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Materialtests

Materialtest | ATK Raider 13 Evo

Superleichte und solide Tourenbindung

von Lorenzo Rieg 02.03.2023
Seit einigen Jahren hat ATK Pinbindungen mit hohem Z-Wert und sehr geringem Gewicht im Programm, die sich an ambitionierte Tourengerherinnen und Tourengeher richten. Diese Saison konnten wir die ATK Raider 13 Evo testen, die auch einen einstellbaren Auslösewert am Vorderbacken bietet.

Erster Eindruck

ATK ist mittlerweile ein recht namhafter Player im Markt der Pinbindungen und hat eine Vielzahl von Modellen im Sortiment. Seit eh und je bestechen diese durch das erprobte Urkonzept der Pinbindungen (teilweise erweitert durch einen automatischen Längenausgleich am Hinterbacken, geringes Gewicht und die schick eloxierten Alu-Teile. Ich habe vor vielen Jahren bereits eine der ersten ATK Raiders getestet, damals noch mit ehrlich gesagt etwas unpraktischen Stoppern am Vorderbacken. Seitdem hat sich aber einiges getan. Diese Saison war ich mit der Raider 13 Evo unterwegs. Sie bietet eigentlich alles, was das Tourengeherherz begehrt und wiegt dabei gerade einmal 370g (pro Stück).

Zusätzlich hat die Bindung einige raffinierte Features, wie die Möglichkeit, den seitlichen Auslösewert am Vorderbacken einzustellen, was bei Pinbindungen ja eine Seltenheit ist. Auch den Druck der Verriegelung des Vorderbackens kann man einstellen, etwa um bei Materialabnutzung dieselbe Haltekraft zu gewährleisten, oder die magnetischen Steighilfen.

Die Bindung gibt es, wie viele der ATK-Modelle, in verschiedenen Farben. Zum nächsten Jahr kommen auch weitere Farben in das Line-Up, welches ohnehin differenzierter wird. Die hier getestete Raider 13 Evo hat ja einen Stopper der einfach nach dem Drehen des Hinterbackens beim ersten drauftreten verriegelt und bei einer weiteren Drehung entriegelt. Das betätigen des "Druckknopfes" was von älteren ATK Modellen bekannt ist entfällt somit. Zum nächsten Jahr wird dieses Feature auch auf weitere Bindungen ausgerollt, die dann als "AP" Version erhältlich sind.

Tester und Testbedingungen

Ich bin 183cm groß und wiege gut 80kg. Ich bin sehr viel auf Ski unterwegs, vor allem auf Skitouren. Dabei kommt es mir vor allem auf die Abfahrt an, daher bin ich in der Regel mit breiten Ski unterwegs und achte nicht zuviel aufs Gewicht. Trotzdem ist eine leichtgewichtige Bindung natürlich willkommen und hier kann ATK punkten - schließlich ist es sozusagen der Kern der Marke, klassische, aber leichte Pinbindungen mit relativ hohem Z-Wert anzubieten.

Der aktuelle Winter macht ja leider nicht gerade mit großen Schneemengen auf sich aufmerksam, trotzdem konnte ich die Bindung in den letzten Wochen ganz gut testen, sowohl im Powder als auch im harten Schnee und ein wenig auf der Piste.

Montiert ist die Testbindung auf einem Blizzard Zero G 105, als Schuhe waren ein Scarpa Maestrale RS und der neue Dynafit Tigard im Einsatz.

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Testbericht

Die Bindung bedient sich grundsätzlich wie eine klassische Pin-Bindung. Um zwischen Abfahrts- und Aufstiegsmodus zu wechseln, wird der Hinterbacken gedreht, der Stopper rastet im Aufstiegsmodus beim ersten Drauftreten ein. Der Vorderbacken wird im Aufstiegsmodus verriegelt, um ein unbeabsichtigtes lösen des Skis zu verhindern. Es gibt zwei Steighilfen, die sich durch Umklappen in Position bringen lassen.

Auffällig ist, wie leichtgängig die Bindung ist. Egal ob es ums Drehen des Hinterbackens oder das Einsteigen geht, alles läuft wie geschmiert. Kein Reißen oder kräftiges Drauftreten sind nötig, hier bin ich auch nach mittlerweile einigen Tagen mit der Bindung immer noch überrascht. Bei der Konkurrenz geht das definitiv nicht so leicht. Auch die Steighilfen verstellen sich sehr leicht. Ich habe mir angewöhnt, beim Umbauen immer nochmal zu checken ob die Steighilfe deaktiviert ist, da ich mehrmals unbeabsichtigt die Steighilfe aktiviert habe und mich dann nochmal bücken musste, um in die Bindung einsteigen zu können. Vorteilhaft ist die Leichtgängigkeit jedenfalls beim Einstieg in die Bindung, der schnell und einfach von Statten geht. Auch die Steighilfen kann man mit dem Skistock leicht umlegen.

Das geringe Gewicht freut einen natürlich im Aufstieg. Gerade in Kombination mit den leichten Zero Gs als Ski hat man kaum Gewicht am Fuß. Ein kleiner Nachteil gegenüber manchen Konkurrenzprodukten im Aufstieg ist allerdings zu erwähnen, so stößt man bei Spitzkehren relativ früh mit dem Schuh an die Bindung, der Ski kann nicht soweit abknicken wie gewohnt. Es gibt zwar Bindungen, bei denen das schlechter funktioniert, bei den meisten geht es allerdings besser. Es ist kein wirkliches Problem, da man doch ausreichend Bewegungsfreiheit hat und kommt sicher auch auf die Schuhe an, erwähnen wollte ich es aber. Die Stopper funktionieren gut, sie klappen im Tourenmodus gut ein und sind so im Aufstieg aus dem Weg.

In der Abfahrt fährt sich die Bindung sehr solide, die Kraftübertragung ist direkt wie von den traditionellen Pin-Bindungen gewohnt. Fehlauslösungen hatte ich auch in ruppigen Bedingungen keine, der Ski bleibt also soweit am Fuß und zwar ohne dass ich den Z-Wert in unermessliche Höhen gedreht hätte (genauer gesagt habe ich ihn auf 8,5 eingestellt). Den einstellbare Auslösewert am Vorderbacken bemerkt man beim Abfahren natürlich nicht direkt, meiner Meinung nach stellt er aber einen klaren Vorteil dar. Vielleicht etwas weniger für mich als Fahrer mit einem einigermaßen durchschnittlichen Gewicht, ganz sicher aber für einerseits recht leichte aber auch eher schwerer Tourengeherinnen und Tourengeher. Hier ist es natürlich super den Auslösewert auch am Vorderbacken anpassen zu können und nicht mit einem Standardwert leben zu müssen. Hier gibt es eigentlich nicht mehr zu berichten, aber das ist bei einer Bindung ja eine positive Sache!

Fazit

Superleichte Bindung, praktisch ohne Nachteile. Sie macht was sie soll und das wirklich gut und mit einem sehr geringen Gewicht. Interessant wäre die Haltbarkeit nach vielen Jahren im Dauereinsatz, wozu nach dem Test natürlich noch keine Aussage getroffen werden kann – allerdings gab es auch keinerlei Anzeichen von Problemen.

Vor- & Nachteile

+ Sehr leicht

+ Tolle Kraftübertragung

+ Sehr leichtgängig

Informationen

UVP €599,-

  • Easy Entry System®: Eine neue Geometrie des Frontautomaten, die das Einsteigen mit allen Tech-Skischuhen extrem einfach, intuitiv und sicher macht, auch bei abgenutzten Sohlen.
  • SNOW PACK PROOF SYSTEM®: vermeidet das Problem der Ablagerung von Eis sowie das daraus folgende Blockieren des Frontautomaten, auch bei vielfachem Wechseln der Felle, verringert die Ansammlung von Schnee am Frontautomaten beträchtlich und garantiert so in allen Phasen der Benutzung ein optimales geringes Gewicht.
  • U.H.V.® System (Up-hill Hardness Variator): System, das es gestattet, in der Modalität Aufstieg die Härte der Blockierung des Frontautomaten zu variieren. Gleicht die Abnutzung des vorderen Einsatzes des Skischuhs im Laufe der Jahr aus, bietet jedem Anwender eine angemessene Schließkraft und verringert den unnötigen Druck auf die Blockiermechanik.
  • CAM RELEASE SYSTEM®: Das patentierte System, welches die beste Abfahrtsperformance garantiert, sowie außerdem eine extrem präzise Auslösung und das weichste Einsteigen in den Fersenautomat.
  • ELASTIC RESPONSE SYSTEM®: Elastisches Gleitsystem am Fersenautomat, das den natürlichen Flex des Skis (auch bei großen Sprüngen/Kompressionen) erlaubt und eine verbesserte Auslöseleistungen bei starken Belastungen des Systems sowie verringerte Laste auf dem System Ski/Skischuh/Bindung garantiert.
  • Eine aktualisierte Version des Magneto Heel Flaps® Systems bietet 5 verschiedene Positionen.
  • Die integrierte Harscheisenhalterung gewährleistet das perfekte Einsetzen aller Harscheisen von ATK®.
  • Der in den Fersenautomaten integrierte Einstellschlitten erlaubt eine schnelle Einstellung beim Wechseln der Skischuhe
  • Vertikaler und horizontaler Auslösewert von 5 bis 13 separat am Hinterbacken einstellbar.
  • Der Ski-Stopper ist mit einem elastischen Schlitten ausgestattet, der die Beibehaltung des lateralen  Auslösewerts garantiert.
  • Optinonale FREERIDE SPACER schließen die Lücke zwischen den Tech-Bindungen und den Alpin-Bindungen und garantieren eine Präzision, die allen anderen Modellen überlegen ist.

Hier geht es zur Website von ATK mit weiteren Informationen.

Die Bindung wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt Ihr in unserem Test-Statement.

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