Das Wetter interessiert sich nicht für den Jahreswechsel und macht weiter wie bisher. Im Süden stehen die nächsten Stauniederschläge an, während im Norden die Trockenheit weiter geht.
Was war?
In Österreich war 2013 das elft-wärmste Jahr der 246jährigen Messgeschichte. Der Niederschlag war mit 4% über dem langjährigen Mittel über das gesamte Land und Jahr verteilt mehr oder weniger durchschnittlich, jedoch setzt sich dieser Wert aus verschiedenen Extremereignissen zusammen, die einander ausgleichen. So folgte beispielsweise auf das Jahrhunderthochwasser Ende Mai/Anfang Juni ein sehr trockener Juli. Im August wurde in Österreich zum ersten Mal seit Messbeginn die 40°C Marke überschritten. Mehr zum vergangenen Jahr gibt es bei der ZAMG.
http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/elftwaermstes-jahr-der-messgeschichte Der vergangene Dezember war in Österreich zu warm und zu trocken, wobei der weihnachtliche Südstau in Osttirol und Teilen Kärntens für ein lokales Niederschlagsplus von bis zu 100% sorgte. Trotzdem fielen über das ganze Land gesehen 50% weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel. Für die restlichen Alpenländer gilt das gleiche: Südlich des Hauptkamms hat das Stauereignis die Statistik gegen Monatsende noch mal verbessert, der Norden blieb ungewöhnlich trocken.
Was ist?
Schneetechnisch ist es so, wie man eben vermuten würde: Im Süden in höheren Lagen ganz in Ordnung, im Norden fehlt die Basis und der Neuschnee und die Südhänge apern so langsam auch über 2000 m aus. Der Schneedeckenaufbau lässt zu wünschen übrig und so sehr man sich den Schnee wünscht, ein bisschen graust es einem auch vor der Lawinensituation, die man hätte, sollte er kommen. Wettertechnisch hat sich seit letzter Woche wenig verändert. Ein Kaltluftzentrum über Kanada kurbelt die Zyklogenese im Atlantik an und hält die Westautobahn bis auf weiteres am Laufen. Für uns heißt das, dass alles so weitergeht wie bisher. In der südwestlichen Anströmung sind immer wieder Störungen eingelagert, die im Süden Schnee bringen, aber nur ziemlich weit oben, und im Norden Föhn.
Was wird?
Konkret trifft am Donnerstag eine Kaltfront ein, die gegen Nachmittag (im Westen schon am Morgen) für Wolken und Niederschlag sorgt. Die ergiebigere Kaltfront kommt dann am Wochenende: bei hoher Schneefallgrenze kriegt der Südwesten eine neue Ladung, genaueres überlassen wir Kollege Orakel. Wann wir aus dem Westlagen-Südstau-Föhn-Muster wieder herauskommen, ist momentan nicht abzusehen. Wie es grundsätzlich funktionieren könnte, spielt Kollege Spatzierer in seinem wie immer lesenswerten Blog durch: http://www.mswetter.com/
Im Ultraglaskugelbereich (UKGB) kann man auf ein Stratosphären-Warming Mitte Januar hoffen, aber der UKGB heißt nicht umsonst so. Vielleicht ist ja noch ein bisschen Sylvester-Sekt übrig, für Nordalpenbewohner, die sich bis dahin bei Laune halten wollen. Prost Neujahr!