Z-Wert Ermittlung
Der Z-Wert, auch Auslösewert oder DIN-Wert genannt, lässt sich einfach an jeder Bindung einstellen. Auf den Vorder- und Hinterbacken von Alpin- und Hybridbindungen findet sich, meist hinter einem transparenten Schutzplastik, die Skala für den Z-Wert. Der Skischuh wird durch den Hinterbacken in den Vorderbacken gepresst. Die gängigsten und aktuellsten Alpinbindungen für den Freeride-Bereich sind die Look Pivot, Marker Griffon/Jester, Armada/Atomic/Salomon Strive und die Tyrolia Attack Modelle. Hybridbindungen funktionieren gleich wie Alpinbindungen, bieten aber zusätzlich die Möglichkeit aufzusteigen. Mit wenigen Handgriffen kann die Bindung in den Aufstiegsmodus umgebaut werden. Die am weitesten verbreiteten Hybridbindungen sind die Armada/Atomic/Salomon Shift, Marker Duke PT und das Cast Freetour Kit, welches die Alpinbindung Look Pivot in eine Hybridbindung verwandelt.
Möchte man seinen Z-Wert selbst einstellen, sollte man als Erstes den eigenen Z-Wert ermitteln. Bei der heute üblichen Gewichtsmethode bestimmen das Gewicht, die Körpergröße, die Skischuhsohlenlänge in Millimeter (nicht zu verwechseln mit der Skischuhgröße in Mondopoint), das Fahrkönnen und das Alter den Z-Wert. Die Tibiamethode, bei der die Schienbeinknochen vermessen werden, ist seit 2023 nicht mehr Bestandteil der ISO-Norm 11088. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns nur auf die Gewichtsmethode.
Ein zu niedrig eingestellter Z-Wert birgt die Gefahr, zu schnell aus der Bindung herauszufliegen und sich so zu verletzen. Ein zu hoch eingestellter Z-Wert birgt die Gefahr, nicht rechtzeitig aus der Bindung hinauszufliegen, und sich durch den großen Hebel des angeschnallten Skis die Knie (und alles, was dranhängt) zu verletzen.
Die oben genannten Parameter der Gewichtsmethode verhalten sich zum Z-Wert wie folgt:
Generell gilt, je größer der Z-Wert, desto mehr Kraft wird benötigt, um die Bindung auszulösen.
Hohes Gewicht = größerer Z-Wert
Große Körpergröße = größerer Z-Wert
Große Skischuhsohlenlänge = kleinerer Z-Wert
Gutes Fahrkönnen = größerer Z-Wert
Unter 10 Jahre = kleinerer Z-Wert
Über 50 Jahre = kleinerer Z-Wert
Die Tabelle der ISO-Norm 11088 hilft uns, den richtigen Z-Wert zu finden. Zuerst suchen wir uns die Spalte mit der passenden Sohlenlänge unseres Skischuhs (die Sohlenlänge ist auf jedem Skischuh in Millimetern außen am seitlichen Fersenteil knapp über der Sohle eingestanzt).
Der Spalte mit der Sohlenlänge folgen wir bis zur Zeile mit unserem Gewicht oder unserer Körpergröße, dabei richten wir uns nach dem kleineren Wert. Dieser Wert ist nun Ausgangspunkt für die weitere Anpassung. Dafür ordnen wir uns einem von drei „SkifahrerInnentypen“ zu.
SkifahrerInnentypen | Klassifizierung | Z-Wert Anpassung |
Typ 1 | Vorsichtiges Skifahren auf sanften Abhängen mit leichter bis mittlerer Neigung. Zu diesem Typ gehören auch SkifahrerInnen in Anfängerstadium und solche, die sich ihrer Zuordnung nicht sicher sind. Typ 1-FahrerInnen erhalten unterdurchschnittliche Einstellungen mit einem höheren Risiko an Fehlauslösungen. | Der Z-Wert bleibt wie in der Tabelle angegeben. |
Typ 2 | SkifahrerInnen die sich weder als Typ 1 noch als Typ 3 einstufen. | Wir rutschen in der Spalte einen Wert runter (größerer Z-Wert). |
Typ 3 | Schnelles, aggressives Skifahren auf Hängen mit mittlerer bis starker Neigung. Typ 3-Fahrer erhalten überdurchschnittliche Einstellungen mit einem erhöhten Verletzungsrisiko. | Wir rutschen in der Spalte zwei Werte runter (größerer Z-Wert). |
Als Letztes folgt die Alterskorrektur, bist du unter 10 Jahre oder über 50 Jahre alt, rutschst du eine Zeile in der Tabelle hoch (niedrigerer Z-Wert).