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Materialtests

Kurztest | Mammut Rocker Protection 15 Airbag Rucksack

Das bewährte Snowpulse-System zum Herausnehmen und Wechseln

von Knut Pohl 19.03.2013
Auf der ISPO hat Mammut mit ihren herausnehmbaren Lifebag-Systemen für Aufsehen gesorgt. Wir konnten den P.A.S. Rocker Protection Rucksack in der Praxis bereits testen.

Lawinenairbags sind und bleiben das heiße Thema im Materialsektor für Freerider. Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Die ISPO 2013 hat gezeigt, dass die Hersteller stark auf die Luftsäcke setzen und sich in diesem Produktsektor weiterhin viel bewegen wird. Mammut hat dabei am meisten überrascht, in dem sie das bewährte Snowpulse-Lifebag System hausintern mit ihrem Removable Airbag System zum herausnehmbaren Lifebag gekreuzt haben. Diese Protection Airbag System – kurz P.A.S. gennanten Airbagrucksäcke konnten wir für euch an den Outkomm Experience Days näher unter die Lupe nehmen und sind mit dem Rocker Protection 15 am Rücken ausgeritten.

Als ich auf der ISPO von den neuen Protection Airbag Rucksäcken von Mammut erfahren habe, bin ich sofort hellhörig geworden. Die Lifebag-Rucksäcke haben mir immer schon gut gefallen, und nun sollen sie mit mehr Flexibilität und nochmals verbessertem Tragekomfort daherkommen. Außerdem sollte die neue Rucksacklinie für Jeden etwas passendes bieten. So hab ich natürlich sofort die Gelegenheit ergriffen, als an den Outkomm Experience Days die neuen Luftsackpacks getestet werden konnten. Dass der knipsaffine Gearhead natürlich den kleinsten Rucksack abbekommt, war ja klar.

Die Organisation


                        Alles, was der Freerider den lieben Tag durch braucht passt problemlos in den Rocker Protection 15

Doch wer geschickt packt, bekommt auch in den Rocker Protection 15 vieles rein. Der Rucksack ist ganz klar, wie seine Brüder Rocker R.A.S. Und Nirvana Rocker für den Gebiets-basierten Tageseinsatz mit recht wenig Gerödel ausgelegt. Doch mit etwas Geschick kamen Schaufel, Sonde, DSLR (im bewährten Double-Beanie-Case), Felle, Sonnenbrille, Trinkflasche und Lunch-Paket im Hauptfach gut unter. Dabei werden Schaufelblatt, -stiel und Sonde in separaten Einschüben sortiert und gehalten, im Falle des Schaufelblatts sogar mit Zurriemen und Clip verschlossen. Das gibt nicht nur Ordnung, sondern dem Pack zusätzliche Stabilität. Die Einschübe für Stiel und Sonde sind allerdings wegen der Gaspatrone recht mittig lokalisiert, was zumindest auf der rechten Seite keinen Sinn macht. Die ganze Ladung lässt sich dank der zwei frontal befestigten Kompressionsriemen gut verzurren und so kann man den Rucksack auch bei wenig Ladung kompakt halten.


                        Die Snowboard-Halterung eignet sich auch, um die Ski flach vor dem Rucksack zu tragen. Stabile Metallösen sorgen dafür, dass nichts wackelt und Verstärkungen schützen die Riemen vor den Stahlkanten

Zusätzlich gibt es eine kleine Reißverschlusstasche für Kleinzeug im Hauptfachdeckel und eine Zippertasche am Hüftgurt. So lassen sich Portmonee, Schlüssel, Handy etc. gut unterbringen. Außerdem gibt es an der Rückwand einen Einschub für eine Trinkblase und natürlich entsprechende Durchschübe für den Schlauch, der aussen am Schultergurt durch zwei Gummischlaufen geführt wird. Dort ist er nur geringfügig schlechter erreichbar und stört die Entfaltung des Kopfairbags nicht.

Durch diesen sind die Schultergurte natürlich voluminös und recht massiv ausgeführt, mich haben sie jedoch im Tragekomfort nicht gestört. Ganz im Gegenteil. Die breiten und vor allem gegenüber ersten Snowpulse-Generationen erstaunlich flexiblen Schultergurte übertragen die Last sehr breitflächig und liegen gut an. Der in der Höhe für alle Rückenlängen passend einstellbare, breite Hüftgurt ergänzt das Tragegestell optimal. Die neu gestaltete Metal-Steck-Schließe des Hüftgurts ist wesentlich besser mit Handschuhen zu bedienen und hat sich –i m zugegebenermaßen kurzen Testzeitraum – auch nicht ungewollt gelockert. Die Beinschlaufe lässt sich gut einstellen und ist gut erreichbar. Nur dran denken, sie vor dem Schließen des Hüftgurts einzufädeln, muss man halt.

Tragekomfort

So befestigt schmiegt sich der Rucksack meinem Rücken sehr gut an, ist gefühlt relativ leicht und gibt ein wirklich stabiles Gefühl. Zweites stört mich persönlich überhaupt nicht, ich mag es eher, wenn ein Rucksack fest und gut anliegt und eine gewisse Stabilität vermittelt. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Beim Fahren jedenfalls wackelt nichts und das Gewicht des Rucksacks folgt jedem Bewegungsimpuls sofort und verzögerungsfrei. Auch mit Ski bepackt – leider nur flach vor dem Rucksack oder diagonal, aber das ist ja bei Airbagrucksäcken anders nur schlecht möglich – wackelt nichts und dem Bootpacken steht nichts im Wege.

Der Airbag


                        Die komplette P.A.S.-Einheit, wenn sie aus dem Rucksack enfernt wurde (hier mit Carbon-Kartusche)

Der anklappbare, T-förmige Auslösegriff ist gut zu erreichen und kann bei Bedarf verstaut werden. Letzteres ist aber leicht fummelig und versteift den Schulterträger im entsprechenden Bereich etwas. Ausgelöst habe ich den Luftsack leider (bzw. natürlich zu meinem Glück) nicht, doch wenigstens den Aus- und Einbau der Airbag-Einheit konnte ich testen. Wer das R.A.S.-System kennt, weiss, dass das gar nicht so kompliziert ist. Beim P.A.S. wird das allerdings nicht einfacher. Zumindest im Einbau. Durch die komliziertere Airbag-Form gibt es keine kompakte Tasche mehr, sondern der Airbag wird zwangsläufig beim Herausnehmen teilweise entfaltet. Die Seitenarme des Airbags wollen dann wieder sauber zusammen gelegt und eingebaut werden. Das ist kein Hexenwerk und dank farbiger Markierungen an den Nähten und Ösenhaken hat man schnell einen Überlick, aber fummelig ist es trotzdem. Das wird man nicht jeden Tag machen wollen.

Der Tragekomfort des Rucksacks ohne Airbag ist (zumindest so der kurze Trockentest) gut und nicht wesentlich anders, als wenn der Airbag montiert ist. Das Gewicht natürlich schon.

Fazit

Der Rocker Protection 15 ist ein gelungender Lawinenairbagrucksack für den pistennah operierenden Freerider und selbst für kleine Touren gut geeignet. Das herausnehmbare Lifebag-System funktioniert exzellent und ist die logische Weiterentwicklung der Mammut-Airbag-Systeme. Der Tragekomfort ist erstaunlich gut und die Detaillösungen überzeugen, ohne zu viel zu sein. Wer mehr braucht, greift besser zu einem der drei anderen Modelle Pro, Ride oder Light, wobei die letztgenannten beiden auch im Kurzbefummeltest überzeugten.

Vor- und Nachteile

+ herausnehmbarer Kopfairbag
+ mit verschiedenen Rucksäcken kompatibel
+ kompakt
+ gute Detaillösungen
- Preis

Details

Preis (UVP):
- inkl. Airbag, ohne Kartusche: 640,- € / 840,- CHF
- Rucksack ohne Airbag: 140,- € / 190,- CHF
- Stahlkartusche 100,- € / 140,- CHF
- Carbonkartusche 200,- € / 250,- CHF
Gewicht:
2250 g inkl. Airebag ohne Kartusche
1380 g Rucksack ohne P.A.S.-Einheit
310 g Carbonkartusche, 500 g Stahlkartusche, 630 g wiederbefüllbare Kartusche (jeweils befüllt)

- Das weiterentwickelte Snowpulse Lawinenairbagsystem, das den vollen Schutz bietet: Head on Top, Trauma Protection und - voll herausnehmbar
- Sicherheitsbeinschlaufe
- V-Rahmen aus Alu 6 mm, anpassbar
- Rückenlängenanpassung
- Thermogeformter Rücken für hohen Tragekomfort
- Einschübe für Lawinennotfallausrüstung
- Diagonale, verstaubare Skibefestigung
- Snowboardhalterung, verstaubar
- Hüftgurttasche
- Innenfach
- SOS-Label mit Notfallhinweisen
- Trinksystem kompatibel

Fotogalerie

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