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WetterBlog 15 2020/21 | Saharagrüße

Weiterhin warm, Wüstenstaub in der Luft

von Lea Hartl 24.02.2021
Die aktuelle Omegalage beschert uns weiterhin warme Temperaturen und Sonnenschein. Am Freitag gibt es Chancen auf Abwechslung in Form von mehr Wolken und vielleicht sogar etwas (wenig) Niederschlag im Norden, am Wochenende dann wieder meist sonnig aber etwas kühler. Ein Wintereinbruch ist derzeit nicht in Sicht.

Aktuelle Lage & Saharastaub

Der Alpenraum liegt unter Hochdruckeinfluss und großräumig in einer südwestlichen Anströmung. Das große, steuernde Tief sitzt südlich von Island. Anfang der Woche hat dieses Tief einen kleinen Ausläufer nach Europa geschickt, der kurz die Westalpen streifte und dann nach Süden abgelenkt wurde. Dieses Mini-Tief hat sich aus der Hauptströmung gelöst und dümpelt nun noch ein wenig im Mittelmeerraum umher. Dadurch lenkt nicht mehr nur das große Tief im Nordwesten warme Luft zu uns, sondern auch das kleine Tief im Süden. Während die Luftmassen, die das große Tief schickt, aus Richtung der Azoren stammen, schickt das kleine, über der nordafrikanischen Küste positionierte Tief Wüstenluft aus der Sahara. Dank dieser sehr warmen Luft aus Süden wurden neue Februartemperaturrekorde aufgestellt. Vereinzelt wurde in D, Ö und CH schon im Februar (= noch Winter!) die 20°C Marke überschritten.

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Die Wüstenluft ist nicht nur warm, sondern auch wieder staubig. Je nach Region wirkt der Himmel mehr oder weniger milchig und leicht gelblich. Manchmal fördert der Staub auch die Wolkenbildung, da die Staubteilchen als Kondensationskeime fungieren können, besonders in höheren Luftschichten. Zumindest in der momentanen Blickrichtung des WetterBlogs gibt es derzeit aber keine entsprechenden Wolken. Der Staub hängt in einer relativ gut definierten Schicht, aus der manche der höheren Gipfel auch heraus ragen. Zuletzt gab es vor etwa drei Wochen Saharastaub Eintrag in den Alpen. Wir erinnern uns an den bräunlichen Schnee, der auch jetzt noch in Schneeprofilen recht gut in vielen Schneeprofilen zu sehen ist.

Ob und wie sich der Staubschichten auf die Lawinensituation auswirken, ist ein wiederkehrendes Thema. Es deutet nichts darauf hin, dass der Staub als solcher eine wesentliche Rolle spielt. Da der Wüstenstaub aber immer bei Südlagen herangeschafft wird, ist die Staubschicht in der Schneedecke oft an oder in der Nähe von Schmelzkrusten – der Staub kommt schließlich mit der Wärme. Um solche Krusten oder Schichtgrenzen herum können sich kantige Schwachschichten ausbilden. So entsteht manchmal der Eindruck, Lawinen würden „auf dem Staub“ abgehen.

Aussichten

Zunächst geht es wie gehabt sonnig und warm weiter, wobei der Saharastaub ab morgen nach lässt. Am Freitag gibt es ein kurzes und noch relativ unsicheres Intermezzo mit Abkühlung, mehr Wolken und vielleicht ein paar Schneeflocken: Eine Tiefdruckrinne quert den Alpenraum. Diese ist aber schwach ausgeprägt und wird sich aus heutiger Sicht nicht sehr wesentlich aufs Wetter auswirken, wobei es aufgrund der unsicheren Entwicklung Raum für Überraschungen gibt. In den nördlichen Westalpen wird tendenziell etwas mehr zu spüren sein als im Osten. Nennenswert Neuschnee braucht man sich nirgends erhoffen und im Süden bleibt es wohl durchgehend sonnig. Am Wochenende ist diese kurze Störung dann schnell wieder Geschichte und spätestens am Sonntag – je nach genauer Entwicklung auch schon am Samstag – setzt sich wieder frühlingshafter Sonnenschein durch, wenn auch bei etwas kühleren Temperaturen als zuletzt.

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