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Schnee von morgen

Schnee von Morgen | Zirkuläre Zukunft des Skifahrens - Teil II

Die Herausforderung, nachhaltige Skier und Snowboards zirkulär zu fertigen

18.11.2025
Kira Ruohonen
Der zweite Artikel der Serie befasst sich mit den Schwierigkeiten bei der Auswahl von Materialien für zirkulär-nachhaltige Skier und Snowboards sowie mit dem Recycling der Ausrüstung am Ende ihrer Lebensdauer.

In alten Zeiten, als die Skier so lang waren wie die Winter und niemand einen Helm trug, wurden sie hauptsächlich aus Holz gebaut. In den 1950er Jahren gelang es Howard Head, den ersten Alpinski aus Metall zu entwickeln. Dieser bestand aus Stahlkanten, Aluminiumlegierungsblechen, Sperrholzkernen, Phenol-Laufflächen, Oberfellen und Seitenwänden sowie Klebstoffen, die alles in einer Sandwichkonstruktion zusammenhielten. Diese ersten Modelle waren mit 205–220 cm zwar länger als die heute verwendeten Skier, dienten aber als Grundlage für die heute verwendeten Fiberglas-Skier. In den 1960er Jahren begannen die Fiberglas-Skier an Popularität zu gewinnen – diesen Weg gehen wir bis heute.

Heute bestehen Skier und Snowboards aus einer laminierten Sandwichkonstruktion. Der Aufbau kann zwar leicht variieren, besteht aber meist aus verschiedenen faserverstärkten Polymeren – vor allem Glas und Carbon –, die um einen Holzkern gewickelt sind. Eine thermoplastische Grund- und Deckschicht sowie Stahlkanten, die durch Epoxidharz zusammengehalten werden, gehören ebenfalls dazu. Ski und Snowboards sind komplexe Verbundkonstruktionen. In Bezug auf die verwendeten Materialien, ihre Kombinationen, Strukturen und Funktionen erfordern sie eine präzise Herstellung und Gestaltung. Ein Ski oder ein Snowboard muss nicht nur eine bestimmte Leistung erbringen, sondern auch leicht genug sein, um Kurven zu fahren (oder einen Berg hinaufzusteigen), und haltbar genug, um sowohl den rauen Winterbedingungen als auch dem Skifahren selbst standzuhalten. Die verwendeten Materialien – vor allem Glasfaser und Epoxidharz – sowie der Produktionsprozess tragen zu den größten Umweltauswirkungen eines Skis bei.

Dies haben viele Marken erkannt und berichten, wie sie den Materialverbrauch reduziert haben oder bei der Skiproduktion zu recycelten oder natürlichen Materialien übergegangen sind. Verwendet werden recycelte Kunststoffe, Stahl, Titanal und Glasfasern, aber auch natürliche Epoxidharze und Tinte, Flachsfasern, Holzbeläge, Hanf, Biokunststoffe, Wachse und Kerne. Die Marken erwähnen Skibeläge, die vollständig aus recycelten Materialien bestehen, sowie Oberschichten, die zu 30 % aus recycelten Materialien bestehen. Die Unternehmen verwenden recycelte Materialien in verschiedenen Teilen der Skier, beispielsweise in den Kernen, Oberschichten, Belägen, Seitenwänden, Kanten und Titanalplatten. Zudem stellen viele Skimarken auf erneuerbare Energien um, verringern Giftstoffe in ihren Produktionsprozessen und verwenden recycelte Verpackungen.

Bereits im Jahr 2013 hat Luthe & Co einen im Vergleich zu herkömmlichen Skiern umweltfreundlicheren Ski entwickelt. Dieser verfügt über einen Holzkern in Kombination mit Basaltfasern, natürlich lackierten Holzwänden und Schutzbeschichtungen aus Naturharzen. Dadurch konnten die CO₂-Äquivalent-Emissionen gegenüber anderen Skiern mit vergleichbarer Leistung um rund 30 % reduziert werden.

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Materialauswahl

Warum haben wir den Kreislauf bei Skiern, Snowboards und anderen Ausrüstungsgegenständen noch nicht ganz geschlossen? Kurze Antwort: Es gibt so viele Faktoren zu berücksichtigen. Zwar reduzierte der 2013 von Luthe & Co. hergestellte Holzski den CO₂-Fußabdruck, andererseits erfordern Kunststoffoberschichten aber so gut wie keine Wartung. Dadurch könnten faule Skibesitzer ihre Ausrüstung länger behalten. Holzoberschichten können zwar abgeschliffen und geölt werden, um ihre Lebensdauer zu verlängern, erfordern aber eine aktive Pflege durch die Skibesitzer:innen. Zudem bedeutet die Verwendung von recycelten oder biologischen Materialien nicht automatisch, dass die Umweltauswirkungen eines Produkts verringert werden. Das hat Atomic bereits 2010 mit bestimmten Biokunststoffen in Skischuhen herausgefunden:

"Einführung der RENU Schuhe und Ski. Ein Schuh mit einer Manschette und Schale aus Biokunststoff, der das erste Produkt von Atomic war, das sich durch ein umweltfreundlicheres Design und eine umweltfreundlichere Konstruktion auszeichnete. Damals wussten wir noch nicht, dass dieser Schuh eine höhere Auswirkung haben könnte als Schuhe, die mit unserer derzeitigen Herstellungsmethode produziert werden."

Warum der Biokunststoff-Skischuh eine höhere CO₂-Belastung aufwies als heute produzierte Schuhe, bleibt unklar. Meine persönliche Vermutung ist jedoch, dass effizientere Produktions- und Recyclingmethoden für Kunststoffe sowie die Verwendung erneuerbarer Energien im Produktionsprozess heute eine Rolle spielen. Dies zeigt, dass viele Faktoren zur Nachhaltigkeit eines Produkts beitragen und ein Austausch von Materialien so einfach nicht möglich ist.

In einer Studie, in der Snowboards aus Carbon, Glas und natürlichem, flachsfaserverstärktem Kunststoff verglichen wurden, kam man zu dem Ergebnis, dass das Snowboard aus natürlicher Flachsfaser in Bezug auf die Umweltverträglichkeit die besten Ergebnisse aufwies, das Modell aus Carbon jedoch in Bezug auf die technische Leistung und das Modell aus Glas in Bezug auf die wirtschaftliche Leistung. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass der natürliche Flachsfaser-Verbundstoff nur dann die beste Option war, wenn die Umweltauswirkungen als sehr wichtig und die Kosten des Snowboards als unwichtig angesehen wurden. Der Umstieg auf natürliche Materialien kann zwar zu besseren Umwelteffekten führen, bietet aber nicht immer die gleichen technischen Eigenschaften wie herkömmliche Materialien und ist häufig teurer. Bei der Umstellung auf recycelte oder wiederverwertbare Materialien müssen immer noch Produkte hergestellt werden, die lange halten und nicht bereits nach ein oder zwei Saisons kaputtgehen, da ansonsten der Umweltnutzen völlig verloren geht.

Der Kampf des Recyclings

Wenn es darum geht, Schneesportgeräte zu recyceln oder zu reparieren, ist das gar nicht so einfach. Wie trennt man die Teile eines Produkts, das eigentlich untrennbar sein sollte?

Bei einem herkömmlichen Ski lassen sich die Metallteile, wie die Stahlkanten, leicht und effizient recyceln. Es gibt ein effizientes Recyclingsystem für Skischuhe von Tecnica sowie ein Pilotprojekt von Atomic, bei dem Skischuhe gesammelt und die geschredderten und sortierten Sekundärrohstoffe in neue Produkte wie Schuhschalen oder Schutzmatratzen für Skipisten umgewandelt werden.

Bei Skiern und Brettern sind wir jedoch noch nicht so weit. Das österreichische WINTRUST-Projekt, an dem Marken wie Head, Atomic, Fischer, Blizzard-Tecnica, Komperdell und Leki beteiligt sind, hat sich zum Ziel gesetzt, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Recycling-Systeme für Schneesportgeräte zu entwickeln. An dem interdisziplinären Projekt sind Hersteller, die Montanuniversität Leoben sowie Partner aus den Bereichen Recycling und Kreislaufwirtschaft beteiligt. Es zielt auf die Etablierung eines geschlossenen Kreislaufsystems für Wintersportgeräte ab und ist ab 2024 auf drei Jahre angelegt.

Rossignol gibt an, einen zu 77% recycelbaren Ski zu haben, der zu 73% aus recycelten, zertifizierten und biologisch erzeugten Materialien besteht. Die recycelten Teile des „Rossignol Essential” werden in der Automobil-, Garten- und Bauindustrie wiederverwendet. Laut Rossignol sollen sie in Zukunft auch in bestimmten neuen Produkten des Unternehmens zum Einsatz kommen. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2028 ein Drittel seines Sortiments im Rahmen eines Kreislaufwirtschaftskonzepts herzustellen.

G3 toppt dies mit seinen zu 100 % recycelbaren R3-Ski. Laut G3 werden die abgetrennten Teile des R3-Skis größtenteils recycelt - Carbon- und Glasfasern sowie Harz werden wiederverwendet. Wie und von wem, bleibt unklar. Zumindest aber gehören alle aktuellen Modelle auf der Website zur recycelbaren R3-Serie. Die Entwicklung innovativer, (größtenteils) recycelbarer Produkte ist zwar großartig, dennoch brauchen wir ökologisch und ökonomisch effiziente Recyclingsysteme für alle bestehenden, traditionell hergestellten Produkte.

Zusammenfassung

Skier und Snowboards bestehen aus einer Vielzahl verschiedener Materialien, die zu einem Sandwich zusammengeklebt und -gepresst werden. Das Ziel besteht darin, dass alles zusammenhält und bei rauen Bedingungen die bestmögliche Leistung bringt. Sowohl größere als auch kleinere Marken und andere Akteure der Branche experimentieren mit alternativen Materialien und setzen diese ein, um eine zirkuläre Produktion von Skiern und Snowboards zu erreichen. Die Herstellung von kreislauffähiger oder nachhaltiger Schneesportausrüstung ist jedoch kein einfaches Unterfangen. Der dritte und letzte Artikel dieser Serie befasst sich mit End-of-life-Alternativen für Skier und Boards sowie mit zukünftigen Möglichkeiten für eine kreislauffähige Wintersportindustrie.

Weitere Quellen

Walsh, J. M., & Singh, G. (2009). Eine Ökoeffizienz-Analyse der Snowboard-Herstellungsindustrie. International Journal of Sustainable Society, 1(4), Artikel 28907, 364. https://doi.org/10.1504/IJSSOC.2009.028907

La Rosa, A. D., Recca, G., Summerscales, J., Latteri, A., Cozzo, G., & Cicala, G. (2014). Biobasierte versus traditionelle Polymer-Verbundwerkstoffe. A life cycle assessment perspective. Journal of Cleaner Production, 74, 135-144. https://doi.org/10.1016/j.jclepro.2014.03.017

Duflou, J. R., Yelin, D., van Acker, K., & Dewulf, W. (2014). Vergleichende Folgenabschätzung für flachsfaser- und herkömmliche glasfaserverstärkte Verbundwerkstoffe: Are bio-based reinforcement materials the way to go? CIRP Annals, 63(1), 45-48. https://doi.org/10.1016/j.cirp.2014.03.061

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Hinweis

Dieser Artikel wurde automatisch mit DeepL übersetzt und anschließend redigiert. Falls euch trotzdem Rechtschreib- oder Grammatikfehler auffallen oder bei der Übersetzung die Sinnhaftigkeit verloren gegangen ist, schreibt bitte gerne eine Mail an die Redaktion.

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