Schneeprofil lesen
Das Schneeprofil wurde am 11. Dezember zur Mittagszeit auf 2790m in einem 32° steilen Osthang aufgenommen. Es ist schwach windig aus Süd und der Himmel ist zu ca. 50% von Wolken verdeckt.
Am Profilstandort liegen 235cm Schnee, in denen eine ganze Reihe verschiedener Schichten herausgearbeitet wurden, die aus allen drei Umwandlungsarten entstanden sind: Schmelzumwandlung, aufbauende Umwandlung und abbauende Umwandlung.
Im Bemerkungsfeld finden wir eine Einschätzung zur allgemeinen Gefahrensituation für die aufbauend umgewandelten Schwachschichten und eine Einschätzung der weiteren Entwicklung sowie die Zuordnung des Entstehungszeitraumes der beiden Schichten von 103 – 89 Zentimeter Höhe.
Es wurden zwei Schneedeckentests durchgeführt: Ein ECT in einer nicht offiziell existierenden Abwandlung: Die Säule wurde bis zu einer Höhe von 145m abgeschaufelt. Das wurde gemacht, weil man die Tendenz zur Bruchausbreitung in der Schicht noch abschätzen wollte aber man bei einem ECT Schwachschichten mit einer derart mächtigen „Original-Auflage“ kaum mehr zum Bruch bringen kann.
Und tatsächlich: In dieser abgewandelten Form des Tests gab es einen Bruch mit Bruchausbreitung über den gesamten Block beim 8. Schlag aus der Schulter – das ist gesamt der 28. Schlag. Das Ergebnis heißt ECTP28.
Zusätzlich wurde ein Propagation Saw Test (PST) durchgeführt. Eine 30cm breite und 1m tiefe, in Falllinie verlaufende Säule wurde freigelegt und hinten abgeschnitten. Dann sucht man sich eine potentielle Schwachschicht heraus und fährt mit einer Schneesäge von unten nach oben in der Schwachschicht entlang. Man erzeugt dabei einen künstlichen Bruch und beobachtet, ob sich dieser irgendwann von selbst nach hinten weiter ausbreitet. In diesem Fall wurde die Säge in der gleichen Schwachschicht wie beim ECT hineingeschoben. Nach 15 Zentimetern Eindringtiefe breitete sich der Bruch von selbst bis zum Ende des Blocks aus. Das Ergebnis lautet somit: PST 15/100 (End).