Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
Materialtests

Materialtest | Fritschi Tecton 13

Die neueste Generation des Topmodels von Fritschi

von Lorenzo Rieg 17.12.2024
Mit den Bindungsspezialisten von Fritschi aus der Schweiz verbindet uns bei PowderGuide bereits eine langjährige Partnerschaft. Fritschi ist (und war) immer ein wichtiger Player auf dem Markt der Tourenbindungen, weshalb wir uns auch immer freuen die Neuheiten aus dem Kandertal zu testen. Zur aktuellen Saison hat Fritschi das Sortiment stark überarbeitet, weswegen wir die neuste Generation der Tecton testen.

Die neue Tecton

Die Tecton, seit mittlerweile doch einigen Jahren auf dem Markt, haben wir bereits in einem Kurztest sowie auch einem Langzeittest genauer unter die Lupe genommen. Zu dieser Saison wurde die Bindung durch Fritschi umfassend überarbeitet. Während die grundlegende Funktion identisch bleibt, ist die Überarbeitung doch so umfassend, dass andere Hersteller wohl von einem neuen Bindungsmodell und nicht „nur“ von einem Facelift sprechen würden. Der Fokus bei der Überarbeitung lag dabei einerseits auf einer Erhöhung der Stabilität und Haltbarkeit sowie dem Bedienkomfort. Dazu gab es kleinere und größere Änderungen, wobei zu ersteren beispielsweise die kleinen Metallinserts an Vorder- und Hinterbacken zählen, welche die Abnutzung der Kunststoffteile durch die Skistockspitzen verhindern. Ebenfalls wurden die Hebel zum Verstellen der Bindung zwischen Ski- und Gehmodus sowohl am Vorderbacken als auch am Hinterbacken verbessert. Sie lassen sich nun nicht nur leichter bedienen, sondern sind auch etwas massiver und damit stabiler ausgeführt. 

Im Vorderbacken finden jetzt zudem die meisten Skitourenschuhe besser Platz, hier war ja in der Vergangenheit teils die Schrittlänge etwas eingeschränkt. Bezüglich der Kompatibilität mit verschiedenen Schuhen stellt Fritschi umfassende Informationen online zur Verfügung. Und auch das Innenleben der Bindung wurde überarbeitet, ebenfalls mit dem Fokus auf Haltbarkeit und leichter Bedienung. Die Bindung lässt sich nun einfacher und ohne großen Kraftaufwand handhaben, egal ob beim Ein- und Aussteigen oder beim Verstellen.

Alles in allem ist die neue Tecton eine deutlich verbesserte Version des schon sehr guten Originals, welches aber die wichtigen Eigenschaften beibehält. Sie bietet die gewohnte Performance: Dank der definierten Auslösung im Vorderbacken mit hoher Elastizität sowie des Hinterbackens, der sowohl am Skischuhrand als auch in den Inserts greift, überzeugt die Bindung nicht nur durch einen sicheren Sitz, sondern vermittelt auch ein Fahrgefühl, das einer Alpinbindung sehr nahekommt. Zudem ist im Falle eines Sturzes die bekannte, sehr zuverlässige Auslösung gewährleistet. Die einfache Handhabung ermöglicht zudem ein schnelles und fehlerfreies Umrüsten oder Einsteigen in die Bindung. Schlussendlich ist die Tecton wohl die leichteste Bindung, die ein solches Sicherheitsniveau bietet.

Tester und Testbedingungen

Ich bin 183 cm groß und wiege knapp 80 kg. Ich bin viel auf Ski unterwegs, Großteils auf Skitouren unterwegs, wobei ich viel Wert auf die Abfahrt und weniger auf das Erreichen von Gipfeln lege. Daher bin ich in der Regel mit ordentlichen Ski und stabilen Schuhen unterwegs. Die Tecton habe ich auf einem Blizzard Rustler 11 montiert, also einem waschechten Freerideski und keinem leichten Freetourer. Als Schuh war während des Tests vor allem der Dynafit Tigard, aber auch der Scarpa Quattro im Einsatz. Ich habe schon zahlreiche Bindungen getestet und kenne die Tecton schon lange. Die Testbindung habe ich im vergangenen Frühjahr bekommen, konnte sie aber noch recht ausgiebig bei verschiedenen Bedingungen testen, beispielsweise beim Abschlusstreffen in Engelberg.

Materialtests
presented by

Testbericht

Von der Bedienung hat sich im Vergleich zur ursprünglichen Variante der Tecton nicht wirklich etwas geändert. Anzumerken wäre höchstens, dass der Einstieg in den Vorderbacken gefühlt noch einfacher funktioniert. Für den Aufstieg stellt man den Hinterbacken in den Gehmodus, was durch ein vernehmliches „klack“ quittiert wird. Dann steigt man in den Vorderbacken ein und verriegelt diesen, wobei hier nochmal betont werden kann, dass der Vorderbacken eben nicht komplett verriegelt, sondern bei großer Krafteinwirkung, also im Falle eines Lawinenabgangs oder Sturzes, doch auslösen kann. Davon merkt man im Aufstieg allerdings nichts. Die Bindung sitzt am Fuß und öffnet sich auch nicht versehentlich. Die Stopper rasten beim ersten Draufsteigen ein und der Aufstieg kann losgehen.

Das verhältnismäßig geringe Gewicht der Bindung macht sich im Aufstieg natürlich positiv bemerkbar. Gerade in Kombination mit dem eher schweren Rustler 11 bewege ich natürlich ein paar Kilos und die Bindung ist natürlich keine ultraleichte Pin-Bindung. Dennoch liegt die Tecton gewichtsmäßig recht nahe an den soliden, üblichen Pin-Bindungen und ist eine Ecke leichter als die von mir ebenfalls kürzlich getestete Salomon Shift.

Am Gipfel angekommen, lässt sich die Bindung schnell und unkompliziert auf die Abfahrt umstellen. Während es bei der älteren Version (selten) zu leichtem Verreisen kommen konnte – was allerdings nie ein ernsthaftes Problem darstellte –, trat dieses Phänomen bei der aktuellen Version im Testzeitraum nicht auf. Der Einstieg für die Abfahrt geht dann ebenfalls rasch und erinnert eher an eine Alpin- als an eine Pin-Bindung. Bei der Abfahrt ist die Tecton sehr solide, hier gibt es eigentlich keinen Unterschied zur Vorgängerversion. Das ist aber kein Nachteil, man hat jedenfalls eine sehr zuverlässige Bindung am Fuß, die praktisch alles mitmacht. Gerade auf der Piste oder im harten Schnee überzeugt die Bindung mit sehr guter Kraftübertragung und hoher Zuverlässigkeit. Fehlauslösungen treten nicht auf, und es ist nicht nötig, den Z-Wert unnötig hoch einzustellen. Dank der Elastizität im Vorderbacken bleibt der Ski auch bei kleineren, harten Schlägen sicher am Fuß.

Auch die Stabilität und Haltbarkeit der Bindung wurden weiter verbessert, wobei ich mit der ersten Variante der Tecton keinerlei Probleme hatte. Allerdings habe ich die neue Tecton zwar ausgiebig getestet, aber noch nicht über mehrere Saisons hinweg. Grundsätzlich ist die Bindung jedoch mittlerweile sehr ausgereift und dürfte sicher stabil genug für eine lange Lebensdauer sein.

Fazit

Die Tecton war bereits in der ersten Variante eine tolle Bindung, die mit den angesprochenen Verbesserungen noch besser abschneidet. Gerade in Ihrer Gewichtsklasse kann ihr wohl keine andere Bindung das Wasser reichen und so ist sie eine gute Wahl für sehr abfahrts- oder sicherheitsorientierte TourengeherInnen.

 

Vor- & Nachteile

+ Sehr solide Bindung, Abfahrtsperformance praktisch wie eine Alpinbindung

+ Zahlreiche Sicherheitsfeatures, bei den Pin-Bindungen wohl die ausgereifteste und von der Auslösung her am besten definierte Variante

+ Sehr einfach zu bedienen

- Zwar mit den meisten, aber doch nicht mit allen Skitourenschuhen 100%ig kompatibel

 

Informationen

UVP €599,95

  • Ideale Skibreite: 80 – 120 mm (Montage ab 70 mm möglich)

  • Notauslösung im Aufstieg

  • Seitwärtsauslösung vorne mit 13 mm dynamischem Weg je Seite

  • Frontalauslösung: rechtzeitige Freigabe des Schuhs beim Vorwärtssturz

  • 10 mm Längenausgleich für den Ski. Zuverlässige Auslösung in jeder Situation

  • DIN-Werte vorne und hinten einstellbar

  • Fixer Alpin-Fersenbacken mit Rail

  • Kantengriff auf der ganzen Skilänge

  • Hochstabile, leichte Hightech-Werkstoffe

  • DIN 5-13

  • 550 g/Einheit ohne Stopper

  • Skistopper in 80/90/100/110/120 mm erhältlich

  • Steighilfe mit 7° und 12°

Hier geht es zur Website von Fritschi mit weiteren Informationen. Hier könnt ihr die Tecton bei unserem Partnershop Sport Conrad käuflich erwerben.

Die Bindung wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt Ihr in unserem Test-Statement.

Fotogalerie

Ähnliche Artikel

Kommentare

Materialtests
presented by