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Materialtests

Materialtest | Black Crows Draco Freebird

Breiter Tourentwintip von Black Crows

von Lorenzo Rieg 12.12.2023
Mit dem Draco bringt Black Crows einen ungewöhnlichen Ski heraus. Er ist zwar Teil der „Freebird“ Tourenserie, allerdings trotzdem ein sehr solider Ski mit Twintip, der eher für Big Mountain Lines sowie den ein oder anderen Trick gemacht ist.

Erster Eindruck

Der Ski fällt natürlich zuerst durch das kräftige Orange auf, dann aber doch auch durch das Gewicht. Klar, er ist breit und lang, aber für einen Ski aus einer Tourenserie für das Jahr 2023 auch wirklich kein Leichtgewicht. Dafür macht er einen sehr soliden und steifen Eindruck, passend also zum angegebenen Einsatzzweck. Außerdem fällt das, für einen modernen Tourenski stark ausgeprägte, Twintip auf. Der Draco Freebird hat jeweils mäßig ausgeprägte Rocker an Tip und Tail, sowie normale Vorspannung in der Mitte. Zudem ist er mit einer Aussparung im Tip und einer Halterung am Tail, für passende Felle, vorbereitet.

Tester und Testbedingungen

Ich bin 183cm groß und wiege knapp 80kg. Ich bin viel auf Ski unterwegs, vor allem auf Skitouren. Dabei kommt es mir auf die Abfahrt an und ich bin meist auf der Suche nach Pulverschnee und seltener auf Gipfeln anzutreffen. Daher nutze ich lieber breitere Ski auf Skitouren. Viele Jahre war ich bei guten Bedingungen mit dem DownSkis CountDown 2 mit einer Mittelbreite von 114mm unterwegs. Der Draco Freebird nimmt für mich eben diese Rolle ein, ein breiter Tourenski für gute Bedingungen. Als Standard-Tourenski wäre er mir zu breit, da nutze ich lieber Ski mit einer Breite bis maximal 105mm unter der Bindung. Trotzdem habe ich gerne einen zusätzlichen breiteren Tourenski für die guten Tage.

Den Draco Freebird bin ich letzte Saison im Frühjahr, sowie in der noch jungen Saison 2023/2024 im Herbst, zu Testzwecken gefahren und hatte ihn dabei auch häufiger bei nicht so ganz tiefen Bedingungen im Einsatz. Als Bindung war eine Marker Kingpin M-Werks in der Verleihversion montiert, als Schuhe habe ich die Dynafit Tigards verwendet. Da ich mit kurzen Ski wenig anfangen kann, habe ich den Ski in 189,2cm getestet. Das ist, trotz des ordentlichen Twintips eine ganz schöne Länge.

Der Testski kam mit den passenden Fellen, bei welchen es sich um Blackcrows gelabelte Colltext mit entsprechenden Haken handelt.

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Testbericht

Der Ski ist wie gesagt nicht ganz leicht, gerade mit der Verleihbindung und den Tigards habe ich dann insgesamt doch mehr Gewicht an den Füßen als gewohnt. Trotzdem ist das alles in allem nicht schwer, und somit auch für längere Aufstiege geeignet. Apropos Aufstieg, ich halte ja zum Ski passende Felle nicht wirklich für notwendig, allerdings ist es schon praktisch wenn die nicht nur fertig zugeschnitten geliefert werden, sondern auch dank des Lochs in den Ski und dem dazu passenden Haken an den Fellen leicht zu montieren sind und einfach gut sitzen. Ansonsten kann ich vom Aufstieg nicht viel berichten, wobei auch noch anzumerken wäre, dass der Ski recht mittig montiert ist. Trotzdem konnte ich, auch bei Spitzkehren im tieferen Schnee, keine Probleme feststellen.

In der Abfahrt zeigt sich schnell, dass der Ski präzise und aktiv gefahren werden will. Mit einfach locker draufstehen wird man mit dem Draco Freebird weniger Freude haben . Dafür ist er auch bei wirklich hohen Geschwindigkeiten im harten Schnee oder auf der Piste sehr solide. Überhaupt überrascht er mich vor allem im harten Schnee oder eben auf der Piste. Hier performt er, für einen Tourenski mit Mittelbreite von 110mm, wirklich außerordentlich und das Carven macht richtig Spaß. Im weichen Powder geht der Ski natürlich ebenfalls gut, allerdings muss man klar sagen, dass er aufgrund des gering ausgeprägten Rockers, des harten Flex und dem mittigen Montagepunkt für einen so breiten Ski nicht gerade viel Auftrieb hat. Steht man eher klassisch auf dem Ski und gibt Druck auf die Schaufel taucht diese auch mal weg bzw. gräbt sich ein. Ich habe daher die Möglichkeit der Verleihbindung genutzt und den Montagepunkt einen guten Zentimeter hinter den empfohlenen Punkt verlegt, was hier doch etwas geholfen hat. Trotzdem sollte man eher zentral auf dem Ski stehen, was wohl mittlerweile immer mehr zum Standard wird, an mir aber eher vorübergeht. Auch bei wirklich schwierigen Bedingungen wie Bruchharsch oder festgefrorenem, verspurten Schnee ist der Ski zwar solide, tendiert aber auch leicht zum Verschneiden. Wenn man gut drauf steht kein Problem, fehlt allerdings entweder die Kraft oder auch die Technik, wird es in schlechten Bedingungen schnell anstrengend.

Insgesamt also ein ungewöhnlicher Ski für gute Skifahrerinnen und Skifahrer, der sich trotz der Breite eher als Allrounder und weniger als reiner Powderski versteht. Legt man weniger auf möglichst viel Auftrieb sondern auf einen soliden, vorhersagbaren und tempostabilen Ski wert, kann der Draco Freebird sicher interessant sein. Persönlich würde ich mir etwas mehr Rocker an der Schaufel wünschen, sehe aber auch ein, dass man damit die sehr guten Fahreigenschaften im harten Schnee beeinträchtigen würde. Ich habe länger überlegt ob mir ein Ski der ähnlich ausgelegt ist einfällt und eigentlich gibt es da nur einen, nämlich den Scott Cascade 110 von vor etwa 7 Jahren. Insofern bietet Black Crows eine interessante, wenn auch recht spezielle Option, die sicherlich ihre Fans haben wird.

Fazit

Steifer, nicht ganz leichter Ski für Big-Mountain Aktivitäten, der sich nicht nur auf Touren gut macht. Trotz der Breite eher ein Allrounder als ein reiner Powderski. Gerade für gute FahrerInnen geht er auch hervorragend bei gemischten beziehungsweise insbesondere harten Bedingungen.

 Vor- und Nachteile

+ Sehr stabiler Ski der jede Geschwindigkeit mitmacht

+ Gute Performance in allen Schneearten

+ Erstaunlich gut (für die Breite) in hartem Schnee

- Teuer

- Nicht wahnsinnig viel Auftrieb

Informationen

UVP €999,95

  • Längen 175,2 | 181,5 | 189,2

  • Auftrieb: hoch mit 110mm an der Taille

  • Rocker: doppelter Rocker, großartige Manövrierfähigkeit, Kontrolle und Drehpunkt

  • Camber: klassischer Camber unter dem Fuß mit kurzem Ski/Schneekontakt für mehr Drehfreude

  • Sidecut: leicht gerader Sidecut für mehr Stabilität und eine bessere Balance zwischen Härte und Manövrierbarkeit

  • Flex: fester Flex für Stabilität und Präzision, mit progressivem Flex im Tip für Komfort und Effizienz

  • Montagepunkt: -5cm

  • Bohrung: Durchmesser 3.5mm x L 9mm

  • Nicht mit Telemark-Bindungen montieren!

Hier geht es zur Website von Black Crows mit weiteren Informationen. Hier könnt ihr den Ski bei unserem Partnershop Sport Conrad kaufen. 

Der Ski wurde uns von Black Crows für den Testzeitraum kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt Ihr in unserem Test-Statement.

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