Tester und Testbedingungen
Frischen Tiefschnee in den Bergen zu finden und fahren zu können, war schon immer meine liebste Art die Zeit auf dem Snowboard zu verbringen. Seit mehreren Jahren ist dies meine Hauptintention in den Wintermonaten geworden, sodass ich in den letzten sechs bis sieben Jahren mit der notwendigen Sicherheitsausrüstung am Berg unterwegs bin. Jährlich nehme ich mindestens einmal an einem LVS-Kurs teil, um meine Kenntnisse zu vertiefen und aufzufrischen und versuche zusätzlich neue Inhalte, wie beispielsweise Schneedeckenanalysen, zu lernen. Hierbei hatte ich die Gelegenheit verschiedene Geräte von unterschiedlichen Herstellern zu testen. Aktuell nutze ich für meinen persönlichen Spaß in den Alpen ein Gerät von Mammut.
Der erste Eindruck
Das Arva LVS-Set SKITRIP besteht aus einem EVO5, einer 240 Sonde und einer Schaufel. Auf den ersten Blick liegt das LVS-Gerät sehr gut in der Hand. Es ist leicht, kompakt und mein Daumen erreicht alle Schaltflächen, sodass das Gefühl entsteht, eher ein Smartphone als ein LVS-Gerät zu nutzen. Was mir jedoch sofort ins Auge sticht, ist das recht kleine Display. Hier bin ich aber vielleicht auch einfach von meinem eigenen Gerät anderes gewohnt.
Sonst gibt es kaum Besonderheiten im Vergleich zu anderen Geräten. Es gibt eine extra Taste für den Gruppencheck sowie an der rechten Kante den klassischen Wechselschalter für die unterschiedlichen Modi Off, Send, Search. Hier ist mir ein erster kleiner Negativpunkt aufgefallen, denn der Wechselschalter lässt sich nicht wirklich präzise zwischen den Modi navigieren. Es bedarf grundsätzlich recht viel Kraft für den Wechsel zwischen den Modi und gleichzeitig viel Feingefühl, da der Schalter sonst schnell in die äußeren Modi (Off oder Search) rutscht.
Der Gruppencheck über den Button funktioniert dagegen intuitiv und ich konnte bei mehreren Versuchen sehr präzise mehrere Geräte orten. Wenn ein Fehler auftritt, ändert sich kurzzeitig die Tonfrequenz des Geräts. Die Frequenzabweichung wird erkannt und sowohl akustisch als auch visuell signalisiert.
Grundsätzlich kommt das Arva Evo5 LVS-Gerät ohne eine eigens dafür bestimmte Halterung, sodass ein Verstauen in der Hose o.ä. notwendig ist, was mir persönlich jedoch kein Dorn im Auge ist. Das Gerät ist so leicht und klein, dass es sich problemlos in geeigneten Taschen am Körper verstauen lässt.
Technisch gesehen wirbt Arva damit, ein Gerät entwickelt zu haben, was klein und leicht ist, wobei keine Abstriche bei der Technik gemacht werden müssen. Neben den angesprochenen Features besitzt das Evo5 die Funktion, mehrere Verschüttete zu identifizieren und zu markieren, wobei bis zu drei Sendergeräte angezeigt werden können. Darüber hinaus zeigt das Gerät ein „+” Symbol an, was auf weitere Verschüttete hinweist.
Das Gerät ist nicht nur in der Lage, Sendefrequenzen zu kontrollieren, was vor allem Störungen vermeidet, sondern auch Interferenzen (entstehen durch elektrische Wellen bspw. von Smartphones) dynamisch zu managen. Hierfür reduziert das Gerät im Suchmodus automatisch die Suchstreifenbreite von 50 m auf 20 m, um sich auf das Signal des gesuchten LVS-Geräts zu fokussieren, Störfrequenzen auszublenden und eine präzise Suche zu garantieren.
Die automatische Rückkehr in den Sendemodus bei Nachlawinen wird durch eine Zeitschaltuhr oder einen Bewegungsmelder aktiviert. Dies stellt eine zusätzliche Sicherheitsebene dar, für den Fall, dass während der Suche eine weitere Lawine ausgelöst und die suchende Person verschüttet wird. Ein weiteres praktisches Feature ist die sogenannte U-Turn-Anzeige, die vor allem zu Beginn einer Suche schnell in der Orientierung hilft und einem die Anweisung gibt, die Richtung der Suche zu ändern.
Schaufel und Sonde
In der LVS Pack Box SKITRIP sind zudem eine gleichnamige Schaufel und Sonde enthalten. Das Set kostet UVP 379 € und befindet sich damit im mittleren Preissegment. Die Aluminium-Schaufel liegt mit 620 g im leichten bis mittleren Bereich. Die Teleskopfunktion ermöglicht es, die Schaufel zwischen 62 cm und 76 cm auszufahren. Die 240 SKITRIP-Sonde, ist, wie der Name schon sagt 240 mm lang. Sie kann in acht 30 cm lange Segmente unterteilt werden, was ihr ein geringes Packmaß ermöglicht.