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Materialtests

Materialtest | EVOC SUMMIT 20

Kleiner, leichter Skirucksack von Evoc

22.03.2025 von Lorenzo Rieg
Mit dem SUMMIT 20 bringt Evoc diese Saison einen kompakten, schnörkellosen und sehr leichten Rucksack auf den Markt, den wir für euch beim Skitourengehen und Freeriden getestet haben.

Erster Eindruck

Der SUMMIT 20 kommt in schlichtem schwarz und weiß und ist, wie erwartet, ein schnörkelloser und wirklich sehr leichter Rucksack. Die schlanke und eher lange Form macht schnell klar, dass nicht unbedingt viel hineinpassen wird, der Rucksack dafür aber auch gut und nahe am Rücken sitzt und eben sehr leicht ist. Ein wenig erinnert mich der Rucksack an den Arc’teryx Alpha SK 32, der aber natürlich eine ganze Ecke größer war.

Der Rucksack hat, wie bereits angemerkt, wenig Schnickschnack, aber trotzdem die nötigsten Features. Das innenliegende Safety-Fach ist minimalistisch, erfüllt aber seinen Zweck. Auch der nicht gepolsterte Hüftgurt fällt einem schnell ins Auge, bei dem vermutlich geringen Gewicht des Rucksacks sollte das aber auch kein Problem sein. Ski können mit den entsprechenden Straps entweder seitlich oder diagonal befestigt werden, ein Snowboard wird man ohne basteln wohl nicht dran bekommen. Unten gibt es einen Seitenzugriff, in dessen Bereich man den Rucksack auch innen abtrennen kann, und ebenfalls innen ein Fach für eine Trinkblase sowie ein kleines Reissverschlussfach für die üblichen Kleinigkeiten. Befestigungsmöglichkeiten außen sind ansonsten knapp, grundsätzlich könnte aber ein Helmnetz angebracht werden, welches aber nicht im Lieferumfang enthalten ist.

Bemerkenswert ist ansonsten noch der Verschluss oben, der durch einen Kordelzug und zusätzlich eine Abdeckung mit einem Strap erfolgt.  Letztere ermöglicht es zudem, begrenzt weiteres Material wie ein Seil oder eine Jacke zu befestigen. Zusätzlich gibt es zwei Netztaschen an den Schultergurten.

Tester und Testbedingungen

Ich bin 183 cm groß und wiege etwa 80 kg. Ich bin viel im Schnee unterwegs, größtenteils auf Skitouren, aber auch immer wieder im Skigebiet. Dabei kommt es mir vor allem auf die Abfahrt an und ich bin gewiss kein Leichtgewichtsfanatiker. Trotzdem hat mich der leichte Rucksack interessiert, und ich habe ihn wirklich gerne getestet. Die meiste Zeit bin ich mit dem größeren, und für heutige Verhältnisse durchaus schweren  Arc’teryx Voltair unterwegs. Falls dieser zu klein ist, was auf Skitouren je nach Materialbedarf durchaus vorkommt, greife ich in der Regel zu einem der Evoc Patrol Modelle.

Den Rucksack habe ich bereits im Frühjahr 2024 erhalten und seitdem ausgiebig getestet, vor allem auf Frühjahresskitouren bei denen ich nicht viel Material dabei hatte, aber auch bei Wanderungen im Sommer.

Materialtests
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Testbericht

Der Rucksack ist wirklich nicht groß, allerdings komme ich auf Skitouren doch erstaunlich gut mit dem Platzangebot aus, zumindest wenn kein besonderes Material, wie etwa Gurt und Seil, benötigt wird. Neben der Sicherheitsausrüstung bekomme ich im Aufstieg, wo der Rucksack ja in der Regel voller ist, eine Trinkflasche, die Felle, das übliche Kleinzeug (Multitool, Tempo, Geldbeutel, Handy, …), ein Paar Handschuhe, die Goggle, eine Fleecejacke, eine (kompakte) Isolationsjacke, etwas zu Essen und eine kleine Kamera in den Rucksack. Mit etwas Stopfen geht auch noch die Hardshelljacke hinein, allerdings bringe ich diese meistens oben auf dem Rucksack an. Sobald auch nur eine zusätzliche Sache, wie etwa die große Spiegelreflexkamera oder die Steigeisen, mitgenommen werden, muss die Jacke ohnehin außen an den Rucksack. Gleiches gilt natürlich für den Helm, welchen ich normalerweise an die beiden oberen seitlichen Straps hänge, wodurch er dann recht gut hinten am Rucksack sitzt.

Der seitliche Zugriff unten am Hauptfach ist recht praktisch, insbesondere da man durch die schmale Form sonst kaum an die Dinge ganz unten im Rucksack kommt, ohne diesen auszuräumen. Ich habe hier in der Regel die Trinkflasche platziert, damit habe ich einerseits einen schweren Gegenstand lastverteilungstechnisch günstig unten im Rucksack und ich komme auch schnell hin. Falls Steigeisen mit müssen, packe ich auch diese gerne unten hinein. Wenn ich die Flasche (oder eben die Steigeisen) dann seitlich herausnehme, komme ich dann auch gut von unten an die darüber liegenden Gegenstände, beispielsweise die Handschuhe.

Da der Rucksack wirklich sehr leicht ist und man durch die geringe Größe auch kaum in die Gefahr kommt, ihn wirklich schwer zu bepacken, ist der minimalistische Hüftgurt in der Praxis komplett unproblematisch. Er dient eher dazu, den Rucksack sicher am Körper zu halten, als Last auf die Hüften zu übertragen. Da jedoch kaum Gewicht zusammenkommt, ist das auch wenig relevant. Lediglich bei langen Tragestrecken mit Ski – die Skihalterungen funktionieren übrigens hervorragend – wäre ein massiverer Hüftgurt wünschenswert, da der Rucksack dann doch spürbar schwerer wird. Ansonsten reichen die zwar dünnen, aber dennoch gepolsterten Schultergurte für die anfallende Last aus.

Der Rucksack sitzt sehr gut am Körper, und zwar sowohl im Aufstieg als auch in der Abfahrt. Zusammen mit dem wirklich geringen Gewicht stört er somit nicht bei der Abfahrt und hat im Aufstieg selbstverständlich den Vorteil, dass man eben sehr leicht unterwegs ist.

Noch nicht wirklich einen sinnvollen Nutzen habe ich für die Netztaschen an den Schultergurten gefunden. Das Handy würde hier gut passen, allerdings mag ich dieses nicht direkt neben dem LVS tragen. Ausdauersportler würden hier wohl Gels oder eine kleine Trinkflasche unterbringen, allerdings habe ich so etwas einfach im Rucksack - ich habe es in der Regel nicht so eilig, dass ich diesen nicht auch mal absetzen kann.

Schlussendlich macht der Rucksack einen sehr robusten Eindruck. Das geringe Gewicht kommt nicht von dünnem Material, dieses ist im Gegenteil sogar recht stabil. Die Verarbeitung ist ebenfalls top, bei mir zeigt der Rucksack noch keinerlei Abnutzungserscheinungen.

Fazit

Ein wirklich guter, leichter Rucksack für all jene, die nicht ihren gesamten Hausrat auf Skitouren mitnehmen oder vor allem im Skigebiet unterwegs sind. Sicher nichts für große Lasten, allerdings trägt er sich exzellent und schafft (deutlich) mehr, als man ihm auf den ersten Blick zutraut.

Vor- und Nachteile

+ superleicht

+ macht genau, was er soll - minimalistisch aber sehr durchdacht

- nicht immer ganz leicht be- und entpackbar

- breite Straps hinten wären super, um Dinge wie eine Jacke besser außen befestigen zu können

Informationen

UVP €170,-

  • Skihalterung (Diagonal/Vertikal)

  • Tourenfell-/Steigeisenfach mit seitlichem Zugriff

  • Eispickelhalterung, auch für Skistöcke nutzbar

  • Multifunktionale Befestigungsschlaufen zum Anbringen einer separaten Helmhalterung

  • Lawinenfach inklusive Notfallplan

  • Fach für eine Trinkblase bis 3l Volumen

  • Verpflegungsfächer für Energieriegel und -gels

  • NEUTRALITE CARRY SYSTEM für optimale Lastverteilung

Hier geht es zur Website von Evoc mit weiteren Informationen.

Der Rucksack wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt ihr in unserem Test-Statement.

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