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Materialtests

Materialtest | Atomic Backland 109 und Shift² 13 MN

Der neue breite Backland

von Lorenzo Rieg 08.12.2024
Mit dem Backland 109 hat Atomic nun einen sehr breiten, abfahrtsorientierten Ski in der Backland-Freetouring-Linie im Angebot. Mit dem HRZN 3D an der Schaufel erinnert er an die Bent Chetler Serie, vom Gewicht her ist er aber ein Backland. Wie sich der breite Freetourer schlägt, haben wir für euch getestet.

Erster Eindruck

Der Ski kommt in einem verhältnismäßig schlichten Design, wobei mir vor allem das Bergfoto im Tail-Bereich gefällt. Er ist für die Breite jedenfalls leicht, dank der ordentlichen Abmessungen. Dank der montierten Shift kommt dann allerdings doch ein gewisses Gewicht zusammen. Für mich ist es der erste Ski mit HRZN 3D – dem Shape mit 3D geformtem Tip, der aus der Bent Chetler Serie längst bekannt ist. Die Base ist am Tip also nicht flach, sondern vor und seitlich weiter erhöht. Dies soll dem Ski mehr Auftrieb verleihen und ihn auch leichter zu drehen beziehungsweise fast schon driften lassen. Im Vergleich zu den Bent Chetlers ist das HRZN 3D beim Backland 109 etwas schwächer ausgeprägt und nur am Tip im Einsatz, während die Bent Chetlers auch am Tail 3D geformt sind.

Die Shift, vor fünf Jahren als erste Hybridbindung von Salomon auf den Markt gebracht, wurde bekanntlich überarbeitet und soll nun nicht nur stabiler, sondern auch leichter zu bedienen sein. Zudem wurden die an der ersten Generation oft als verbesserungswürdig gesehenen Punkte adressiert, insbesondere die Blockierung der Stopper im Aufstieg und die Höhenverstellung der Grundplatte am Vorderbacken.

Tester und Testbedingungen

Ich bin 183 cm groß und wiege knapp 80 kg. Ich bin großteils auf Skitouren unterwegs, wobei ich viel Wert auf die Abfahrt und weniger auf das Erreichen von Gipfeln lege. Den Backland 109 habe ich in 189 cm getestet, montiert war eine Shift² 13 MN und als Schuh waren vor allem die Dynafit Tigard, aber auch meine neuen Scarpa Quattro im Einsatz. Ich habe in den letzten Jahren immer wieder Ski getestet, war allerdings länger nicht mit so breiten Tourenski unterwegs. Den Testski habe ich im Frühjahr bekommen, konnte ihn aber hier noch ausgiebig bei verschiedenen Bedingungen testen.

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Testbericht

Ich habe zwar auch recht breite Tourenski, allerdings in der Regel doch leichtere Sets, da ich auch auf breiten Ski eher leichte Pin-Bindungen verwende. Der Backland 109 mit der Shift ist somit für mich ein eher schwereres Setup, wobei ich hier gleich anmerken muss, dass dies Jammern auf hohem Niveau ist. Tatsächlich sind Ski und Bindung nämlich für die angebotene Leistung wirklich leicht, und wenn ich mich dann wieder erinnere, wie wir früher mit schweren Rahmenbindungen und Freerideski auf Skitouren unterwegs waren, stimmt die Relation natürlich wieder.

Aufstieg

Für den Aufstieg ist zuerst die Bindung umzustellen, da es sich ja um eine Hybrid-Bindung handelt. Dabei wird der Vorderbacken so verstellt, dass man in die Pins einsteigen kann, und auch der Hinterbacken muss angepasst werden, damit er aus dem Weg ist und den Aufstieg nicht behindert. Das funktioniert leicht, ebenso wie der Einstieg in die Bindung. Ansonsten merkt man im Aufstieg eigentlich keinen Unterschied zur ersten Generation der Shift. Die Bindung tut ihren Dienst jedenfalls gut, ist sowohl beim Umbauen als auch hinsichtlich der Steighilfe leicht zu bedienen und man kommt somit bergauf gut voran.

Oben angekommen, muss die Bindung umgebaut werden, was ebenfalls leicht von der Hand geht. Und dann hat es natürlich schon etwas, auch im Backcountry quasi in eine Alpinbindung einzusteigen.

Abfahrt

Bei der Abfahrt ist es natürlich toll, mit der Shift praktisch eine Alpinbindung zwischen Ski und Schuh zu haben. Entsprechend ist sie natürlich auch für Freerider und zügige Abfahrten ausgelegt und funktioniert hier wunderbar. Auch das von der ersten Version bekannte Problem mit der sich auf Dauer immer einmal wieder verstellenden AFD-Platte am Vorderbacken scheint gelöst zu sein, und der Schuh sitzt wunderbar in der Bindung. Im Testzeitraum hatte ich keinerlei Probleme mit der Bindung und verwende sie gerne in sämtlichen Bedingungen.

Der Backland 109 überzeugt in der Abfahrt ebenfalls. Klar, das hatte ich besonders im weichen Schnee auch erwartet. Allerdings ist der Ski hier doch wirklich richtig spaßig. Er schwimmt schnell auf und ist damit bereits bei geringem Tempo wunderbar zu steuern, bei höherem Tempo bleibt er stabil und lässt sich schön driften. Ob das nun an dem HRZN 3D liegt, kann ich nicht sagen. Hier wäre ich durchaus daran interessiert, einmal einen Ski auszuprobieren, bei dem das wesentlich stärker ausgeprägt ist, allerdings wird es wohl auch einen Grund geben, dass die Technologie eher sparsam eingesetzt wird. Der Backland 109 eignet sich aufgrund seiner Wendigkeit jedenfalls erstaunlich gut für Treeruns, bei denen man wirklich leicht und flüssig dahingleitet.

Der Backland 109 ist nicht unbedingt ein hartes Brett beziehungsweise ein Ski für Höchstgeschwindigkeiten, allerdings ist er doch sehr tempostabil und macht sowohl höhere Geschwindigkeiten als auch Drops und Abfahrten in Schnee von eher mäßiger Qualität klaglos mit. Da er wie angemerkt sehr leicht zu kontrollieren und spielerisch zu fahren ist, hat man auch im schwierigen Schnee den Vorteil, den Ski verhältnismäßig gut kontrollieren und leicht steuern zu können. In gleichmäßigem hartem Schnee oder auf der Piste lässt sich der Ski gut auf der Kante fahren und mit einem der Breite entsprechenden Kraftaufwand auch carven aber auch Kurzschwung bleibt er wendig und gut kontrollierbar.  Alles in allem funktioniert der Ski also in allen Bedingungen. Wirklich herausragend allerdings ist die Performance eben in gutem Schnee, für den der Ski ja bei der Breite und dem Shape auch ausgelegt ist. Hier ist er, zumindest wenn man das Gewicht in die Bewertung mit einbezieht, ein extrem gut gelungener Ski.

Fazit

Durch die doch schon ordentliche Breite ist der Ski wohl in den Alpen nur für Wenige ein Allrounder, sondern eben ein Ski für die besseren Tage. Er funktioniert zwar in allen Bedingungen, wird aber einfach besser, je besser der Schnee ist und glänzt im Powder. Während insbesondere schwerer Fahrer vielleicht ein wenig Tempostabilität vermissen, sind die Fahreigenschaften für mich genau passend und in Kombination mit dem recht geringen Gewicht werde ich den Ski an guten Tagen künftig wohl dauerhaft verwenden.

Auch die Bindung schlägt sich fantastisch, auch wenn sie für mich doch ungewohnt schwer ist.

Vor- und Nachteile

+ Sehr einfach zu kontrollieren

+ Sehr wendig, fantastisch für Treeruns

+ Für die Breite sehr leicht

+ Bindung eine echte Hybridversion - im Aufstieg Pins, in der Abfahrt Backen

- Bindung nicht ganz leicht

Informationen

UVP €799,99

Verfügbare Längen: 176cm | 184cm | 189cm

Radius: 17,5m | 19m | 20m

Sidecut: 133,5-109-122,5 | 135-109,5-124 | 136-110-125

Gewicht: 1540g (ein Ski in 184cm)

HRZN 3D Backland

FreeTour Profile

Ultra Light Woodcore

Fiberglas

Dura Cap Sidewall

Direktionaler Shape

Hochglanz-Topsheet

Powder Rocker 25/55/20

Hier geht es zur Website von Atomic mit weiteren Informationen. Hier könnt ihr den Backland 109stat bei unserem Partnershop Sport Conrad käuflich erwerben.

Der Ski wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wie wir testen, erfahrt ihr in unserem Test-Statement.

Fotogalerie

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