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Gear of the week

Gear of the Week | UHU Zwei-Komponenten-Kleber

Ein UHU kommt manchmal auch aus der Tube

09.11.2025
Pascal Schindler
Wenn der Powder ruft und der Fels antwortet, hilft nur noch eins: der UHU Zwei-Komponenten-Kleber für alle und alles. Wer nach einem Core-Shot, einer gebrochenen Kante etc. seine Ski nicht aufgeben will und sich nichts auf makellose Bretter einbildet, greift zur Tube.

Zwei-Komponenten-Kleber sind die Lösung, wenn herkömmlicher Kleber versagt hat. Das Prinzip ist simpel und genial zugleich: Kurz vor der Anwendung werden zwei Substanzen – meist ein Harz und ein Härter – miteinander vermischt. Erst durch die anschließende chemische Reaktion entsteht die eigentliche Klebeverbindung. Während normale Kleber einfach nur antrocknen, vernetzt sich das Material beim 2K-Kleber auf molekularer Ebene. Das Ergebnis sind extrem hohe Festigkeit, Temperaturbeständigkeit und Wasserresistenz. Alles Eigenschaften, die eine dauerhafte Reparatur ausmachen.

Je nach Basis unterscheidet man zwischen Epoxidharz-, Acryl- und Polyurethan-Klebern. Epoxidharz ist besonders zäh, wasserfest und ideal für Metall, Holz und Kunststoffe, weshalb es sich perfekt für Ski-Reparaturen eignet. Acryl-Kleber sind schneller, riechen aber stärker. PU-Kleber bleiben leicht flexibel, was bei schwingungsbelasteten Verbindungen nützlich sein kann. Die Anwendungsbereiche reichen vom Modellbau über den Automobilbereich bis hin zur Luft- und Raumfahrt und eben auch zur Skireparatur.

Ich habe früh Bekanntschaft mit Zwei-Komponenten-Klebern gemacht – allerdings nicht beim Basteln, sondern beim Versuch, meine Skier zu retten. Schlechte Winter, wenig Schnee, aber der Drang nach Pulverschnee – eine gefährliche Kombination. Wer auch schon einmal dieser Versuchung erlegen ist oder schlichtweg Pech hatte, kennt das Resultat: Core Shots. Wenn der Belag nicht nur angekratzt, sondern regelrecht durch ist und sogar der Holzkern sichtbar wird oder beschädigt ist, helfen auch keine P-Tex-Sticks mehr. Das eingeschmolzene Material hält im besten Fall einen Tag, selbst wenn man darüber wachst. Danach bröckelt es, weil der Schnee kalt ist und sich das P-Tex zusammenzieht.

Also: Ran an den Kleber! Zwei-Komponenten-Kleber wird in solchen Momenten zum besten Freund. Zwar nimmt der Belag danach kein Wachs mehr auf, aber dafür bleibt der Kleber da, wo er soll – und viel wichtiger: Er hält den Kern trocken. Denn sobald Wasser eindringt, quillt das Holz auf. Das verschlechtert die Festigkeit des Holzes massiv. Im schlimmsten Fall reißen in einer „No Fall Zone“ die Bindungsschrauben und mit ihnen die Bindung aus dem Ski. Ein kaputter Belag ist ärgerlich, aber ein feuchter Kern bedeutet das Aus. Der Kleber schützt davor zuverlässig.

Selbst wenn es die Kante erwischt, gibt es oft noch Hoffnung. Ich habe einmal eine komplett herausgedrückte Kante samt gebrochener Seitenwand mit 2K-Kleber wieder eingeklebt. Das Ergebnis war erstaunlich stabil. Als die Ersatzkante irgendwann verloren ging, habe ich kurzerhand Belag und Kante komplett durch Kleber ersetzt – kein Schönheitspreis, aber der Ski fuhr.

Mein persönlicher Favorit ist der UHU Endfest 300: Er ist leicht zu dosieren, lässt sich lange verarbeiten und wird so hart, dass er selbst nach Tagen im Schnee nicht nachgibt. Je nachdem, bei welcher Temperatur er aushärtet, kann er bis zu 300 kg auf einer Klebefläche von einem cm² halten.

Fazit:

Ein Zwei-Komponenten-Kleber ist kein Schönheitschirurg, aber ein Lebensretter für Skier. Er füllt, verbindet und dichtet ab – und das dauerhaft. Für kleine Bastelarbeiten ist er fast zu schade, für Ski-Reparaturen aber perfekt.

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