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Interviews

Filmvorstellung und PowderPeople | Ialakha von Heli Hoffmann und Sammy Theurer

... über eine Durchschreitung im Kaukasus auf Ski.

von Sebastian Müller 22.12.2023
Mit Ialakha ist kürzlich ein bemerkenswerter Ski-Abenteuer-Film erschienen. Er erzählt von einer 60 km langen und 4000 Höhenmeter hohen Durchschreitung im Kaukasus in Georgien, auf Skiern selbstverständlich und mit dem Befahren einiger Spine Walls im Sinn. Wir freuen uns im Interview mit Heli Hoffmann, dem Urheber, und Sammy Theurer, dem Filmer, noch tiefere Einblicke in das Vorhaben zu gewinnen. Die beiden wurden begleitet von Eva Stribrna (Fotos), Yessica Kurock, Levi Seiferheld und dem Local Zura Phaliani. Zudem erhielten sie Unterstützung von weiteren Einheimischen aus Ghebi und ihren Pferden und gelegentlich wurden sie von Hunden verfolgt.

Ciao Sammy, ciao Heli,

wir haben nun Ialakha gesehen und gratulieren erstmal zur Durchschreitung und auch zur sehr gelungenen Verfilmung! Lasst mich erstmal blöd fragen, wie ging das mit den Hunden aus? Es scheint als wäret ihr mit zwei gestartet und mit vier zurückgekommen!?

Sammy: Tja, das mit den Hunden ist in Georgien so eine Sache. Die gibt’s überall und sie folgen meistens den Personen, die sie am interessantesten finden. Und als wir an einer Gruppe Bauerbeitern vorbeikamen, schlossen sich (vielleicht genau aus dem Grund) zwei weitere Hunde an.

Heli: Die Geschichte der Bauarbeiter hat es leider nicht in den Film geschafft. Wir sind eigentlich davon ausgegangen, dass wir keine Menschenseele auf der Traverse antreffen werden. An Tag 5 mussten wir dann einen Großteil des Tages Bootpacken, da der Schnee im Tal fehlt. Auf einmal hörten wir ein tiefes Hupen durch das Tal klingen, wussten aber erst einmal nicht, woher das kommt? Ein Schiff? Hier oben wohl eher nicht. Also mussten es wohl LKWs sein. Uns so war es auch: Wegen des milden Winters war die Passstraße nach Ushguli schon teilweise befahrbar und die Instandsetzungsarbeiten schon in vollem Gange. Und ob wir wollten oder nicht, folgten uns von dort an zwei weiter Hunde. Da uns schon zwei Hunde reichten, versuchten wir, die anderen beiden wegzuschicken. Zuerst auch mit Erfolg. Aber als wir ein paar Stunden später unsere Zelte aufgeschlagen hatten, kamen sie wieder. Das fanden ‚unsere‘ beiden Hunde erstmal gar nicht witzig.

PG: Danke, dass wir das sogleich klären konnten. Nächste Frage, Begriffsklärung, was heißt Ialakha?

Sammy: IALAKHA ist ein Svan-Wort. Svan wird in der Region Svaneti gesprochen und ist etwas wie das Rätoromanisch bei uns. Übersetzt bedeutet es etwa: Everything you are, you feel, that is you – and you can be happy about that! – Wie durch Zufall genau das Motto für unser Vorhaben.

PG: Sammy, lass mich erst auf dich zurückkommen. Wie bist du zum Outdoor-Filmen und im Speziellen zum Verfilmen von Ialakha gekommen? Und abseits von Filmen, was sind deine eigenen Interessen in den Bergen?

Sammy: Ich bin über das Klettern zum Outdoor-Fotografieren gekommen. Einen meiner ersten Filme habe ich jedoch schon früh über eine Ski-Manufaktur aus Freiburg gemacht. Und da meine größte Leidenschaft schon immer dem Winter und den Bergen galt, habe ich mich umso mehr gefreut, diesen Winter Arbeit und Beruf zu verbinden und meine erste ‚richtige‘ Skidokumentation realisieren zu dürfen!

PG: Es scheint, als wäre Heli der Mastermind der Unternehmung. Wie würdest du ihn in drei Sätzen, ohne Komma, beschreiben?

Sammy: Heli setzt sich Dinge in den Kopf und setzt diese dann auch um. Gelassen und ruhig, aber stets fokussiert. Der perfekte Partner für jedwedes Projekt in den Bergen.

PG: Heli, was hast du dem entgegenzusetzen? Wie würdest du dich beschreiben und wie bist du auf die Idee von Ialakha gekommen? Warst du zuvor schon im Kaukasus unterwegs? Welche Ambitionen hattest du hinsichtlich der Spine Walls?

Heli: Nein, dem würde ich so zustimmen. Wenn ich ein Projekt zu oft im Kopf durchdacht habe, dann muss ich das auch ausprobieren. In Georgien war ich schon öfter. Zuerst hatte ich ein freiwilliges soziales Jahr dort in einer NGO. In diesem Jahr lernte ich die Berge vor Ort kennen, sowie einige sehr gute Freunde, die auch hier mit auf der Traverse dabei waren.
Auslöser für das Projekt war dann eine Spine Wall, ein schneebedeckte Hang, der sich wie schmale Finger vom Gipfel Richtung Talboden zieht, welche wir im Winter 22/23 gefahren sind. Als Levi und ich dann auf der Karte noch mehr davon entdeckten, kam natürlich direkt die Idee auf, die Region noch weiter zu auskundschaften.

PG: Und wie bist du auf Sammy als Filmer gekommen und wie würdest du ihn in drei Sätzen beschreiben?

Heli: Sammy und ich haben uns schon vor ein paar Jahren übers Klettern kennengelernt. Wir haben seitdem schon einige sportliche Projekte umgesetzt, meist aber nicht filmisch. Als ich Sammy meine Idee von diesem Projekt erzählte, hatte er natürlich direkt Lust, das als Dokumentarfilm umzusetzen.
Wenn Sammy sich ein Ziel setzt, dann versucht er alles, dies so perfekt wie möglich umzusetzen. Durch das perfektionistische Umsetzen bleiben dann manchmal andere Dinge liegen wie seine Snowboardboots, die mindestens genauso wichtig wären. (lacht)

PG: Sammy, nochmal zurück zur dir, als Filmer hat man eine Extra-Belastung, sowohl an Zeit-Investition und Gewicht, wie gehst du damit um?

Sammy: Ich gebe fleißig Gewicht an die anderen ab (lacht). Im Ernst: Da ich das hauptberuflich mache, habe ich das Privileg, den Berg an Aufgaben, den so ein großes Projekt mit sich bringt, meine Arbeit nennen zu dürfen. Und auch wenn es in den anstrengenden Phasen manchmal schwer sein kann, dieses Privileg als dieses wertzuschätzen, weiß ich doch am Ende, wofür ich das alles mache!

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PG: Eure Durchschreitung ist (wahrscheinlich) eine bemerkenswerte Erstbegehung. Wie schätzt ihr das Potenzial des Kaukasus ein? Ihr hattet schwierige Bedingungen, aber ist es ein zweites Alaska? Natürlich, die klimatischen Bedingungen sind sehr variabel, aber das Gelände scheint speziell!

Sammy: Ich war (leider) noch nicht in Alaska, aber allein die Zone, in welcher wir abgefahren sind, hätte noch Potenzial für zwei Skifilme bereitgehalten. Nicht zu sprechen von den ganzen Zonen, die wir uns aufgrund des schlechten Wetters nicht anschauen konnten. Also zusammengefasst aus meiner Perspektive: Ja, ein zweites Alaska! – wenn auch mit einer anderen Infrastruktur.

Heli: Es war ja nicht mein erstes Mal dort im georgischen Kaukasus. Im Winter zuvor hatten wir perfekte Bedingungen, auch an den südexponierten Spin Walls und großen Hängen. Und wie auch andere Projekte dort schon gezeigt haben, gibt es hier noch sehr viel zu entdecken. Das Terrain reicht von großen offenen Faces zu fein verästelten Spines. Der Unterschied zu den Alpen: man ist recht schnell weit von jedweder Zivilisation entfernt. Ein Paradies also, wenn man Lust hat, unbekannte Schritte zu gehen und sich die Abfahrt selbst erarbeiten möchte.


PG: Ihr wart in einem Gelände unterwegs ohne gewohnter Sicherheits-Infrastruktur, ohne Lawinenlagebericht, wahrscheinlich auch ohne Handy-Empfang. Wie seid ihr damit umgegangen? Was waren eure Checkpoint? Der Anstieg auf den Pass sah "sketchy" aus. Wie habt ihr das innerhalb der Gruppe kommuniziert? Gab es mal Gedanken umzukehren?

Sammy: Umkehren war für uns im Vorhinein stets eine Option. Und das haben wir auch im Vorhinein in der Gruppe kommuniziert. Da wir an dem Pass aber bereits 30 km hinter uns hatten und es zurück genauso weit gewesen wäre wie zum Endpunkt, war das keine leichte Wahl. Die Entscheidung, weiterzulaufen und den Pass zu überqueren, wurde dann gemeinsam kommuniziert und allen war klar, dass wir da jetzt schnell durchmüssen. Dass wir oben raus noch Bootpacken mussten, hat das Ganze natürlich spannender gemacht, als es uns lieb gewesen wäre.

Heli: Der Handyempfang war nach einem halben Tag weg und kam auch erst kurz vor unserem Zielort – Ushguli – wieder. Uns war allen klar, dass die Durchschreitung ein Versuch wird, von dem wir nicht wussten, ob wir am 2,3,… Tag umkehren müssen. Viele Faktoren wie ein nicht zu überquerender Fluss oder zu schweres Gepäck hätte uns schnell zum Umdrehen zwingen können. Und trotzdem wollten wir probieren, ob die Idee der Durchschreitung möglich ist. Nicht zuletzt auch, weil wir die Spine Walls, welche wir auf Fatmap gescoutet hatten, endlich mit eigenen Augen sehen wollten.

Im Vorfeld gab es dafür jedoch einige Punkte zu klären: Gibt es Rettung im Ernstfall durch einen Hubschrauber? Statten wir uns mit Satellitentelefonen aus, damit wir Hilfe rufen können bzw. uns jemand finden kann? Gibt es „einfachere/schnellere“ Optionen, die Tour abzubrechen, falls sich jemand aus der Gruppe verletzt und wir diese Person selbst bis zur nächsten Zivilisation bekommen müssen?

Die Fragen hatten wir im Vorhinein zu klären. Auch war mir wichtig, dass sich jedes Teammitglied gut mit Schneeverhältnissen und Lawinenkunde auskennt, damit wir fundiert zusammen Situationen einschätzen können, also im Endeffekt: Ob wir einen Hang befahren/belaufen können, oder nicht. Zusätzlich hatten wir Zura dabei, der den ganzen Winter in der Bergregion Svaneti verbringt und somit die Schnee- und Wetterverhältnisse noch einmal besser kennt und einschätzen kann als wir.

Letzten Endes gab es jedoch den Gedanken umzudrehen eigentlich zu keinem Zeitpunkt. Zumindest nicht so, als dass ihn jemand ausgesprochen hätte. Auch gab es keine Situation, die dies erfordert hätte. Die Querung über den Pass, welche wir als doch recht gefährlich einstuften, beschlossen wir so zügig wie möglich zu machen. Unser Lawinenproblem zu diesem Zeitpunkt: Nassschnee. Uns allen war das Problem jedoch bewusst, und wir entschieden in der Gruppe, diesen Aufstieg so schnell wie möglich hinter uns zu bringen. Auch die Abfahrt auf der anderen Seite versuchten wir so schnell wie möglich hinter uns zu bringen.

PG: Auf welches Worstcase Szenario habt ihr euch eingestellt? Hattet ihr Essen für weitere x Tage mit dabei?

Sammy: Wir haben im Vorhinein versucht, alle möglichen Szenarien durchzugehen und uns darauf vorzubereiten. Dementsprechend hatten wir eine erweiterte Reiseapotheke mit verschiedensten Medikamenten für den Notfall dabei. Wir wollten im Zweifelsfall auch für Verletzungen wie Knochenbrüche u.ä. gewappnet sein. Essen und Gaskartuschen hatten wir für 10 Tage dabei und auch da für jeden Tag mehr als genug. Im Endeffekt muss ich sagen, dass wir äußerst gut vorbereitet waren und wenig davon eingetreten ist. Gut so!

Heli: Essen hatten wir für ca. 9 Tage dabei, wahrscheinlich sogar eher etwas mehr.
Ein Worstcase Szenario wäre für uns gewesen, wenn sich eine Person von uns verletzt hätte und wir keine Luftunterstützung bekommen hätten. In diesem Fall hätten wir uns selber um die Bergung der Person ins nächste bewohnte Dorf kümmern müssen. Im Vorhinein haben wir deswegen geschaut, wo diese Dörfer liegen und ob sie wirklich bewohnt sind.

PG: So wirklich viel Skifahren war euch, anscheinend wegen der Bedingungen, nicht gegönnt. Zu welcher Jahreszeit wart ihr unterwegs und wie würdet ihr die Schneebedingungen beschreiben? Was würdet ihr beim nächsten Mal anders machen?

Sammy: Wir waren im April unterwegs. Normalerweise eine sehr schneereiche und wettersichere Zeit in Georgien. Der generell schlechte Winter hat sich dann leider auch vor Ort bemerkbar gemacht. Wenig Skifahren konnten wir vor allem wegen schlechtem Wetter, deshalb ist mein Learning fürs nächste Mal auf jeden Fall, mehr Zeit mitzubringen. Dieses Mal war das Zeitfenster, in dem alle Zeit hatten, extrem tight.

Heli: Das ist richtig, ja. Ende März bis Anfang April ist es dort oft so, dass nochmal richtig viel Niederschlag kommt. Teileweise wird es allerdings um die Jahreszeit schon frühlingshaft. Wir hatten zwar viel Niederschlag bevor unsere Tour losging, allerdings lag die 0°-Grenze auch bei 3000 m. Der ganze Winter war sonst recht niederschlagsarm und auch in Georgien war es die meiste Zeit viel zu warm. In meinen Augen hätten wir bei solch einem Jahr nichts besser machen können. Ein paar Wochen zuvor war es zwar noch kälter, aber es gab massive Schwachschichten in der Schneedecke. Der Regen hat da dann natürlich geholfen, den Schneedeckenaufbau noch etwas zu stabilisieren, aber natürlich für weniger Powder bei den Abfahrten gesorgt hat.
In der Situation hätten wir so nichts besser machen können – Auf einen besseren Winter warten, wie dieser hoffentlich einer wird – und dann wieder zurückkommen.

PG: Vielleicht müssen wir auch auf Ausrüstung zu sprechen kommen. Was waren für euch die unabdingbaren Teile und wie habt ihr euch ernährt? Und natürlich, wie freeride-orientiert wart ihr unterwegs, d.h. was war die Mittelbreite eurer Ski? Minimum und Maximum plus Standardabweichung der Gruppe bitte!

Sammy: Tatsächlich war für mich der große Rucksack von Deuter eine Offenbarung. Nie anprobiert, hat aber bei allen super gepasst! Und hat die 35 kg zumindest einigermaßen erträglich gemacht. Ernährt haben wir uns von Trockenessen der Firma Travellunch. Unter den Füßen gab’s bei uns drei Paar Ski und drei Splitboards (die haben erstaunlich mängelfrei durchgehalten). Als Mittelbreite war dementsprechend alles von 95 mm bis 275 mm dabei. Alpinistisches Freeriden sozusagen (lacht).

PG: Ihr wart als sechsköpfige Gruppe unterwegs, was für diese Art von Unternehmung vielleicht viel erscheinen mag. Wie ist es zur Zusammenstellung gekommen? Was habt ihr über die anderen vier zu berichten?

Sammy: Sechs Personen waren für uns im Vorhinein die definierte Obergrenze. Eine kleine Gruppe wäre bestimmt einfacher zu organisieren und schneller in Entscheidungen gewesen. Ein dickes Plus war jedoch, dass wir so das Gewicht der Kocher, Zelte etc. teilen konnten und uns gegenseitig besser Gewicht abnehmen konnten je nach Tagesform. Das war sehr hilfreich, auch für mich als Filmer. Die ganzen Akkus musste ich so nicht alle selber schleppen.

Heli: Für mich war relativ schnell klar, dass es nicht weniger als vier Personen sein sollten falls wir in eine Notfallsituation geraten. Aber auch nicht mehr als sechs, dann wird man wieder langsamer. Levi und Eva waren schon die ganze Saison in Georgien und mit den beiden habe ich schon einige wilde Touren unternommen. Auch haben die beiden ein ähnliches Mindset wie ich – wir probieren gerne aus, und sind begeistert von dem Pioniers-Gedanken, aus welchem so ein Projekt entsteht. Das ist schon ein aufregendes Gefühl, wenn man im Vorhinein nicht weiß, ob das alles so klappt, wie man sich das vorgestellt hat.
Zura ist ein georgischer Freund, der auch extrem fit in den Bergen ist und die gesamte Saison als Guide arbeitet. Sammy ist als Filmer und guter Tourenpartner von daheim dazugekommen und Yessi, eine Bekannte von Sammy, ist kurzfristig noch mit eingesprungen. Sie arbeitet sonst als Skilehrerin und forscht an Skikernen. Wir hatten also alle einen starken Bezug auf Skitouren.

PG: Welche Schlüsse zieht ihr aus dem Konzept der Durchschreitung? Würdet ihr nun eher ein Basecamp mit mehr Komfort, Zeit und Flexibilität errichten oder ist eine Traverse doch immer reizender?

Sammy: Ein Basecamp hätte den Vorteil, dass es ‚nur‘ 1-2 Tage laufen, mit schwerem Gepäck auf großen Pulkas wären. Jedoch finde ich nach wie vor den Modus der Durchquerung sehr interessant. Die Möglichkeit, im Winter an die abgelegensten Orte zu kommen und dort zu Freeriden ist einfach super! Wir waren so in der Lage auch 40° steile Hänge hochzulaufen, das ist mit Pulkas immer ein immenser Aufwand und ohne Flaschenzug kaum möglich. Learning fürs nächste Mal: Wir brauchen eine leichte Pulka-Alternative, um die Rucksäcke in den flachen Stücken hinter uns her ziehen zu können. Für eine größere Distanz hätten meine Hüften und Schulter das Gewicht auf dem Rücken echt nicht ausgehalten.

PG: Dann vielleicht zu den kulturellen oder gar politischen Bedingungen eures Unternehmens in Georgien. Wie würdet ihr die Kultur der Gegend beschreiben? Es scheint, als wärt ihr mit offenen Armen empfangen worden. Ich habe nur kurz recherchiert. Georgien erscheint politisch gespalten zwischen Verbindungen der Regierung zu Russland und der Opposition und Staatspräsidentin, die sich für einen EU-Beitritt einsetzen. Habt ihr dies betreffend etwas gehört oder gefühlt?

Heli: Das hast du richtig recherchiert! Da Russland auch zwei georgische Gebiete besetzt und es auch schon gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den beiden Ländern gab, ist die Mehrheit dort nicht so gut auf Russland zu sprechen. Der Ukrainekrieg macht das Gefühl der Georgier in der Hinsicht auch nicht besser, wobei dieser auch zur Folge hat, dass in Georgien sowohl ukrainische als auch russische Flüchtlinge einwandern. Die einen sehr willkommen, die anderen eher nicht so.
Wir als deutsche Touristen sind immer gerne gesehen, und die Menschen in Georgien sind extrem gastfreundlich und man wird immer sehr herzlich aufgenommen. Da ich und einige andere aus dem Team regelmäßig in der Wintersaison in Georgien sind, kennen wir das Land schon recht gut und haben unsere Anlaufstellen, was die Planung bei so einer Expedition extrem erleichtert.

PG: Und schließlich: werdet ihr wieder den Kaukasus besuchen und wenn ja, wann? Ialakha 2? Oder was sind eure Projekte für den Winter in den Alpen? Oder fliegt ihr doch bald in das wirkliche Alaska!?

Sammy: Die Ideen sind auf jeden Fall da! Konkret geplant ist bisher jedoch noch nichts, gerade sind wir noch auf der Suche nach Unterstützung für das nächste Projekt. Denkbar wäre auf jeden Fall ein IALAKHA 2. Am Ende haben wir ja eigentlich 95% der Linien links liegen lassen müssen. Das ruft ja förmlich nach einem erneuten Versuch. Gleichzeitig reizt mich der Gedanke, diesen Stil auf anderes Gelände zu adaptieren. Alaska war auch schon im Gespräch. Bis es so weit ist, werden wir erst einmal so viel wie möglich in den Alpen unterwegs sein und über Silvester ein Camp im Schnee aufschlagen für ein paar Tage.

PG: Wir danken euch, dass ihr euch die Zeit genommen habt und wünschen euch gutes Gelingen für alle anstehenden Drehs und Abenteuer!

Es folgen die Galerien mit analogen Fotos von Eva Stribrna und dann die von Sammy.

Ialakha!

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