Sheriff, dass wir doch lediglich den anderen Autos gefolgt seien. Doch selbst dies half nicht. Freundlich bestand er weiterhin darauf, dass wir rund 5 Meilen pro Stunde zu schnell unterwegs gewesen waren. Als Ersttäter ist im Staate Colorado jedoch nur eine Verwarnung, keine Strafe, fällig.

 

Auf dem kurvigen Red-Mountain-Pass begann es wieder zu schneien, was uns nur recht sein konnte, schließlich stand uns mit Silverton noch ein Highlight unseres Roadtrips bevor.
Silverton liegt in jeder Hinsicht hinter dem Berg. Beim Anblick der Fassaden würde es nicht verwundern, wenn Jesse James jede Minute die Greene Street entlang geritten käme. In der Tat trieb der bekannteste Gangster des Wilden Westens in dieser Gegend sein Unwesen. Ob er dabei auch im Historic Teller House abgestiegen war, ist nicht übermittelt.
In Silverton haben Freerider grundsätzlich zwei Optionen. Der Silverton Mountain mit seinem alten Sessellift liegt ca. 6 Meilen taleinwärts. Während der Hauptsaison dürfen pro Tag jedoch nur 80 Rider und nur in Begleitung eines Guides auf den Berg. Die zweite Option lautet Cat-Skiing am Molass-Pass auf der anderen Seite des Ortes in Richtung Durango, wo sich auch der nächstgelegene Flughafen befindet. Da uns nur mehr ein Tag blieb, fiel unsere Wahl auf Cat-Skiing.

 

Nach einer Viertelstunde Fahrt die Passstraße hinauf erreichen wir die zur versteckte Basis der Silverton Powdercats. Nach einer kurzen LVS-Einweisung ging es direkt los. Drei Guides pro Snow-Cat, die sich abwechselnd als Fahrer, Guide und Schlussmann betätigten, führten uns in das abgelegene Gelände.

 

Blauer Himmel, Pulverschnee und menschenleere Hänge: was könnte man sich als Skifahrer noch Schöneres vorstellen? Zwei, drei Turns, die Ski glitten durch den Schnee und sofort war wieder dieses surfähnliche Gefühl da, von dem wir einfach nie genug bekommen können.

 

Das Areal von Silverton Powdercats umfasst ein Terrain von über 140 Quadratkilometern, und erstreckt sich von 3.000 bis auf 3.800 Meter Seehöhe. Von Ende Dezember bis Mitte April guiden John und sein Team Gäste aus aller Welt in dieser wunderschönen Berglandschaft. Das Gebiet rund um den markanten Greyrock Peak ist etwas für Genießer. Steilhänge sucht man hier vergebens, dafür unendlich weite sanfte Hänge, teils offen, teils von lichten Wäldern bewachsen, die sogar bei schlechtem Wetter Cat-Skiing ermöglichen.

 

Run für Run arbeiteten wir uns an diesem Tag weiter in das Gebiet hinein. Nach sieben Abfahrten auf der Vorderseite, deutete John die Backside hinunter. "Dort unten an der Road (gemeint waren die Spuren unserer Cat) werden wir Lunch-Pause einlegen."

Ein nettes Cliff hatte es uns auf dem Weg hinunter zum Pausenplatz angetan. Klar, dass Jessi sofort die Kamera zückte. Und siehe da, bei diesen perfekten Bedingungen ließ es sich einer unserer Deutschen Mitstreiter nicht nehmen, den ersten Cliff-Jump seines Lebens hinzulegen. "Wenn nicht hier, wo dann", sagte er sich, bevor er allen Mut zusammen nahm und sich in die Luft begab.

Was Jimbo unser zweiter Guide schließlich als Lunch-Buffet servierte, findet man normaler Weise eher in einem Restaurant, nicht aber auf einer provisorischen Schneebar im tiefsten Backcountry Colorados. Bei Sandwiches, frischer Ananas und Cookies tankten wir unsere Kraftreserven wieder auf. Gut so, schließlich sollte noch ein längerer Nachmittag auf uns warten.

Während andere Cat-Ski-Operators häufig penibel genau die Runs des Tages abzählen, machten John und Co. den Eindruck, gar nicht mehr aufhören zu wollen. Vierzehn, fünfzehn oder gar sechzehn Runs dürften es gewesen sein, bis wir schließlich mit schweren Beinen den letzten Run hinunter zur Basis in Angriff nahmen.

   

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