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Materialtests

Materialtest | Ortovox Avabag LiTRIC

Das neue Wechselairbag-System von Ortovox im Test

von Lorenzo Rieg 06.01.2024
Die elektronischen LiTRIC-Airbags setzen auf Superkondensatoren zum Aufblasen des Airbags, was ein sehr leichtes elektronisches Airbagsystem ermöglicht. Dazu bietet das System natürlich sämtliche bekannten Vorteile eines elektronisch betriebenen Airbags, wie recht einfache Mitnahme im Flugzeug, problemlose Testauslösungen und nicht zuletzt ist keine Entsorgung und Besorgung von Kartuschen nötig.

Erster Eindruck

Wir hatten ja bereits vor über einem Jahr die Möglichkeit das LiTRIC System kurz zu testen, und haben uns jetzt natürlich umso mehr gefreut, dass die Rucksäcke mit dem zukunftsweisenden System nun in verschiedensten Varianten erhältlich sind. Die Basiseinheit ist dabei für ein Airbagsystem sehr leicht und kompakt, sowie gut im oberen Teil des Rucksacks verstaut. Man kann den Rucksack daher, egal mit welchem Zip-On, gut befüllen und muss nicht tetrisartig um das Airbagsystem herum packen, wie das bei Konkurrenzprodukten teilweise der Fall ist. Selbstverständlich hat auch die Möglichkeit das System selbst aufzuladen große Vorteile. Zum Einen fallen keine Kosten und auch kein Aufwand für die Besorgung von Kartuschen an, zum Anderen kann das System auch im Flugzeug gut transportiert werden. Und natürlich macht man die Testauslösungen auch viel häufiger, wenn man danach nur den Airbag wieder zusammenpacken muss. Zudem wird das Airbagsystem komplett in Deutschland produziert, was natürlich auch immer schön zu wissen ist.

Ich hatte für den Test zwei Zip-Ons zur Verfügung, den recht kompakten Freerider 18 und den recht großen Tour 40. Ersterer ist tatsächlich sehr kompakt und dadurch für Skitouren nur mit wirklich sehr kleiner Ausrüstung zu verwenden, natürlich ist sein Einsatzbereich aber auch das Freeriden im Skigebiet. Der Tour 40 nimmt dafür wirklich viel Material auf und eignet sich daher auch für anspruchsvolle Touren sowie Mehrtagestouren (zumindest wenn man dabei in Hütten basiert ist). Beide Aufsätze haben ein Außenfach für Wertsachen oder Kleinteile, der Tour 40 zudem ein eigenes Fach für die Lawinenausrüstung, beim Freerider 18 wird diese Innen verstaut. Selbstverständlich können auch die Ski außen befestigt werden, beim Freerider 18 diagonal, mit verstaubaren Straps, beim Tour 40 können sie zudem seitlich befestigt werden. Beide Zip-Ons haben eine verstaubare Helmhalterung.

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Tester und Testbedingungen

Ich bin 183cm groß und wiege etwa 80kg. Ich bin viel auf Ski unterwegs, insbesondere auf Skitouren. Airbagrucksäcke habe ich in den vergangenen Jahren einige getestet, am meisten verwende ich persönlich noch immer den Arc’teryx Voltair.

Den LiTRIC habe ich in der bisherigen Saison getestet. Da diese ja bekanntlich stark gestartet ist, war er bereits häufig im Skigebiet als auch auf Skitour im Einsatz.

Testbericht

Zunächst teste ich den Rucksack mit dem kleinen Freerider 18 Zip-On, hier bekomme ich gerade so das Nötigste unter, schaffe es aber sogar damit Skitouren zu gehen. Das natürlich mit sehr kleinem Gepäck, d.h. kleine Kamera, 0,7l Wasserflasche und auch mit der Bekleidung muss ich mich zurückhalten. Ein kleiner Haken dabei: Es gibt praktisch keine Möglichkeiten, eine Jacke oder ähnliches außen am Rucksack anzubringen. Man bekommt aber das Nötigste inkl. der Felle problemlos unter, wenn man gut packt. Im Endeffekt zielt der kleine Zip-On aber natürlich auf den Einsatz beim Freeriden ab, und hier schlägt er sich wirklich sehr gut. Der Rucksack sitzt sehr gut am Rücken, ist leicht und trägt nicht auf. Somit stört er nicht beim Aufsteigen, fällt beim Abfahren kaum ins Gewicht und lässt sich auch im Sessellift anlassen, gerade da er außen sehr flach und aufgeräumt ist.

Super sind auch die airbagspezifischen Details. Der Auslösegriff kann durch einfaches Drehen aktiviert und blockiert werden. Das geht sehr schnell und viel besser als das bei anderen Airbagrucksäcken nötige Verstauen oder Fixieren. Zudem sieht man mit einem Blick ob der Griff “aktiv” ist. Die Beinschlaufe wird mit einem Karabinerhaken an einer extra dafür vorgesehen Schlaufe fixiert wird – somit gibt es kein nerviges Einfädeln in der Hüftgurtschnalle und diese kann als normale Schnalle ausgeführt werden. Gerade letzteres ist in meinen Augen ein großer Vorteil, da die Metall-Schnallen, die häufig bei Airbagrucksäcken verwendet werden, eigentlich nie so richtig gut funktionieren. Dadurch sitzt der Rucksack gut und das Gewicht wird auch vernünftig auf die Hüfte übertragen, wobei man mit dem kleinen Freerider 18 Aufsatz wohl ohnehin keinen sehr schweren Rucksack haben wird.

Die Zip-Ons lassen sich sehr gut und auch zügig wechseln. Sie sitzen fest an der Basiseinheit, der Tour 40l wird neben dem Reißverschluss auch mit kleinen Straps und Haken befestigt. Mit dem großen Aufsatz ist im Rucksack nun wirklich viel Platz, ich habe auch bei längeren Touren im Aufstieg alles, sogar inklusive Helm, Spiegelreflexkamera und 3-Layern Oberbekleidung problemlos alles im Rucksack untergebracht. Für normale Tagestouren ist mir der große Aufsatz fast zu groß, allerdings kann man ihn nach sorgfältigem Packen auch ganz gut komprimieren, wodurch das kein Problem darstellen sollte. Durch die sehr große Öffnung kann man den Rucksack praktisch aufklappen und kommt damit schnell an alles im Inneren, allerdings muss man ihn dazu mit dem Rückenteil auf den Boden legen, was im Schnee natürlich nicht immer optimal ist. Alles in allem ist der Rucksack mit dem großen Zip-On sehr gut zu gebrauchen, jedoch kann das Wechselsystem, im Vergleich zu größeren Airbagrucksäcken ohne solche Mechanismen, meiner Meinung nicht ganz mithalten. Dies zeigt sich insbesondere bei den Trageeigenschaften und der Skihalterung, wobei man diese Anmerkung nicht falsch verstehen sollte, beides funktioniert nämlich sehr gut. Allerdings eben doch mit leichten Abstrichen gegenüber großen Rucksäcke ohne Wechselsystem, die eben auch direkt auf größere Lasten ausgelegt sind. Dafür hat man mit dem LiTRIC Avabag eben wirklich ein flexibles System für alle Rucksackgrößen, was natürlich bei dem Preis von Airbagrucksäcken ein gewichtiges Argument darstellt.

Abschließend noch kurz die Information zum Aufladen - dies dauerte länger als ich dachte, zumindest wenn ich es mit meinem Arc’teryx Voltair vergleiche. Von Vorteil ist jedoch, dass der  LiTRIC mit einem USB-C-Kabel aufgeladen werden und kein spezifisches Kabel notwendig ist. Einmal aufgeladen kann man den Rucksack auch lange verwenden. Ich habe hier nicht Buch geführt, aber auch eine Tour mit mehreren Tagen sollte drin sein. Ortovox gibt 60 Stunden an, das habe ich sicher nicht ausgereizt sondern den Rucksack regelmäßig daheim aufgeladen.

Fazit

Tolles Airbagsystem mit vielen Vorteilen, dank des verschiedenen Zip-Ons mit sehr breitem Einsatzbereich, das ich nach Ende des Testzeitraumes ungern zurückgebe. Mit dem kleineren Zip-On ein sehr guter und kompakter Rucksack für den Einsatz beim Freeriden im Skigebiet, mit den größeren Zip-Ons dann auch für verschiedenste Touren geeignet.

Vor- und Nachteile

+ wirklich leichtes System

+ Durch Zip-On System sehr vielseitig einsetzbar

+Auslösegriff und Beingurt sehr gut gelöst

Informationen

UVP €1130,- (mit Freerider 18) bzw. €1190,- (mit Tour 40)

  • Mit nur 1100g eines der leichtesten und kompaktesten Airbagsysteme auf dem Markt

  • In nur 25 Minuten via USB-C aufladbar

  • Intuitive und einfache Bedienung vom Auslösegriff über Beinschlaufe bis zum Verpacken des Airbags

  • Mit einer Ladung sind mindestens 2 Auslösungen möglich

  • Betriebszeit von 60 Stunden ausreichend für Mehrtagestouren

  • Variabel dank Zip-On System

Hier geht es zur Website von Ortovox mit Informationen zum System und einem Überblick über die verschiedenen Rucksäcke und Zip-Ons. Hier kannst du die verschiedenen Modelle bei unserem Partnershop Sport Conrad kaufen.

Der Rucksack wurde PowderGuide vom Hersteller für den Testzeitraum kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt Ihr in unserem Test-Statement.

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